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PRESSE | DSLV-Pressemitteilung: 9. Luftfrachttagung des DSLV - Der Luftfrachtstandort Deutschland muss wieder in den Steigflug kommen 21.11.2024 Berlin, 20. November 2024. Anlässlich der heutigen 9. Luftfrachttagung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik am Airport Frankfurt/Main bemängeln Luftfrachtlogistiker zu hohe Standortkosten und fordern entschlossenes politisches Gegensteuern. Trotz sich stabilisierender Luftfrachtmengen bleibt die wirtschaftliche Lage der deutschen Luftfrachtspeditionen weiterhin angespannt. Internationale Krisen, die anhaltend schwache Binnenkonjunktur und der rückläufige Export bremsen die Wachstumsdynamik und verfestigen das niedrige Erlösniveau. Die negative Entwicklung wird begleitet von einem konstanten Frachtabfluss aus deutschen Flughäfen in Richtung EU-Ausland. Im Vergleich mit den europäischen Nachbarländern zeigt sich, dass die Erholung des Luftfrachtverkehrs in Deutschland seit 2019 spürbar schwächer ausfällt. Mit 3,55 Millionen Tonnen liegt das über deutsche Flughäfen zu über 80 Prozent von Speditionshäusern abgewickelte Luftfrachtaufkommen in den ersten neun Monaten dieses Jahres zwar um 2,1 Prozent über dem Vorjahreswert, aber mit 0,4 Prozent unterhalb des Vor-Covid-Niveaus. Standortnachteile begünstigen den Negativtrend. Eine Mitgliederbefragung des DSLV zu den entscheidenden Standortfaktoren hat die Verlagerung von Fracht zu den EU-Transferflughäfen bestätigt. Die Gründe sind vielfältig: „Um wieder mehr Fracht über deutsche Flughäfen abwickeln zu können, müssen zunächst Frachtprozesse wie das Groundhandling schneller, zuverlässiger, digitaler und transparenter werden“, betont Timo Stroh, Vorsitzender des DSLV-Luftfrachtausschusses und Mitglied im Erweiterten Präsidium des DSLV mit Blick auf das Zusammenspiel von Flughäfen, Airlines und Abfertigern. Doch es sind vor allem die Rahmenbedingungen, die die Standortentwicklung bremsen. Vor allem die im EU-Vergleich hohe Luftverkehrssteuer sowie steigende Flugsicherungs-, Start- und Landegebühren sind für den Rückzug der Airlines aus deutschen Destinationen verantwortlich. Stroh: „Mehr als die Hälfte der Luftfrachttonnage wird in den Frachträumen von Passagierflugzeugen transportiert. Wenn Passageverbindungen ins europäische Ausland abwandern, fallen auch Belly-Frachtkapazitäten an deutschen Flughäfen weg.“
Mehr lesen ... Ebenso schwer wiegt immer noch die uneinheitliche Umsetzung der europäischen Luftfrachtsicherheitsstandards in den EU-Mitgliedstaaten. Nach wie vor legt das Luftfahrt-Bundesamt bei der nationalen Umsetzung deutlich restriktivere Maßstäbe an als die Luftsicherheitsbehörden unserer europäischen Nachbarn. Fracht-Kontrollverfahren wie das Remote Explosives Scent Tracing (REST) werden in Frankreich und in den Niederlanden im Einklang mit EU-Recht angewendet, wogegen gleichwertige Verfahren in Deutschland nicht zugelassen sind. „Dies belastet die Abfertigungsprozesse zusätzlich, erzeugt jedoch kein Mehr an Sicherheit“, kritisiert Stroh. „Darunter leidet auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Speditionshäuser im europäischen Vergleich und Luftfracht wandert anteilig an ausländische Flughäfen ab.“ Dennoch erwartet die Betreibergesellschaft Fraport für den Frankfurter Flughafen perspektivisch steigende Luftfrachttonnagen. Hierauf soll mit dem Ausbau der Umschlagkapazität im Rahmen des Masterplan Cargohub reagiert werden, kündigt Dr. Pierre Dominique Prümm, Fraport-Vorstand Aviation und Infrastruktur an. Danach soll in der CargoCity Süd bis 2040 ein Tonnageplus von 50 Prozent umgeschlagen werden können. Begleitet werden soll die Entwicklung vom Forschungsprojekt Digitales Testfeld Air Cargo (DTAC), mit dem die Effizienz und Leistungsfähigkeit der Transportkette Luftfracht optimiert werden soll. Das Projekt wurde bis August 2026 verlängert und wird mit insgesamt 13,7 Millionen Euro gefördert. Ausgeführt wird das Projekt vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), dessen Abteilungsleiter Luftverkehrslogistik, Harald Sieke, das Projekt als „Treiber des technologischen Wissensvorsprungs in der Luftfracht“ bezeichnet. Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 131 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2024). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV: CSRD und LkSG: Auch KMU durch „Trickle-Down-Effekt“ betroffen - Bürokratie bindet Ressourcen, bremst Innovationen und senkt Produktivität 17.10.2024 Berlin, 16. Oktober 2024. Bürokratielasten und Berichtspflichten führen in den Unternehmen der Logistikbranche nicht nur zu einem massiven Kostenanstieg, sie bremsen auch deren Innovationskraft und Produktivität. Hierauf weist der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik anlässlich der heutigen Befassung des Rechtsauschusses des Deutschen Bundestags mit der gesetzlichen Einführung einer Nachhaltigkeitsberichterstattung hin. Allein die sich aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und dem geplanten CSRD-Umsetzungsgesetz ergebenden formalen Datenerhebungs-, Dokumentations- und Berichtspflichten mit mehr als 1.000 Datenpunkten binden in den Speditionshäusern erhebliche Ressourcen und Prozesse, die für die eigentliche Wertschöpfung der Unternehmen nicht mehr zur Verfügung stehen. Hinzu kommen Anforderungen aus dem Energieeffizienzgesetz, dem CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM und weiteren gesetzlichen Auflagen. Bei den anhaltend negativen Wirtschaftsdaten und den ungünstigen Rahmenbedingungen ist es für viele Speditionshäuser ohnehin äußerst herausfordernd, Investitionen und Innovationskraft in die Transformation zur Senkung der CO2-Emissionen zu stecken. Mehr lesen ...„Hier hilft teure und praxisferne Bürokratie nicht wirklich weiter“, sagt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster und ergänzt: „Die Logistikbranche ist grundsätzlich im Einklang mit den Nachhaltigkeits- und Corporate Social Response (CSR)-Zielen, aber nicht mit dem eingeschlagenen Weg dahin. Wenn Beschäftigte in Mittelstandsbetrieben zunehmend administrative und weniger produktive Arbeit leisten, läuft etwas schief. Unter gesetzlichem Druck sammeln und verwalten Unternehmen heute Datenmengen, die sie für betriebliche Zwecke selbst kaum verwerten können.“ Ein kleiner Lichtblick ist, dass EU-Recht als Quelle der gesetzlich vorgeschriebenen Nachhaltigkeitsberichterstattung 1:1 in deutsches Recht überführt werden soll, um ein Gold-Plating zu vermeiden. Doch hat bereits der Europäische Gesetzgeber die CSRD-Schwellenwerte deutlich zu niedrig angesetzt. Eine Bilanzsumme von 25 Millionen Euro und ein Umsatz von 50 Millionen Euro wird schon von Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten erwirtschaftet. Huster: „Anders als im Gesetz definiert, handelt es sich hierbei nicht um Großunternehmen. Brüssel muss die Eintrittsschwellen deshalb dringend nach oben korrigieren.“ Bereits vorbereitende externe Beratungsleistungen summieren sich je nach Unternehmensgröße schnell zu sechsstelligen Rechnungen auf. Der von der Bundesregierung bezifferte Aufwand für die Wirtschaft in Höhe von 1,6 Milliarden Euro allein für die Erfüllung der CSRD-Anforderungen dürfte viel zu niedrig angesetzt sein. Denn auch kleinere Transportdienstleister und Zulieferer logistischer Dienstleistungen geraten – ohne unmittelbar unter den Anwendungsbereich gesetzlicher Regelungen zu fallen – in den Sog der Berichtspflichten ihrer Kunden (so genannter „Trickle-Down-Effekt“) und stoßen bei der Aufbereitung und Übermittlung von Nachhaltigkeitsdaten an ihre Grenzen. Huster: „Dienstleister sind vielfach gezwungen, sich detailliert mit den Anforderungen auseinanderzusetzen. Ansonsten droht ein Ende der Lieferbeziehungen mit ihren Kunden. Faktisch mutiert das CSRD-Reporting dadurch für KMU zu einer Eintrittskarte in den Markt.“ Aus Sicht des DSLV müssen Bundesregierung und Parlament jetzt folgende Schritte einleiten: - Aufnahme eines mindestens zweijährigen Einführungszeitraums im CSRD-Umsetzungsgesetz bis Ende 2026, in dem Sanktionen, die an die Berichterstellung anknüpfen, ausgesetzt werden. - Vermeidung von Doppelungen durch gegenseitige Anerkennung von Berichten thematisch verwandter Regelungsbereiche wie CSRD, LkSG u. a. - vehementes Eintreten auf EU-Ebene für eine zeitnahe Überarbeitung der Schwellenwerte für Unternehmensgrößen und für eine Entlastung direkt und indirekt betroffener Unternehmen (Verkleinerung des „Trickle Down Effekts“)
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PRESSE | DSLV: Deutsche gewinnt beim globalen FIATA-Wettbewerb der Young Logistics Professionals - Laura Cristin Egerer ist weltweit Nummer eins 01.10.2024 Berlin, 27. September 2024. Der Young Logistics Professional Award des Weltspeditionsverbands geht nach Deutschland. Laura Christin Egerer hat die Jury mit ihrer Dissertation „Reliable Logistics Solutions in an Unreliable Environment“ überzeugt und den ersten Platz im globalen Nachwuchswettbewerb der International Federation of Freight Forwarders Associations (FIATA) auf deren Weltkongress 2024 in Panama City belegt. Als Gewinnerin des FIATA Region Europe-Wettbewerbs setzte sie sich im Finale gegen eine starke Konkurrenz der Regionalsieger aus Africa and Middle East, Americas und Asia-Pacific durch. Ausgangspunkt für ihre Qualifikation war der Gewinn des Young Freight Forwarder Germany Award (YFFGA) im vergangenen Jahr, der vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Deutschen Verkehrs-Zeitung (DVZ) gemeinsam ausgelobt wird. Die 27jährige Speditionskauffrau, die ihre Ausbildung bei EgeTrans International aus Marbach am Neckar absolviert hat, zeigte in ihrer Arbeit eine hohe fachliche Expertise in der Organisation einer überdimensionierten Exportsendung sowie beim Import von Seefracht-Gefahrgut und bei der professionellen Bewältigung unvorhersehbarer Störungen während des Transports. Ihre lösungsorientierte und innovative Herangehensweise, die sie in einer englischsprachigen Live-Session vor der Jury souverän präsentierte, sicherte Egerer den Sieg des Young Logistics Professional Award 2024. Mehr lesen ... „Das ist ein hervorragendes Ergebnis und ein großer Erfolg“, gratuliert Axel Plaß, Präsident des DSLV. „Laura Cristin Egerer ist eine perfekte Botschafterin unserer Branche. Ihre Leistung zeigt nicht nur das hohe Niveau der deutschen dualen Berufsausbildung in mittelständischen Speditionshäusern, sondern auch die internationalen Karriereperspektiven in der Logistik. Wir gratulieren der Siegerin und ihrem Ausbildungsbetrieb, der EgeTrans, der die Grundlage für diesen Erfolg geschaffen hat.“ Die Endausscheidung am FIATA-Nachwuchspreis erfolgte zum wiederholten Mal unter deutscher Beteiligung. Der erste Platz ging bereits fünf Mal an deutsche Nachwuchsspediteure, die zuvor den Young Freight Forwarder Germany Award gewannen. Das Bewerbungsverfahren für den YFFGA 2025 läuft bereits. Weitere Informationen hier. |
PRESSE | DSLV: Young Freight Forwarder Germany Award 2024 - DSLV und DVZ küren Logistiktalente 25.09.2024 Berlin, 12. September 2024. Auch in diesem Jahr haben der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und die Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ) den Top-Logistik-Nachwuchs prämiert. Young Freight Forwarder Germany 2024 ist Dana Antonia Hönemann. Der 23-jährigen Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung wurde die renommierte Auszeichnung während der DSLV-Mitgliederversammlung am 12. September 2024 von Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr überreicht. Hönemann, die ihre Ausbildung bei der Ege Trans Internationale Spedition GmbH in Marbach am Neckar absolvierte, setzte sich in der finalen Wettbewerbsrunde durch. Den zweiten Platz belegt Emely Ruf (23), a. hartrodt Deutschland (GmbH & Co.) KG, Hamburg. Dritter Sieger ist Jonas Effgen (21), der bei Dachser SE, Frankfurt am Main, ausgebildet wurde. Jedes Jahr präsentieren im Wettbewerb um den Young Freight Forwarder Germany Award (YFFGA) sechs Top-Finalisten aus einem größeren Bewerberpool einer siebenköpfigen Fachjury ihre Lösungen für eine komplexe logistische Aufgabe. In diesem Jahr galt es ein Konzept zu entwickeln für den termingerechten Transport von 42 äußerst empfindlichen und unverpackten Papierrollen mit unterschiedlichen Gewichten und Abmessungen von Aschaffenburg nach Chicago – unter Berücksichtigung der bestmöglichen Ökobilanz. Schlüssige Vor- und Nachlauflösungen für Hinterlandverkehre waren dabei zu entwickeln und eine Wahl geeigneter Container und Ladungssicherungsmittel zu treffen. Zusätzlich entscheidend für die Bewertung der Jury war neben der Wahl der Abgangs- und Empfangshäfen auch die Verwendung der richtigen Dokumente einschließlich der Zollpapiere. Mehr lesen ... Hierzu Jury-Sprecherin Gaby Schwarz, Vorsitzende der DSLV-Kommission für berufliche Bildung: „Sämtliche Präsentationen wurden strukturiert vorgetragen und haben Fachwissen, Netzwerkfähigkeiten, Organisationskompetenz und ein Bewusstsein für nachhaltige Logistikkonzepte bei den sechs Kandidatinnen und Kandidaten gezeigt. Es ist ermutigend zu sehen, welche hohen Qualifikationen bereits nach Abschluss der betrieblichen und schulischen Ausbildung der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung vorhanden sind. Der Wettbewerb hat erneut gezeigt: Aus Sicht der Speditionshäuser bewährt sich das duale Berufsausbildungssystem nach wie vor als hervorragendes Qualifizierungsinstrument für den beruflichen Nachwuchs in unserer Branche.“ DSLV-Präsident Axel Plaß ergänzt: „Mit der dualen Ausbildung gewinnen Ausbildungsbetriebe nicht nur qualifizierte Fachleute für die Bewältigung kommender Herausforderungen, sondern auch Renommee, mit dem sie bei der zukünftigen Besetzung ihrer Ausbildungsplätze punkten können. Ich danke allen Mitgliedsunternehmen für ihre Unterstützung dieses Wettbewerbs und für ihr hohes und nachhaltiges Engagement bei der Ausbildung von Logistik-Spitzenkräften.“ Viele der Preisträger der vergangenen Jahre blicken auf beeindruckende, teils internationale Logistikkarrieren zurück. Mit dem Gewinn des YFFGA 2024 hat sich Dana Antonia Hönemann bereits für eine Teilnahme am globalen Wettbewerb des Weltspeditionsverbands FIATA „Young Logistics Professionals Award“ (YLP-Award) qualifiziert. Die YFFGA-Vorjahressiegerin Laura Cristin Egerer, ebenfalls im Unternehmen Ege Trans Internationale Spedition GmbH ausgebildet, steht am 26. September 2024 während des FIATA World Congress in Panama City (Panama) in der Finalrunde. Für die Teilnahme am von DSLV und DVZ gemeinsam ausgelobten Young Freight Forwarder Germany Award können sich alle Absolventen der Ausbildung zur Kauffrau / zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bis einschließlich 27 Jahren bewerben, die ihre Ausbildung bei einem Mitgliedsbetrieb des DSLV absolviert und ihre IHK-Abschlussprüfung mit einem Einser-Schnitt (mindestens 87 Punkte) bestanden haben. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich jeweils für die Endrunde, um ihre Konzepte vor der Fachjury aus Experten des DSLV und der DVZ vorzutragen. Die Bewerbungsphase für 2025 läuft bereits: Infos unter Young Freight Forwarder |
PRESSE | DSLV-Mitgliederversammlung 2024: Kontinuität und Wechsel im DSLV-Präsidium 25.09.2024 Berlin, 12. September 2024. Die Mitgliederversammlung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat Axel Plaß, geschäftsführender Gesellschafter der Konrad Zippel Spediteur GmbH & Co. KG, Hamburg, am 12. September 2024 im Amt des Präsidenten bestätigt und für weitere drei Jahre gewählt. Plaß führt den Bundesverband seit 14.09.2018. Er ist zugleich Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure. Zum neuen Vize-Präsidenten und Schatzmeister hat die DSLV-Mitgliederversammlung Dr. Micha Lege gewählt. Lege ist geschäftsführender Gesellschafter des baden-württembergischen Landverkehrs- und Kontraktlogistikunternehmens Wiedmann & Winz und gehört seit 2022 dem engeren DSLV-Präsidium an. Er ist zudem Präsident des Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg. Lege folgt im Amt auf Mathias Krage, der satzungsbedingt aus dem Präsidium ausscheidet. Krage hatte diese Funktion von 2018 bis heute inne, zuvor war er von 2009 bis 2018 selbst DSLV-Präsident. Sein langjähriges Engagement und seine Verdienste hat die Mitgliederversammlung mit der Ehrenpräsidentschaft des DSLV gewürdigt. Neu in das höchste dreiköpfige Lenkungs- und Aufsichtsgremium des Bundesverbands wurde Thorsten Dornia gewählt. Der 48jährige ist geschäftsführender Gesellschafter des Seefrachtspezialisten BRELOG GmbH und Vorsitzender des Vereins Bremer Spediteure. Mehr lesen ... „Für das bisherige und zukünftige Vertrauen unserer 3.000 Mitgliedsbetriebe und 16 Landesverbände danke ich auch im Namen der nunmehr ehemaligen und neuen Präsidiumsmitglieder und freue mich gleichermaßen über Konstanz und neue Impulse in der Verbandsspitze“, so Plaß und ergänzt: „Mathias Krage danken wir für seinen außerordentlichen Einsatz für die Speditions- und Logistikbranche über so viele Jahre. Persönlich und in meiner Funktion als Präsident habe ich stets von seinem großen Erfahrungsschatz profitiert. Jetzt freue ich mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Thorsten Dornia, der unsere gemeinsame Arbeit aus einer neuen Perspektive bereichern wird. Mit seiner Seefrachtexpertise schärfen wir nochmals das verkehrsträgerübergreifende Leistungsprofil des DSLV im engsten Führungszirkel“. Thorsten Dornia: „Die Speditionsbranche steht vor extremen Herausforderungen. Klimaschutz, Demografie, Digitalisierung und Geopolitik verändern die globalen Logistikmärkte, in denen sich deutsche Speditionshäuser positionieren müssen. Ich betrachte es als großen Vertrauensvorschuss, dass ich die Richtung des DSLV als starke Interessenvertretung auf Bundesebene aktiv mitgestalten darf.“ Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 141 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2024). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV-Pressemitteilung: CO2-Preise haben wenig Einfluss auf Investitionsentscheidungen - Zukünftige Marktpositionierung ist wesentlicher Treiber der Antriebswende 18.09.2024 CO2-Preise haben wenig Einfluss auf Investitionsentscheidungen
Zukünftige Marktpositionierung ist wesentlicher Treiber der Antriebswende
Berlin, 18. September 2024.
Die wachsende Bedeutung von CSR-Strategien und die Notwendigkeit, sich auf den Logistikmärkten der Zukunft positionieren zu müssen, sind für Speditionshäuser wesentliche Gründe, in emissionsfreie Nutzfahrzeugflotten zu investieren. Dies ist Ergebnis einer repräsentativen gemeinsamen Markterhebung, deren Daten zu Chancen und Herausforderungen der Antriebswende im Straßengüterverkehr aus Anlass der IAA Transportation von dem DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Deutschen Energie-Agentur (dena) vorab veröffentlicht werden.
Die Erhebung zeigt, dass es aus Sicht der teilnehmenden Unternehmen vor dem Hintergrund steigender Kundenerwartungen an eine nachhaltige Logistik vor allem wichtig ist, die eigene Marktstellung zu festigen und auszubauen. 86 Prozent der Unternehmen begründen ihre grundsätzliche Investitionsbereitschaft hiermit. 70 Prozent gaben an, eine eigene CSR-Strategie zu verfolgen. Für 57 Prozent war die bisherige staatliche Anschaffungsförderung (KsNI-Programm) ein zusätzlicher Impuls, in alternativ angetriebene Lkw-Flotten zu investieren. 22 Prozent sahen demgegenüber in der staatlichen Anschaffungsförderung einen zu geringen finanziellen Nutzen. 18 Prozent halten den administrativen Aufwand für zu hoch.
Hohe Lkw-Mautsätze für Verbrennerflotten und steigende CO2-Abgaben sind aus Sicht der Befragten derzeit ein eher untergeordnetes Motiv für die Anschaffung von Zero Emission Vehicle (ZEV). Lediglich 27 Prozent gaben wachsende Mautkosten für den Einsatz von Diesel-Lkw als Grund für einen Umstieg an.
Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass für den operativen Einsatz von ZEV-Flotten im Tagesgeschäft noch zahlreiche Hürden überwunden werden müssen. Erwartungsgemäß sind die unzureichende Ladeinfrastruktur und die hohen Anschaffungskosten für ZEV wesentliche Gründe für eine Investitionszurückhaltung. Dennoch signalisierten im Mittel rund 65 Prozent der befragten Unternehmen eine grundsätzliche Bereitschaft, in E-Lkw, Brennstoffzellenfahrzeuge oder Wasserstoffverbrenner zu investieren. Diese Zahl muss vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich an der Befragung mehrheitlich Unternehmen beteiligt haben, die sich bereits intensiver mit einer Transformation ihrer Flotten befasst haben (Selbstselektion), relativiert werden. Zudem ist die Investitionsbereitschaft bei Unternehmen mit größeren Lkw-Flotten erwartungsgemäß ausgeprägter als bei kleineren Transportunternehmen.
Das Interesse an batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) überwiegt bei 75 Prozent der Befragten. 62 Prozent erwägen auch den Einsatz von Wasserstoffverbrennungsmotoren und 56 Prozent planen, auch in Brennstoffzellenantriebe zu investieren. Konkrete Investitionsstrategien für die kommenden sieben Jahre haben 22 Prozent der teilnehmenden Unternehmen. Eine hohe Bedeutung messen die befragten Unternehmen gleichzeitig dem Einsatz alternativer Kraftstoffe bei. So planen 77 Prozent mit dem erneuerbaren Kraftstoff HVO100 den teilweisen Betrieb ihrer Bestandsflotten. Der Einsatz von Bio-LNG und Bio-CNG wird von insgesamt 30 Prozent weiterhin geplant. Die Bereitschaft für zukünftige Investitionen in gasbetriebene Fahrzeuge ist aufgrund der zurückliegenden sprunghaften Regulatorik und Planungsunsicherheiten im Vergleich zwar geringer ausgeprägt, doch planen noch 28 Prozent der Unternehmen in LNG-Lkw und 14 Prozent in CNG-betriebene Fahrzeuge zu investieren.
Hierzu DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Bislang wurden politische Beschlüsse zur Dekarbonisierung kaum an den Bedarfen der Logistikbranche ausgerichtet. Erstmals liegen hierzu Aussagen der Anwenderseite vor, die den technologieoffenen Anspruch der Speditionshäuser an die Zukunft des Straßengüterverkehrs deutlich unterstreichen. Es gibt keine One-fits-All-Lösung für sämtliche Anwendungsfälle der Logistik. Für sehr schnelle CO2-Minderungen muss Politik auch Anreize für die Dekarbonisierung der Bestandsflotten durch alternative Kraftstoffe schaffen. Die Befragung zeigt zudem, dass die hohen Investitionen der Logistikbranche in ZEV-Flotten derzeit vor allem strategische Entscheidungen zur Kundenbindung und Marktpositionierung sind. Die staatliche Anhebung von CO2-Preisen als Lenkungsinstrument trägt eher weniger zur Beschleunigung der Flottentransformation bei. Offen ist, ob und wann sich die erheblichen finanziellen und organisatorischen Anstrengungen des Logistiksektors amortisieren. Null-Emissions-Logistik wird es zum Null-Tarif jedenfalls nicht geben können.“
Der endgültige Bericht der gemeinsamen Markterhebung des DSLV und der dena wird Anfang Oktober 2024 veröffentlicht.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 141 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2024). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV-Kostenindex Sammelgut 1. Halbjahr 2024: Mautanstieg sorgte für Kostenschub - Stückgutkosten wuchsen um weitere 3,9 Prozent 06.09.2024 Berlin, 5. September 2024. Der drastische Anstieg der Lkw-Mautsätze im Dezember 2023 war im Zeitraum Januar bis Juni 2024 maßgeblich für einen erneuten Sprung der durchschnittlichen Sendungskosten in der Stückgutlogistik. Dadurch sind die Gesamtkosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um insgesamt 3,9 Prozent gestiegen, so die Ergebnisse der jüngsten Erhebungen zum Kostenindex Sammelgutspedition, den der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik in Halbjahresintervallen veröffentlicht. Im Gesamtkostensystem Stückgutlogistik dominieren aufgrund des hohen Anteils stationärer Prozesse (u. a. Umschlag, Kommissionierung, HUB-Organisation und Netzwerkplanung) vor allem die Personal- und Sachkosten. Die sendungsbezogenen Mautkosten werden im Gesamtindex deshalb nur mit einem Anteil von 3,5 Prozent gewichtet. Ihr Anstieg um 83 Prozent trug dennoch am stärksten zum sendungsbezogenen Gesamtkostenindex bei, gefolgt von den Personalkosten, deren Zuwachs (plus 3,7 Prozent) zur Hälfte in die Gesamtkosten einfließt. Die mit einem elfprozentigen Anteil gewichteten Treibstoffkosten legten um ein knappes Prozent zu. Mehr lesen ... Die Sachkosten waren erstmals seit Jahren leicht rückläufig. Hier wirkten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedrigere Energiekosten aus. Mit 35 Prozent fließt dieser Effekt in die Sachkostenbetrachtung ein (minus 2,8 Prozent) und milderte so den Gesamtkostenanstieg ab. Perspektivisch sind bereits kurzfristig wieder steigende Sachkosten zu erwarten, denn den Stückgutnetzen stehen hohe Transformationskosten durch Investitionen in Ladeinfrastrukturen, emissionsfreie Lkw-Fuhrparks und Photovoltaiktechnologien ins Haus. Zusätzlich wird weiterhin in Digitaltechnologien wie KI-gestützte Transportmanagementsysteme investiert. Für das zweite Halbjahr 2024 können die Sammelgutspeditionen und Stückgutnetze deshalb nicht mit einer Entspannung auf der Kostenseite rechnen. Im Laufe des Jahres 2024 getätigte Lohnabschlüsse werden auch die Personalkosten weiter deutlich nach oben treiben. Darüber hinaus erwarten die Stückgutlogistiker zusätzlich steigende Kosten durch die ESG-Gesetzgebung, wie z. B. CSRD-Nachhaltigkeitsberichtserstattungen oder sich aus dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz ergebende Anforderungen. Auch die Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zum 1. Juli 2024 wird den Kostenindex anheizen. Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition wurde zum 20. Mal erstellt. Hier werden die Prozesskosten der Stückgutnetze der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenübergestellt. In den Index fließen die im Auftrag des DSLV vom Beratungsunternehmen FORLOGIC erhobenen Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 121 Depots und 20,5 Millionen abgewickelten Sendungen ein |
PRESSE | DSLV-Pressemitteilung: DSLV zu den Ergebnissen der „Kommission Straßengüterverkehr“ - Bundesregierung muss konkrete gesetzliche Entlastungsinitiativen einleiten 31.07.2024 Berlin, 31. Juli 2024. Die Produktivität der Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche wird durch den Bürokratieaufwuchs zunehmend gebremst. Daher begrüßt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik die Erarbeitung eines zehn Punkte umfassenden Maßnahmenplans zum Bürokratieabbau durch die „Kommission Straßengüterverkehr“. Die Kommission wurde auf Drängen des DSLV und weiterer Verbände vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eingerichtet, um bürokratische Hemmnisse vor allem im Transformationsprozess hin zu einer CO2-freien Logistik zu identifizieren und abzubauen. Dadurch sollen Speditionshäuser und Transportunternehmen schnellstmöglich von administrativen Auflagen und überflüssigen Regulierungen in einem derzeit wirtschaftlich sehr schwierigen Umfeld entlastet werden. Hierzu Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV und Mitglied der Kommission: „Wir danken Bundesverkehrsminister Dr. Wissing für die Einrichtung der Kommission, die im konstruktiven Dialog zwischen den Verbänden und dem BMDV sehr zügig zu Ergebnissen gekommen ist. Es ist wichtig, dass das BMDV hier gemeinsam mit der Wirtschaft an einem Strang zieht. Doch darf es nicht allein bei der Identifikation von Bürokratiehemmnissen bleiben. Es müssen noch in dieser Legislaturperiode konkrete gesetzliche Entlastungsinitiativen der Bundesregierung folgen. Dies erfordert auch eine koordinierte Zusammenarbeit des BMDV mit den Bundesressorts für Finanzen, Wirtschaft und Klimaschutz und Arbeit und Soziales. Die Kommission wird deshalb die Umsetzungsaktivitäten monitoren und Anfang 2025 weitere Empfehlungen abgeben.“ Mehr lesen ... Die Maßnahmen im Einzelnen: 1. Erleichterungen für Berufskraftfahrerqualifikationen und Fahrerlaubnisse schaffen 2. Bürokratische Hemmnisse im Bereich Transformation abbauen 3. Prozesse für Großraum- und Schwertransporte optimieren 4. Meldepflichten für Unternehmen einfach und praktikabel gestalten 5. Effektive, störungsfreie und sichere Belieferung in Städten erleichtern 6. Bestehende Vorgaben für Lkw-Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen prüfen 7. Gestaltungsspielraum für Förderprogramme prüfen und harmonisieren 8. Wettbewerbsnachteile bei der Einfuhrumsatzsteuer in Deutschland abbauen 9. Unverhältnismäßige Belastungen bei Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und der EU-Lieferkettenrichtlinie verhindern 10. Zusätzliche Bürokratie bei der Umsetzung des Postmodernisierungsgesetzes vermeiden Neben dem BMDV und dem DSLV sind die Verbände Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ), Bundesverband Paket- und Expresslogistik (BPEX), Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Bundesvereinigung Logistik (BVL), Bundesverband für Eigenlogistik und Verlader (BWVL), Deutsches Verkehrsforum (DVF), Handelsverband Deutschland (HDE) sowie Verband der Automobilindustrie (VDA) in der Kommission vertreten. Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 141 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2024). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV: Breites Verbändebündnis appelliert an Bundesregierung - Bundeshaushalt 2025 Investitionskürzungen bei der Verkehrsinfrastruktur verursachen volkswirtschaftliche Folgeschäden 03.07.2024 Berlin, 3. Juli 2024. In einem Appell an die Bundesregierung äußert der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik im Verbund mit 21 weiteren Wirtschafts- und Verkehrsverbänden Unverständnis und Sorgen im Hinblick auf die geplanten Kürzungen im Verkehrsetat des Bundeshaushalts 2025. Diese stehen im drastischen Widerspruch zur verkehrlichen Realität: Zahlreiche Verkehrswege, Brücken und Schleusen sind in einem kritischen Zustand. Punktuell sind Netzlücken zu groß und müssen dringend geschlossen werden. Auch der Digitalisierungsbedarf bei den Verkehrsträgern ist immens. Mehr lesen ... DSLV-Präsident Axel Plaß: „Der Wirtschaftsstandort Deutschland wird durch bröckelnde Verkehrswege immer instabiler und für Industrie und Handel unattraktiver. Setzt sich diese Entwicklung fort, wird Deutschland auch die Anforderungen an die Transeuropäischen Verkehrsnetze nicht mehr erfüllen können. Im benachbarten EU-Ausland wird der Verfall der deutschen Infrastruktur deshalb längst mit Sorge betrachtet.“ Der Zustandsbericht deckt sich nicht mit dem Anspruch der Bundesregierung, die Verkehrsinfrastruktur klimaresilient, leistungsfähig und damit zukunftsfähig aufzustellen, so wie es die Daseinsvorsorge für Wirtschaft und Gesellschaft dringend erfordert. Dabei sind die Bedarfe der einzelnen Verkehrsträger für Erhaltung, Aus- und Neubau bekannt und allgemein auch anerkannt. Die Konsequenz muss deshalb sein, die standortentscheidenden Investitionslinien im Bundeshaushalt 2025 wieder auf das ursprünglich geplante, dringend notwendige Niveau anzuheben und dieses auch in den Folgejahren fortzuschreiben. „Etatkürzungen bei der Verkehrsinfrastruktur verursachen gigantische volkswirtschaftliche Folgeschäden. Die Bundesregierung muss bei der Haushaltsplanung deshalb Prioritäten zu Gunsten der Verkehrswege setzen. Hierfür braucht es politische Entschlossenheit und ein Ende des teils ideologiebasierten Straße-gegen-Schiene-gegen-Wasserwege-Gerangels. Wichtig ist, schwerpunktmäßig dort zu investieren, wo der größte Effekt erzielt wird. Einseitige Etatkürzungen bei der Straße sind jedenfalls der falsche Weg. Die Verkehrsinfrastruktur muss im Sinne unseres Wirtschaftsstandortes als komodales Ganzes begriffen werden. Weder bei Finanzierungskonzepten noch bei Planungsverfahren dürfen die Verkehrsträger gegeneinander ausgespielt werden“, mahnt Plaß und fordert: „Mit Steuern und Abgaben zahlen die Unternehmen einen hohen Preis für die staatliche Daseinsvorsorge. Sie haben deshalb auch einen Anspruch auf staatliche Gegenleistung.“ Das Verbändebündnis appelliert an die Bundesregierung, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und den Standort Deutschland nicht zu gefährden. Investitionsentscheidungen dürfen nicht weiter verschleppt und Etatlücken müssen geschlossen werden, solange dies noch möglich ist. Fünf dringend erforderliche Maßnahmen schlagen die Verbände hierfür vor: Weiterführung der Budgets für die Erhaltung der Verkehrswege auf dem Niveau von 2024 zuzüglich der anzusetzenden Baukostensteigerungen. Weiterführung des Investitionshochlaufs der Verkehrsträger, so wie er im Regierungsentwurf vom Herbst 2023 für den Bundeshaushalt 2024 ursprünglich geplant war, zuzüglich Inflationsausgleich. Ausbau der für die Transformation notwendigen Infrastruktur, so wie im Herbstentwurf 2023 für den Klima- und Transformationsfonds im Jahr 2024 ursprünglich vorgesehen, zuzüglich Inflationsausgleich. Hochlauf der Digitalisierung der Verkehrsträger als Basis für mehr Effizienz und Leistung. Planungssicherheit durch ausreichende Verpflichtungsermächtigungen und Finanzierungsvereinbarungen, langfristig durch Entkoppelung der Investitionen von der Kameralistik über neue Finanzierungsstrukturen. Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 610.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 138 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: November 2023). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV Investitionskürzung im Bundeshaushalt wäre fatale Entscheidung für deutsche Infrastruktur - Gemeinsamer Notruf für den Brückenbau 20.06.2024 Berlin, 20. Juni 2024. Über 4.000 Brücken allein im Bereich von Autobahnen in Deutschland sind aktuell dringend sanierungsbedürftig oder müssen neu gebaut werden. Vor diesem Hintergrund hatte Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) beim ersten Brückengipfel vor zwei Jahren angekündigt, der Bund werde spätestens ab 2026 pro Jahr 400 Brückenbauprojekte durchführen, damit binnen zehn Jahren der Sanierungsstau abgearbeitet ist. Weil die Zusage kaum eingelöst werden wird, wenden sich mehrere Spitzenverbände jetzt in einem gemeinsamen Notruf an die Bundesregierung zu Wort. Mehr lesen ... Die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB), der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), der Verband Beratender Ingenieure (VBI), Pro Mobilität - Initiative für Verkehrsinfrastruktur, der DVLV – Deutscher Verband für Lärmschutz an Verkehrswegen, die Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken e.V. und der Deutsche Asphaltverband (DAV) kritisieren: „Wir sind weit weg von den 400 Brücken jährlich. Zudem wurden in den vergangenen Wochen zunehmend Ausschreibungen wegen Geldmangels aufgehoben und das Bauprogramm der Autobahn GmbH wird insgesamt gestreckt. Obendrein wurde bekannt, dass der Etat der Autobahn GmbH um 20 Prozent von 6,2 Mrd. Euro auf 4,9 Mrd. Euro gekürzt werden soll. Diese fahrlässige Investitionspolitik wird dazu führen, dass weitere Brücken gesperrt werden und das Straßennetz weiter verfällt.“ Die Spitzenverbände warnen deshalb eindringlich davor, die Mittel für den Autobahnbau zu kürzen. Hingegen müssten zusätzliche Investitionsmittel in Höhe von einer Milliarde pro Jahr bereitgestellt werden, um das Brückenmodernisierungsprogramm überhaupt ans Laufen zu bekommen und die Modernisierung der Bundesfernstraßen zu sichern. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC), der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der BWVL Bundesverband für Eigen-Logistik und Verlader schließen sich dem Appell an, da bereits der Ausfall einer einzelnen Autobahnbrücke gravierende Auswirkungen für den Verkehr, die Anwohner und die Wirtschaft entlang der Ausweichrouten habe. Die Sperrungen der Talbrücke Rahmede (A 45) und der Salzbachtalbrücke zwischen Frankfurt und Wiesbaden hätten dies eindrücklich belegt. Sollte die Bundesregierung keine ausreichenden finanziellen Mittel für den Bundesfernstraßenbau im aktuellen Verkehrsetat und der mittelfristigen Finanzplanung einstellen, hätte das fatale Folgen – ein Verkehrskollaps ist zu befürchten. „Ein funktionierendes und zuverlässiges Autobahnnetz ist eine unerlässliche Grundlage für die Mobilität der Menschen und eine funktionierende Wirtschaft. Immerhin ist die Straße der Verkehrsträger Nummer 1. Als europäisches Transitland hat Deutschland darüber hinaus eine Verantwortung für die Mobilität in ganz Europa“, betonen BVMB, HDB, ZDB, VBI, Pro Mobilität, DVLV, Gütegemeinschaft Stahlschutzplanken, DAV, ADAC, BGL, DSLV und BWVL. Mehr als 1.000 Autobahn-Brückenbauwerke sind laut aktueller Übersicht des BMDV in einem „nicht ausreichenden Bauwerkszustand“ und 80 Bauwerke in einem „ungenügenden Bauwerkszustand“. Die Tragfähigkeit und damit die Funktionsfähigkeit ist bei einer Vielzahl an Brücken stark beeinträchtigt. Werde das Brückenbauprogramm nicht – wie von der Bundesregierung angekündigt – umgesetzt, prophezeien die Verbände weitere Brückenausfälle, die den Verkehr über Jahre lahmlegen würden. Die Umleitungsverkehre um baufällige bzw. gesperrte Autobahnbrücken sorgen für Verkehrschaos in den Gemeinden entlang der Ausweichrouten, belasten Anwohner und Unternehmen in den Regionen, sie beanspruchen über Gebühr zudem die Verkehrswege in den Kommunen. Auch für die Bauwirtschaft sei das Brückenbauprogramm wichtig. „Die Unternehmen haben ihre Kapazitäten aufgestockt, weil sie sich darauf verlassen haben, dass die von der Bundesregierung angekündigten Aufträge auch kommen.“ Jetzt säßen die Baufirmen stattdessen in der Warteschleife, was erhebliche finanzielle Einbußen zur Folge habe. Kurzarbeit, auch im Brückenbau, könne nicht mehr ausgeschlossen werden. Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 610.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 138 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: November 2023). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | DSLV: Logistikentscheider haben zu wenig Anreize für eine Verlagerung - Schienengüterverkehr muss mit Qualität überzeugen 13.06.2024 Berlin, 13. Juni 2024. Steigende Umweltanforderungen sowie wachsende Kostenbelastungen des Straßengüterverkehrs sollten dem Schienengüterverkehr als Transportalternative eine viel größere Bedeutung zumessen. Doch die Realität sieht anders aus: Um 9,4 Prozent ging die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehrsmarkt zurück und verringerte sich von 140 Milliarden auf 127 Milliarden Tonnenkilometer, so die aktuelle „Marktuntersuchung Eisenbahnen“ der Bundesnetzagentur (BNetzA) für das Jahr 2023. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportdienstleistungen steigt zwar, gleichwohl steht dem Bedarf oftmals kein adäquates Angebot gegenüber, das die logistikrelevanten Ansprüche an Kapazitäten, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Preis erfüllt, um mehr Güter zu verlagern, stellt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik fest. Angesichts anhaltender Infrastrukturmängel, Regulierungs- und Organisationsdefizite sowie fehlender Anreize für Speditionen und Logistikentscheider verspielt das Gesamtsystem Schiene zunehmend sein Potenzial, große Gütermengen effizient über längere Strecken zu transportieren. Mehr lesen ... Obwohl der Lkw-Verkehr einem sehr hohen Transformationsdruck mit steigenden CO2- und Wegekostenanlastungen unterliegt, konnte die Schiene hiervon nicht profitieren. Im Gegenteil: Das stetige Güterverkehrsmengenwachstum und der Wandel der Güterstrukturen hin zu zeitsensiblen und kleinteiligeren Sendungen wird größtenteils vom Straßengüterverkehr aufgefangen. Die stärksten Verluste verzeichnen seit Jahren die bundeseigenen Güterbahnen. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Das politische Ziel, den Modal Split-Anteil des Schienengüterverkehrs von heute 19 auf 25 Prozent bis zum Jahr 2030 zu steigern, wird leider immer unwahrscheinlicher. Doch nach wie vor hat die Schiene ein hohes Wertschöpfungspotenzial für die deutsche Wirtschaft. Um mehr Güter auf die Schiene zu bringen, müssen die Rahmenbedingungen geändert werden.“ Dies schließt eine auskömmliche, mehrjährig gesicherte Finanzierung der Sanierung und des Ausbaus der Schieneninfrastruktur, Anreize für privatwirtschaftliches Engagement, eine spürbare Verbesserung der Produktqualität von Schienengüterverkehrsleistungen einschließlich der Optimierung der digitalen Kommunikation zwischen Infrastrukturbetreiber, Eisenbahnverkehrsunternehmen und ihren Kunden sowie eine Ausweitung wettbewerbsfähiger Angebote ein. Huster: „Es zeigt sich, dass eine ordnungspolitische Verteuerung des Straßengüterverkehrs nur wenig Impulse für eine Verlagerung auslöst. Das Gesamtsystem Schiene muss sich viel flexibler den sich ändernden Bedarfen der Kundenseite (Spedition, Logistik und Industrieverlader) und dem fortschreitenden Güterstrukturwandel stellen und darf nicht darauf bauen, dass sich die Strukturen der Logistik langfristig auf einen nur schwer anpassungsfähigen Verkehrsträger ausrichten. Bei der Frage, ob Güter auf der Schiene transportiert werden können, besteht in einem marktwirtschaftlichen Umfeld keine automatische Bringschuld auf Kundenseite. Vielmehr muss die Angebotsseite mit Qualität überzeugen. Bestandskunden der Schiene brauchen Planbarkeit und Zuverlässigkeit. Und für Neukunden müssen zusätzlich Anreize für einen Verkehrsträgerwechsel entstehen.“ In seinem Positionspapier listet der DSLV jetzt 13 konkrete Maßnahmen aus Sicht der Speditions- und Logistikbranche auf, die zur Steigerung des Modal Split-Anteils beitragen können. Die in den Themenfeldern Infrastruktur, Regulierung sowie Qualität/Wettbewerb geclusterten Forderungen zur Verbesserung des Schienengüterverkehrs ergänzen bestehende und vom DSLV unterstützte Maßnahmenkataloge wie den Masterplan Schienengüterverkehr und die Gleisanschluss-Charta. Die Forderungen der Speditions- und Logistikbranche im Einzelnen: Für die Infrastruktur: • Schieneninfrastruktur konsequent gemeinwohlorientiert ausrichten • Überjährige Finanzierung der Schiene sicherstellen • Netzkonkurrenz vermeiden – Güterverkehr höher priorisieren • Generalsanierung und Baustellenmanagement vorausschauend planen • Europäische Infrastrukturen den wachsenden Kapazitäten des Güterverkehrs anpassen • Speditionen mit eigenem Gleisanschluss finanziell unterstützen Für die rechtlichen Rahmenbedingungen: • Güterverkehrsverlagerungen durch Förderungen anreizen • Präzisierung des europäischen Rechtsrahmens zur Förderung des Kombinierten Verkehrs • Kombinierten Verkehr durch Befreiung des Vor- und Nachlaufs von der Lkw-Maut stärken • Operative Differenzierungen aufheben • Speditionen mit eigenem Gleisanschluss deregulieren Für Qualität und Wettbewerb: • Kundengewinnung durch Qualitätsoffensiven beschleunigen • Innovationen fördern und ausrollen |
PRESSE | DSLV: Europawahlen 2024 - proeuropäisches Bekenntnis mit Korrekturbedarf für die Wirtschaftspolitik - Erfolg Europas nicht durch Überregulierung gefährden 10.06.2024 Berlin, 7. Juni 2024. Die Europäische Union ist Garant für den Erfolg der Wirtschaft und damit für den Wohlstand in ihren Mitgliedstaaten. Insbesondere in Deutschland als im- und exportorientierter Nation profitieren Unternehmen der Industrie, des Handels und des Logistiksektors erheblich vom freien Warenverkehr im Binnenmarkt ohne Grenzen und Zölle. Doch ohne Reformen in der Wirtschaftspolitik drohen die Unternehmen in der Union ihre Konkurrenzfähigkeit im internationalen Wettbewerb zu verlieren, mahnt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament. DSLV-Präsident Axel Plaß: „Leider hat sich die EU in den zurückliegenden Jahren zu sehr in Detailregelungen verkämpft und Überregulierungen erzeugt und dabei den Blick für eine strategisch ausgerichtete europäische Wirtschaftspolitik und für wichtige Wachstumsimpulse verloren. Anstatt den Binnenmarkt im Energiesektor zu stärken, eine europäische Verkehrsinfrastrukturinitiative voranzutreiben, bei den Klimazielen für den Güterverkehr die Realitäten anzuerkennen, die Digitalisierung zu beschleunigen und eine geordnete Fachkräftezuwanderung zu regeln, belastet sie die Unternehmen mit Bürokratiezuwachs und überflüssigen Berichtspflichten, die entschieden zu viele Ressourcen binden. Dadurch geraten Firmen in der EU im internationalen Vergleich ins Hintertreffen.“ Mehr lesen ... Nur in einem leistungsfähigen und technisch stabilen Markt können einheitliche Regeln den Wettbewerb fördern, Effizienz- und Qualitätssteigerungen erzielen und Kosten senken. Brüssel muss deshalb seine Prioritäten neu justieren und mehr am Leistungsvermögen der europäischen Wirtschaft ausrichten. Unternehmen müssen gestärkt werden, anstatt ihnen im regulativen Klein-Klein immer mehr Bürden aufzuerlegen, ohne den Nutzen vor Erlass einer Vorschrift zu validieren. Um nur wenige Beispiele zu nennen: Vorschriften wie das Lieferkettengesetz (CSDDD) stoßen an Umsetzungs- und Vollzugsgrenzen. Das Fit-for-55-Paket kostet die Wirtschaft enorme Anstrengungen, Kraft und sehr viel Geld – fit für den Klimaschutz wird der Logistiksektor allein durch die hohe Regelungsdichte nicht. Für die Erreichung der Klimaziele fehlt in Deutschland wie in den meisten Mitgliedstaaten die Infrastruktur. Hierfür hätte es einer stärkeren rechtlichen Verknüpfung des Energiemarktes mit dem Verkehrssektor bedurft. Einnahmen aus dem CO2-Emissionshandel ETS müssen unbedingt zielgerichtet in den Verkehrssektor zurückgeführt werden, damit die erforderliche Transformation gelingt. „Das Bekenntnis der Speditions- und Logistikbranche zur EU und zu Europa ist und bleibt klar und eindeutig“ stellt Plaß klar. „Den Erfolg Europas dürfen wir aber nicht durch Überforderung und Überregulierung aufs Spiel setzen. Einen Rückfall in Zeiten ohne Freihandel, Zoll- und Währungsunion braucht niemand. Die Wahlen zum Europäischen Parlament am 9. Juni 2024 sind deshalb Gelegenheit für ein eindeutiges proeuropäisches Signal und gegen standort-, wohlstands- und arbeitsplatzgefährdende Dexit-Fantasien. Sie bieten aber auch die Chance für eine dringend erforderliche Kurskorrektur in der europäischen Wirtschaftspolitik.“
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PRESSE | DSLV: Kooperation zwischen Speditionen und Eisenbahnen stärkt Schienengüterverkehr - 20 Jahre Siegburger Marktplatzveranstaltung: Sorge um finanziellen und gesetzlichen Rahmen 06.06.2024 Berlin, 6. Juni 2024. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums ihrer gemeinsamen „Siegburger Marktplatzveranstaltung Spedition und Schienengüterverkehr“ am 6. und 7. Juni 2024 zeigen sich der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vor 170 Teilnehmern besorgt über die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Schienengüterverkehr in Deutschland. Der Gesetzgeber muss den gegenwärtigen Rechtsrahmen modernisieren und gleichzeitig die überbordenden Bürokratiebelastungen auf ein Mindestmaß zurückführen, so beide Verbände übereinstimmend. Mehr lesen ...
Niels Beuck, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des DSLV konkretisiert: „Anhaltende Infrastrukturmängel und ein schwerfälliger Rechtsrahmen überlagern die im Grundsatz gute Zusammenarbeit zwischen Speditionen und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Dadurch wird viel Potenzial verspielt, große Gütermengen effizient zu transportieren. Für den Logistiksektor bestehen auch nach wie vor zu wenig Anreize für eine Verlagerung.“ Ulla Kempf, VDV-Geschäftsführerin Eisenbahn ergänzt mit Blick auf die Mittelanmeldung des Bundesverkehrsministeriums beim Finanzminister: „Die Trassenpreisförderung muss für 2025 so erhöht werden, dass die Preissteigerungen mindestens auf dem hohen Niveau von 2024 gehalten werden können.“ Mit Blick auf das Ziel des Bundes, den Anteil der Schiene am Güterverkehrsmarkt bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern, unterstreicht Kempf: „Der Bund muss dann auch seiner Verantwortung gerecht werden. Dazu passt nicht, dass der Bundesfinanzminister an seinen Renditeerwartungen für die InfraGO festhält – diese müssen auf ein vernünftiges Maß gesenkt werden.“
Vor mehr als 20 Jahren haben VDV und DSLV entschlossen den Schritt zu einer engeren partnerschaftlichen Zusammenarbeit vollzogen, von der beide Seiten profitiert haben. Zwei Branchen treffen sich seitdem jährlich gemeinsam in Siegburg (Rheinland) zum Aufbau von Netzwerken und für Geschäftsanbahnungen. Neben dem eigenen wirtschaftlichen Erfolg stärken sie die Güterverkehrsverlagerung und nicht zuletzt den Logistik- und Wirtschaftsstandort Deutschland.
Aus traditionellem Blickwinkel steigt die Effizienz der Schiene je länger die Strecke. Doch auch auf kürzeren Distanzen kann der Schienengüterverkehr punkten – vor allem im Kombinierten Verkehr. „Eine Logistik, die nur in enger Kooperation funktioniert. Bestehende Netzwerke sollten effizienter genutzt und ausgebaut und der digitale Fortschritt weiter integriert werden“, mahnt Kempf.
Lösungsansätze bietet auch die Gleisanschluss-Charta: gemeinsam mit 60 weiteren Verbänden, Organisationen und Institutionen aus Logistik, Industrie, Handel, dem Bau-, Agrar- und Recyclingsektor sowie Vertretungen der Kommunen haben der DSLV und der VDV die Charta bereits im Frühjahr verabschiedet und adressieren damit das Problem fehlender lokalen Zugangsstellen zum Schienennetz. Kempf: „Ein Thema, das sich direkt aus der Gleisanschluss-Charta ableitet, sind vorgelagerte Infrastrukturen für die Bedienung von Terminals und Gleisanschlüssen. Wir müssen hier die Gespräche mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren lösungsorientiert intensivieren.“ Beuck ergänzt: „Die Charta adressiert ein zentrales Defizit: den jahrzehntelangen Rückbau und mangelnden Erhalt der Infrastruktur als wichtigen Zugang für die Speditionshäuser zum System Schiene,“ so Niels Beuck. „Das rächt sich heute. Verlagerung gelingt nur mit stabilen Infrastrukturen und wenn alle Akteure bei der Wirtschaftlichkeit des Schienengüterverkehrs zusammenarbeiten.“
Die „Siegburger Kooperationsgespräche“ sind seit mehr als zwei Jahrzehnten Plattform und Netzwerk für die Kooperation zwischen Güterverkehrsbahnen und Speditionen. Organisatoren und Veranstalter sind der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
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PRESSE | DSLV: Unter geltenden Rahmenbedingungen bleibt das Klimaziel 2030 Utopie - Transformationsprozess stärker am Leistungsvermögen des Logistiksektors ausrichten 28.05.2024 Berlin/Bonn/Frankfurt a. Main, 27. Mai 2024. Mit sehr großer Sorge blicken der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), der BWVL Bundesverband für Eigenlogistik und Verlader und der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik auf die am Markt vorbeilaufenden politischen Rahmenbedingungen. Diese bremsen die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs und verhindern die Erreichung der Klimaziele im Logistiksektor, anstatt sie zu fördern. Die gesetzlichen und strukturellen Gegebenheiten – einschließlich steigender CO2-Preise – wirken nicht für, sondern gegen eine Transformation des Sektors, von dem erwartet wird, bis zum Jahr 2030 ein Drittel der Fahrleistung elektrisch oder auf Basis strombasierter Kraftstoffe zu erbringen. Hierauf haben die drei Verbände am 23. Mai 2024 bei Gesprächen im Bundeskanzleramt hingewiesen und dringende Maßnahmenkorrekturen angemahnt. Mehr lesen ... Entscheidende Hebel für eine Senkung der CO2-Emissionen im Güterverkehr sind die beschleunigte Einführung neuer Antriebsarten und der verstärkte Einsatz alternativer Kraftstoffe. Diese können nur umgelegt werden, wenn mehr marktwirtschaftliche Mechanismen greifen. Die bisherigen ordnungspolitischen und fiskalischen Maßnahmen haben keine messbare Wirkung erzielen können. Im Gegenteil: Die im Grundsatz marktwirtschaftlich richtige CO2-Bepreisung entzieht der Wirtschaft das für die Transformation nötige Kapital, ohne dass der Staat für ein grünes Return-on-Investment sorgt. Unternehmen können Investitionen nur dann tätigen, wenn diese sich finanzieren lassen und im Ergebnis auch rechnen. Die schleppenden Zulassungszahlen für E-Lkw und wasserstoffbetriebene Lkw (von derzeit 800.000 in Deutschland zugelassenen Lkw > 7.5 t sind lediglich 0,07 Prozent rein elektrisch betrieben) belegen: Die bisherige Förder- und Abgabenpraxis hat sich nicht an den Marktgegebenheiten und Infrastrukturrealitäten, sondern zu einseitig an den Interessen der Nutzfahrzeughersteller ausgerichtet. Das Leistungsvermögen der Logistikbranche in einem konjunkturell stark belasteten Marktumfeld hat die Bundesregierung bislang ignoriert. Bei diesem eher planwirtschaftlich angelegten Transformationsprozess geht der Plan nicht auf.
Im einem sehr konstruktiv und offen geführten Austausch haben BGL, BWVL und DSLV dem Bundeskanzleramt die auch ihrer Sicht wichtigsten Maßnahmen für eine Trendumkehr zur Erreichung der Klimaziele im Verkehr mitgeteilt:
1) Eine Reform der Kraftstoffbesteuerung: Angesichts der erwartbar hohen Anzahl von Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auch über das Jahr 2030 hinaus bedarf es einer Reform der Energiesteuer, mit der Biokraftstoffe und strombasierte Kraftstoffe nach ihrer Klimawirkung besteuert und dadurch fiskalisch begünstigt werden. 2) Reinvestition der CO2-basierten Lkw-Maut-Einnahmen in die Transformation des Straßengüterverkehrs durch eine entbürokratisierte und breitenwirksamere Förderkulisse, um Wirtschaftlichkeitslücken in den Unternehmen während des Transformationsprozesses zu schließen und eine möglichst breite Marktdurchdringung alternativer Technologien zu erreichen. Bereits für das Haushaltsjahr 2025 müssen dafür die kumulierten Mehreinnahmen (30 Milliarden Euro bis 2027) als Teil eines „nachhaltigen Finanzierungskreislaufs Straße“ in die klimafreundliche Transformation des Straßengüterverkehrs zurückfließen; im Einzelnen: ▪ Eine nach Unternehmensgröße gestaffelte Förderung für die Anschaffung elektrisch und wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge (Zero Emission Vehicle), die sich am Markthochlauf orientiert und deshalb zeitlich degressiv ausgestaltet ist ▪ Eine Förderung und Beschleunigung des Netzausbaus und des Ausbaus von Infrastrukturen, um die Voraussetzungen für das Aufladen strombasierter Lkw an nicht-öffentlichen Logistikanlagen („Depotladen“) zu beschleunigen
Der Transformationsprozess scheitert, wenn er einseitig an den Interessen der Herstellerindustrie ausgerichtet wird. Für ein Gelingen der Antriebswende muss der Logistiksektor zukünftig tiefer in politische Entscheidungen einbezogen werden, um sicherzustellen, dass Investitionen in neue Technologien auch finanziell und organisatorisch marktfähig werden. BGL, BWVL und DSLV weisen dem Bundeskanzleramt hierbei eine entscheidende Koordinierungsfunktion für das weitere Vorgehen der Ressorts BMDV, BMWK und BMF mit den Stakeholder-Gruppen Logistik, Energie und Hersteller zu.
Das Bundeskanzleramt, BGL, BWVL und DSLV verständigten sich deshalb auf eine Fortsetzung der Gespräche.
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PRESSE | DSLV: Finanzministerkonferenz beschließt Erleichterung bei der EUSt-Erhebung - Verrechnungsverfahren bei der Einfuhrumsatzsteuer gleicht Wettbewerbsnachteil für deutsche Wirtschaft aus 12.04.2024 Berlin, 12. April 2024. Der einstimmige Beschluss der Länder-Finanzministerkonferenz vom 11. April 2024, die Einführung des Verrechnungsmodells bei der Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer (EUSt) einzuleiten, wird vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik ausdrücklich begrüßt. Damit rückt die Angleichung des deutschen Erhebungsverfahrens an den europäischen Standard endlich näher. Das derzeit geltende Verfahren der Einfuhrumsatzsteuererhebung in Deutschland entzieht der Wirtschaft Liquidität in erheblichem Ausmaß - bei gleichzeitig unnötig hohem Verwaltungsaufwand in den Unternehmen. Importeure, die Waren über Deutschland in die EU einführen, müssen die Einfuhrumsatzsteuer heute direkt beim Zoll verauslagen. Eine Anrechnung mit der Umsatzsteuervoranmeldung durch die Finanzämter erfolgt erst später. In den meisten anderen EU-Mitgliedstaaten wird die EUSt mit der Umsatzsteuervoranmeldung direkt verrechnet. Mehr lesen ... „Der Beschluss der Finanzministerkonferenz ist ein längst überfälliges Signal zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen See- und Flughäfen und reduziert das Risiko für die Speditionshäuser, im Insolvenzfall des Importeurs keinen Ersatz für die von ihnen bereits verauslagte Einfuhrumsatzsteuer zu bekommen“, sagt Jutta Knell, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin Zoll-, Außenwirtschafts- und Umsatzsteuerrecht im DSLV. In Deutschlands direkten Nachbarstaaten Belgien, Niederlande und Polen profitieren Importeure und Speditionen wie in den meisten EU-Staaten von dem dort längst etablierten Verrechnungsmodell. Im vergangenen Jahr hatte ein Gutachten des Deutschen Maritimen Zentrums die Vorteile der Direktverrechnung bereits dezidiert aufgezeigt. Auch das im Jahr 2020 in Deutschland hilfsweise eingeführte Fristenmodell konnte den Wettbewerbsnachteil deutscher Unternehmen gegenüber ihren europäischen Marktbegleitern nicht ausgleichen. Trotz verschobener Zahlungsfälligkeit bindet das Fristenmodell weiterhin zu viel Kapital bei den Unternehmen. Das Bundesministerium der Finanzen hat nun den Auftrag, die erforderlichen Maßnahmen und rechtlichen Anpassungen für die Umsetzung des Verrechnungsmodells in Deutschland einzuleiten. Der DSLV mahnt eine zügige Umsetzung des Vorhabens in enger Abstimmung mit der Wirtschaft ein. Knell: „Der Finanzministerbeschluss ist ein Meilenstein im Bürokratieabbau. Seit mehr als 20 Jahren fordern wir gegenüber Politik und Finanzverwaltung hartnäckig die Vereinfachung des Einfuhrumsatzsteuer-Erhebungsverfahrens. Wir gehen davon aus, dass unsere Überzeugungsarbeit jetzt auf fruchtbaren Boden fällt. Nun kommt es darauf an, dass der Umsetzungsprozess schnell und unbürokratisch gelingt.“
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PRESSE | VHSp: Neubau Köhlbrandbrücke – Sinnbild für den Zustand Deutschlands 02.04.2024 Hamburg, 2. April 2024. Die deutschen Seehäfen, und insbesondere der Hamburger Hafen, garantieren nicht nur die Versorgungssicherheit Deutschlands, sondern auch die in vielen benachbarten Staaten. Und mit rund 5 Millionen Einwohnern gehört die Verkehrsinfrastruktur in der Metropolregion Hamburg zu den meistfrequentierten Regionen in Deutschland.
Genügend Gründe also, um den Ende 2023 von Bund und Ländern verabschiedeten Pakt für Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung („Deutschlandtempo“) in die Tat umzusetzen, insbesondere in Hamburg, wo es fast siebzehn lange Jahre gedauert hat, bis endlich mit den Vertiefungs- und Verbreiterungsarbeiten an der Elbe begonnen werden konnte.
„Das ist leider ein Trugschluss gewesen“, meint der Vorsitzer des VHSp und Präsident des DSLV, Axel Plaß. „Als Verein Hamburger Spediteure hatten wir die Erwartung, dass Entscheidungen von nationalem Interesse, wie dem Ersatzneubau der Köhlbrandbrücke, in der notwendigen Geschwindigkeit getroffen werden, um den Wirtschaftsstandort wieder wettbewerbsfähig zu machen.“ Mehr lesen ... Der jetzt von Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard am Ostermontag vorgestellte Zeitplan belegt eindrucksvoll, warum sich die wirtschaftlichen und politischen Probleme in Deutschland häufen. Vor rund 12 Jahren wurde vom damaligen Hamburger Bürgermeister und heutigem Bundeskanzler, Olaf Scholz, verkündet, dass die jetzige Köhlbrandbrücke marode sei und durch einen Ersatzbau ersetzt werden müsse.
„Wieder einmal wurde in der Politik über ein Jahrzehnt lang keine Entscheidung getroffen. Stattdessen wurde jahrelang über eine Tunnelvariante diskutiert, die neben einem Containerbeförderungssystem auch noch einen Fahrradweg beinhalten sollte. Und jetzt soll es noch einmal fast ein Vierteljahrhundert dauern, bis der Ersatzbau fertig, die alte Brücke abgerissen und das Containerterminal in Altenwerder auch von den größten Containerschiffen angelaufen werden kann. In Anbetracht dieser Fakten stellen wir uns als VHSp ernsthaft die Frage, ob der Hamburger Hafen tatsächlich noch im nationalen Interesse Deutschlands liegt“, so Axel Plaß ernüchtert.
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PRESSE | DSLV-Kostenindex Sammelgut für das zweite Halbjahr 2023 - Anstieg der Prozesskosten in den Stückgutnetzen ungebrochen 26.03.2024 Berlin, 26. März 2024. Der Kostendruck in der Stückgutlogistik setzte sich auch in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fort. Um 3,2 Prozent stiegen die sendungsbezogenen Abwicklungskosten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies geht aus der aktuellen Ausgabe des Kostenindex Sammelgut des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hervor. Vor allem der Personalkostenzuwachs (plus 4,6 Prozent) und die Sachkostenentwicklung (plus 4,1 Prozent) trugen zum Anstieg der gesamten Prozesskosten in den Stückgutnetzen der Speditionen bei. Wachsende Flächen-, Energie- und Versicherungskosten sowie Betriebskosten für digitale Technologien trieben die Kosten weiter nach oben. Auch die Einführung neuer Lkw-Mautsätze zum 1. Dezember 2023 machte sich im sechs-Monate-Vergleich bereits bemerkbar. Mit 23,7 Prozent schlug der Anstieg der Mautgebühren auf die sendungsbezogenen Wegekosten im Gesamtbetrachtungszeitraum durch. Mehr lesen ... Zwar fließen die Mautkosten mit einem vergleichsweise geringen Anteil von derzeit 3,6 Prozent ein, gleichwohl wird diese Kostengröße wachsenden Einfluss auf den Gesamtindex bekommen. Denn erstmals im laufenden Halbjahr 2024 werden die zum Ende des Jahres 2023 annähernd verdoppelten Lkw-Mautsätze für den gesamten Untersuchungszeitraum erheblich. Zum 1. Juli 2024 ist mit der Ausweitung der Mautpflicht auf Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen technisch zulässiges Gesamtgewicht dann ein weiterer Kostenschub zu erwarten. Gegen den Trend entwickelten sich die Treibstoffkosten. Sie sanken in den letzten sechs Monaten des vergangenen Jahres um 9,9 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022. Bereinigt um die Kraftstoff- und Mautkostenentwicklung würde der Index einen Anstieg um 4,4 Prozent für das Stückgut-Handling ausweisen. Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ist bereits zum 19. Mal erschienen. Er stellt die Prozesskosten der Stückgutlogistik der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber. In den Index fließen die vom Beratungsunternehmen FORLOGIC erhobenen Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 116 Depots und 19,5 Millionen abgewickelten Sendungen ein. |
PRESSE | DSLV: Bundeskabinett beschließt Stärkung deutscher Häfen - Nationale Hafenstrategie ohne Finanzzusage kraftlos 26.03.2024 Berlin, 22. März 2024. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik begrüßt die Kernbotschaften der von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Hafenstrategie für die See- und Binnenhäfen, sorgt sich angesichts der dramatisch unterdimensionierten Bundesmittel aber gleichzeitig um die konkrete Umsetzung. Die Strategie des Bundes mit ihrem fünf Handlungsfelder umfassenden Maßnahmenpaket ist grundsätzlich geeignet, die deutschen See- und Binnenhäfen zukunftssicher aufzustellen und die Resilienz der Volkswirtschaft zu stärken. Was fehlt, sind finanzielle Zusagen für Investitionen in den Erhalt, den Ausbau und die Transformation der Häfen und ihrer Hinterlandinfrastrukturen. Mehr lesen ... Inhaltlich richtig ist, dass der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Häfen und ihrer Resilienz in der Strategie eine hohe Priorität zukommt. Sie ist Grundlage für die Güter- und Energieversorgung Deutschlands sowie für die Bewältigung geopolitischer Herausforderungen und der Veränderungen im Welthandel. Zur Standortstärkung gehört auch eine Angleichung der Wettbewerbsbedingungen für die Logistikakteure. Deshalb ist die Umstellung der Verwaltungsabläufe der Finanzbehörden bei der Einfuhrumsatzsteuer hin zum Verrechnungsmodell nach dem Vorbild der Nachbarländer Deutschlands eine wichtige Maßnahme der in der Hafenstrategie aufgelisteten Ziele. Doch zwischen Zielformulierung und Umsetzung ist noch ein sehr weiter Weg. „Der Verweis auf die Länderzuständigkeiten bei der Hafenfinanzierung mag formal richtig sein, lässt aber wenig Willen der Bundesregierung erkennen, der Hafenstrategie tatsächlich eine nationale Bedeutung zuzumessen“, bemängelt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Die Leistungsstärke der Küstenhäfen bemisst sich auch durch ihre Hinterlandanbindungen auf den Wasserstraßen, den Straßen- und Schienenwegen, für deren Erhalt und Ausbau es nicht an bürokratischen Planungs- und Genehmigungsauflagen, dafür aber an ausreichenden Haushaltsmitteln im Verkehrsetat beim Bund fehlt. Dies gilt für die Fahrrinnenanpassungen von Elbe und Weser ebenso wie für die Abladeoptimierung am Mittelrhein, die Sanierung des Nord-Ostsee-Kanals und die Schienengüterinfrastruktur im Hinterland von Hamburg und Bremen. Allein für die Ertüchtigung der deutschen Wasserstraßeninfrastruktur beliefe sich das erforderliche Bundesinvestitionsvolumen auf mindestens 2,4 Milliarden Euro jährlich. „Die wohlformulierten Ziele des Bundes müssen auch mit einem Finanzierungskonzept unterlegt werden. Mit den Mitteln des Hafenlastenausgleichs von derzeit knapp 40 Millionen Euro für alle deutschen Häfen kommt der Bund seiner finanziellen Verantwortung für ein nationales Interesse jedenfalls nicht nach“, kritisiert Huster. Download der Nationalen Hafenstrategie für die See- und Binnenhäfen |
PRESSE | DSLV: Anhörung zum Postrechtsmodernisierungsgesetz am 20. März 2024 - DSLV warnt vor unnötiger bürokratischer Belastung für Transportdienstleister durch das Postrechtsmodernisierungsgesetz 19.03.2024 Berlin, 19. März 2024. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik setzt sich weiter für eine gesetzgeberische Klarstellung ein, dass Transportdienstleistungen keine Postdienstleistungen sind und somit nicht unter die Postregulierung fallen. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb die gewerbliche Beförderung von Postsendungen im Fernverkehr zwischen zwei Postverteilzentren überhaupt vom Anwendungsbereich des Postrechtsmodernisierungsgesetzes erfasst sein sollte. Mehr lesen ... Der DSLV hatte bereits im Dezember 2023 in seiner Stellungnahme zu dem Referentenentwurf eines Postrechtsmodernisierungsgesetzes vor bürokratischen Doppelbelastungen für Transportunternehmen gewarnt. Denn mit der obligatorischen Gewerbelizenz nach dem Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) oder einer EU-Gemeinschaftslizenz erfüllen Transportunternehmen bereits gesetzliche Zugangsvoraussetzungen für den Eintritt in den Straßengüterverkehrsmarkt, unabhängig davon, welche Güter befördert werden. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster bemängelt: „Für ein zweites paralleles Erlaubnisregime, das im Straßengüterverkehr allein auf Postsendungen abzielt, besteht in diesem Bereich überhaupt keine sachliche Notwendigkeit.“ Das Bundeskabinett hat am 20. Dezember 2023 den vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgelegten Entwurf beschlossen. Unternehmen, die über eine gültige Erlaubnis nach dem Güterkraftverkehrsrecht verfügen, erhalten danach zwar zumindest Erleichterungen bei der Antragstellung, bleiben aber zur Eintragung in das Anbieterverzeichnis der Bundesnetzagentur mit den damit verbundenen umfassenden Vorprüfungen und Vorgaben verpflichtet. „Zweck und Ziel dieser doppelten Lizensierung für gewerbliche Güterkaftverkehrsunternehmen bleiben unklar. Diese Unternehmen stellen keine Postsendungen beim Endempfänger zu.“, erklärt Huster. „Sie transportieren lediglich Container und Wechselbehälter, die mit Postsendungen beladen sind. Mit Blick auf die Regulierungsziele des Postrechtsmodernisierungsgesetzes ist es völlig unverhältnismäßig, solche reinen Beförderungsleistungen der Postregulierung zu unterwerfen.“ Der DSLV fordert deshalb anlässlich der am 20. März 2024 stattfindenden Anhörung zum Postrechtsmodernisierungsgesetz im Wirtschaftsausschuss des Bundestages das Gesetz dringend zu präzisieren: Unternehmen, die allein Postsendungen transportieren und nicht in den Zustellungsprozess involviert sind, unterliegen nicht der Postregulierung!
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PRESSE | DSLV: Allianz für arbeitsteilige Wirtschaft - Vertragspartnerschaften halten deutsche Wirtschaft am Laufen 23.02.2024 Berlin, 21. Februar 2024. Nein zum Vertragspartnerverbot – dafür setzt sich die Allianz für arbeitsteilige Wirtschaft ein, in der sich die führenden Wirtschaftsverbände Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste (BdKEP), Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK), Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO), Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV), Bundesvereinigung Logistik (BVL) und der Handelsverband Deutschland (HDE) zusammengeschlossen haben. Mehr lesen ...
In der aktuellen Legislaturperiode ist ein gesellschaftliches Klima der Regulierungslust entstanden, das tiefe Eingriffe in unternehmerische Tätigkeiten zur Folge hat. Das jüngste Beispiel ist der Versuch, in der Novelle des Postgesetzes ein Verbot von Vertragspartnerschaften durchzusetzen. Dafür hat sich zuletzt erneut eine Mehrheit der Länder über den Bundesrat eingesetzt. Die Kampagne fußt jedoch auf anekdotischer Empirie und Falschaussagen, gepaart mit der Bemäntelung um die Sorge über Arbeitsbedingungen in der Paketbranche. Es ist zu befürchten, dass nach der Paketbranche schon bald weitere Wirtschaftsbereiche, in denen Vertragsbeziehungen mit Nachunternehmern ein arbeitsteiliges Verhältnis regeln, betroffen sein werden. Vertragspartner sind aber unverzichtbar für die deutsche Wirtschaft. Ein ordnungspolitisch angeordnetes In-Sourcing wäre für unzählige Unternehmen organisatorisch, technisch, finanziell und unternehmensrechtlich nicht leistbar. Es würde vielmehr tausende freier Unternehmerinnen und Unternehmern zur Aufgabe ihrer Unternehmen und in abhängige Beschäftigungen zwingen.
Die Zielrichtung zahlreicher politischer und gewerkschaftlicher Akteure ist offensichtlich: Die unternehmerische Freiheit in der sozialen Marktwirtschaft über die Organisation der eigenen Geschäftsprozesse soll durch eine dirigistische Durchsetzung fachpolitischer Ziele ersetzt werden. Weder den Unternehmen noch den strukturgebenden Regelungen in der sozialen Marktwirtschaft, wie beispielsweise dem Handelsgesetzbuch, wird dabei vertraut. Die Allianz für arbeitsteilige Wirtschaft lehnt das Verbot von Vertragspartnerschaften kategorisch ab, sowohl in der Paketbranche als auch in allen anderen Branchen. Im Positionspapier „Soziale Marktwirtschaft fördern – Dirigismus im Sozialen vermeiden“ fordern die Verbände das Vertrauen der Politik in die Beteiligten ein, eigenständig geeignete Arbeitsbedingungen zu vereinbaren. Die deutsche Wirtschaft darf nicht in schädlichen Regelungen ersticken!
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PRESSE | DSLV: EU-Richtlinie technologieoffen ausgestalten - CO2-Grenzwerte für Lkw-Flotten müssen Kraftstoffalternativen berücksichtigen 09.02.2024 Berlin, 8. Februar 2024. Ausdrücklich unterstützt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik ein negatives Votum Deutschlands bei der Abstimmung zur Revision der europäischen Richtlinie 2019/1242 über CO2-Flottengrenzwerte für neue schwere Nutzfahrzeuge. Die Abstimmung im EU-Ministerrat soll am 9. Februar 2024 erfolgen. In einem neuen Trilog-Verfahren bestünde die Möglichkeit, der Richtlinie noch den dringend erforderlichen Anrechnungsmechanismus für CO2-neutrale Kraftstoffe hinzuzufügen.
Bereits im September 2023 hatte sich der DSLV im Verbund mit mehr als 80 Verbänden und Unternehmen nachdrücklich für eine Anrechnung des CO2-Minderungspotenzials alternativer Kraftstoffe wie HVO100 oder Bio-LNG auf die Lkw-Flottengrenzwerte eingesetzt. Dieser Forderung hatte das Europäische Parlament mehrheitlich zwar entsprochen, im anschließenden Trilog wurde sie aber nicht berücksichtigt. Mehr lesen ...
„Für eine zügige Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrssektors greift eine einseitige Fokussierung auf batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge in der EU-Gesetzgebung viel zu kurz. Noch längst sind die Voraussetzungen für die Antriebswende nicht geschaffen. In den meisten EU-Mitgliedstaaten hinkt der Netzausbau den Bedarfen hinterher, es fehlen die Ladeinfrastrukturen für schwere Nutzfahrzeuge und nach wie vor liegen die Total Costs of Ownership alternativ angetriebener Fahrzeuge weit über denen konventioneller Lkw“, stellt DSLV-Präsident Axel Plaß fest und warnt: „Angesichts des prognostizierten Güterverkehrswachstums auf Europas Straßen sind die Klimaziele, ohne den klimaneutralen Einsatz des Verbrennungsmotor nicht zu erreichen. Es ist deshalb völlig richtig, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Diskussion fortführt. Eine Enthaltung in Brüssel wäre keine Blockade, sondern würde zur Versachlichung der Thematik beitragen. Im Mittelpunkt muss das Ergebnis – der CO2-freie Güterverkehr – und nicht die Technologie stehen.“
Nicht der Verbrennungsmotor ist das Problem, sondern die Emissionen. Deshalb ist entscheidend, dass die eingesetzte Energie zur CO2-Reduktion beiträgt. Das trifft bei grün produziertem Strom für den Batteriebetrieb sicher zu, aber auch bei alternativen Kraftstoffen. Hierfür bedarf es unbedingt eines Anrechnungsmechanismus. Zumindest für den Straßengüterverkehr müssen angesichts des enormen Energiebedarfs alle Technologieoptionen offenbleiben, damit die Dekarbonisierung dieses Sektors funktioniert!
„Möglicherweise wird sich der batteriebetriebene Lkw tatsächlich durchsetzen, sofern die Ladeinfrastruktur steht, diese auch bei Volllast mit grünem Strom gespeist wird und die TCO für den Logistiksektor passen. Aber was ist, wenn nicht?“ fragt Plaß. „Wer den Verbrenner schon jetzt mit einem Enddatum versieht, stoppt seine technologische Weiterentwicklung einschließlich Verbrauchsreduzierung und CO2-Einsparpotenzial und schadet dem Klimaschutz mehr, als dass er ihm nützt.“
Das kann nicht im Interesse der Speditions- und Logistikunternehmen sein, die mit der ständigen Optimierung der Logistikprozesse zu den Klimaschutzzielen beitragen. Gleichzeitig kämpft die Branche mit wachsenden CO2-Abgaben, einem wirtschaftlich schwierigem Marktumfeld und einer tendenziell sinkenden Zahlungsbereitschaft bei Industrie und Handel für die Klimaschutzanstrengungen des Logistiksektors. Plaß: „Was die Wirtschaft jetzt braucht, sind Impulse und keine ideologiegetriebenen Verbote. Deshalb kommt die Eingabe des Bundesverkehrsministers keine Minute zu früh!“
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PRESSE | DSLV: Gleisanschlüsse fördern Zugang zum System Schiene - DSLV unterstützt Gleisanschluss-Charta 2024 zur Stärkung des Schienengüterverkehrs 02.02.2024 Berlin, 31. Januar 2024. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik setzt sich weiter für eine Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen im deutschen Schienennetz ein. Hierfür wurde die im Jahr 2019 erstmals veröffentlichte Gleisanschluss-Charta mehrerer Verbände und Wirtschaftsorganisationen aktualisiert und heute dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragten der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer, übergeben.
Die nach wie vor zu geringen Anschlussmöglichkeiten von Logistik-, Industrie- und Handelsstandorten an das Schienennetz sind ein Hemmnis für die Steigerung des Güterverkehrsvolumens der Bahnen. Im System Schiene basieren vor allem Wagenladungsverkehre auf kundennahen Zugangsstellen. Speditionen, die für ihre Kunden umweltfreundliche Lieferketten organisieren und dafür eigene multimodale Logistikterminals und Railports betreiben, sind auf ausreichend dimensionierte Gleisanschlüsse und einen diskriminierungsfreien Zugang zum Schienennetz angewiesen. Mehr lesen ...„Die gemeinschaftliche Erarbeitung der Gleisanschluss-Charta vor fünf Jahren war ein starkes Signal der Wirtschaft für eine Verlagerung von Gütern auf die Schiene. Erste Erfolge sind auch sichtbar, doch es kann noch mehr Potenzial gehoben werden", sagt Tino Bauer, Vorsitzender des Fachausschusses Schienengüterverkehr im DSLV. „Mit der Aktualisierung der Charta sollen Wege für mehr Anreize für Logistikentscheider zur Befrachtung des Systems Schiene aufgezeigt werden." Aus Sicht des DSLV sind u. a. die Stärkung multimodaler logistischer Knoten in der Verkehrspolitik und Regionalplanung, die Ausweitung der Finanzierungsförderung für Gleisanschlüsse durch den Bund, ein spürbarer Bürokratieabbau sowie eine Anreizstärkung für Speditionen und Industrievorlader beispielsweise durch eine direkte Anschubfinanzierungen für Neuverkehre wichtige Komponenten der fünf Ziele und 17 Handlungsfelder umfassenden Gleisanschluss-Charta 2024. „Voraussetzung für den Erfolg sämtlicher Maßnahmen ist eine grundsätzlich wettbewerbsfähige Qualität des Schienengüterverkehrs und dass der Spedition als bedeutender Kundengruppe auch ausreichende Netzkapazitäten angeboten werden", so Bauer. „Nur mit möglichst vielen Zugangspunkten für den Schienengüterverkehr werden wir unser Ziel erreichen, Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern und den Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 auf 25 Prozent zu erhöhen", so Staatssekretär Theurer bei der Übergabe der Charta. „Daher fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr private Investitionen in Neubau, Ausbau, Reaktivierung und Ersatz von Gleisanschlüssen, um Güterverkehre auf die umwelt- und klimafreundliche Schiene zu verlagern und bestehende Güterverkehre auf der Schiene zu halten". Mit der Gleisanschluss-Charta unterbreiten 56 Unterzeichnerorganisationen aus den Bereichen Logistik, Industrie, Handel, Recycling und Kommunen gemeinsame Maßnahmenvorschläge. Link zur Gleisanschluss-Charta 2024Link zur Gleisanschluss-Charta 2024 (Management Summary) |
PRESSE | VHSp: Bauernprotest in den deutschen Seehäfen – Sympathie und Verständnis, aber Logistik sieht sich als falscher Adressat 30.01.2024 Hamburg, 30. Januar 2024. In den großen deutschen Seehäfen von Bremerhaven, Hamburg und Wilhelmshaven kommt es seit gestern zu Blockaden der Hafeninfrastruktur durch Landwirte. In der Folge kommt es nicht nur in den Hafengebieten zu massiven Beeinträchtigungen, sondern weit darüber hinaus. Wie der Vorsitzer des VHSp und Präsident des DSLV, Axel Plaß, am 15. Januar 2024 in seiner Rede in Berlin zum Finale einer bundesweiten Aktionswoche deutlich gemacht hat, eint die Landwirtschaft und Logistikbranche die Unzufriedenheit über viel zu hohe Steuern und Abgaben, eine stark wachsende Bürokratie, hohe Energiepreise und immer noch zu hohe Inflationsraten. Mehr lesen ... VHSp-Vorsitzer Axel Plaß: „Trotz aller berechtigten Sorgen und Nöte und der Notwendigkeit, auch in Demonstrationen seinen Unmut über die Kürzungspläne der Bundesregierung deutlich zum Ausdruck zu bringen, halten wir die Blockaden der Hafeninfrastruktur nicht für den optimalen Ansatz. Zumal diese Aktionen einzig und allein die sich ebenfalls in einer existenzbedrohenden Situation befindliche Logistikbranche trifft. Nur mit vereinten Kräften wird es gelingen können, die Bundesregierung zu Verhandlungen zu bewegen.“ „Insofern fordern wir die Landwirte auf, Aktionen, die fast ausschließlich die ebenfalls unter enormen wirtschaftlichen Druck stehenden Logistikunternehmen treffen, zu beenden und wieder den Schulterschluss mit der Logistikbranche zu suchen. Das in der Bevölkerung durchweg vorhandene Verständnis und die Sympathie für die nicht nur die Landwirte betreffenden Sorgen sind Grundlage aller Protestaktionen der vergangenen Wochen. Es ist für den Erfolg der Proteste enorm wichtig, dass diese Unterstützung nicht gefährdet wird, wenn, wie jetzt, Unternehmer andere Unternehmer behindern“, so Plaß weiter.
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PRESSE | DSLV: Logistik ist nur erfolgreich nachhaltig, wenn sie nachhaltig erfolgreich bleibt - Wirtschaft gerät in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit 11.01.2024 Berlin, 10. Januar 2024. Mit größter Sorge blickt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland und die zunehmende Verschlechterung politischer Entscheidungsstrukturen. Ungeachtet anhaltend schlechter Konjunkturdaten peitscht die Bundesregierung ohne ausreichende Anhörung der Wirtschaft und mit zu wenig Rücksicht auf Praktikabilität, Belastbarkeit und Finanzierbarkeit Reformvorhaben durch und stolpert dabei immer wieder über ihr eigenes Tempo. Die politischen Entscheidungsträger haben auf zu vielen Ebenen den Blick für die wirtschaftliche Existenzsicherung der Betriebe und auch für Arbeitsplätze verloren.
Lkw-Mautgesetz, Brennstoffemissionshandelsgesetz und Energieeffizienzgesetz sind nur wenige Beispiele aus der Klimaschutzgesetzgebung, die für den enormen Zuwachs finanzieller und bürokratischer Belastungen in der Speditionsbranche verantwortlich sind. Gleichzeitig hinkt der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Stromnetze dem Bedarf hinterher und die Zulassung alternativer Kraftstoffe versandet über Monate im ideologiegeprägten Streit der Ampel-Koalitionäre. Bis die Energiewende Realität wird, bleibt der Logistiksektor mangels Alternativen in einer CO2-Kostenfalle stecken – und sichert dem Bund durch die Lkw-Maut und die CO2-Steuer auf fossile Kraftstoffe auf Jahre Milliardeneinnahmen. Mehr lesen ...
Hierzu DSLV-Präsident Axel Plaß: „Sich Veränderungen zu stellen, gehört zum unternehmerischen Risiko. Doch erfolgreich nachhaltig sind Speditionshäuser nur, wenn sie auch nachhaltig erfolgreich bleiben.“ Bei den laufenden haushaltspolitischen Verteilungskämpfen ist abzusehen, dass die finanziellen Mittel des Bundes für eine Förderung der Antriebswende in den kommenden Jahren nicht mehr aufgefüllt werden. „Unter den aktuellen Rahmenbedingungen gerät nicht nur der Klimaschutz, sondern auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vieler Unternehmen in eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit“, warnt Plaß. „So scheitert die Verkehrswende endgültig! Politik darf nicht nur fordern, sie muss in vielen Handlungsfeldern auch fördern.“
Exemplarisch besteht bei folgenden Themen dringender Handlungsbedarf: CO2-Mehrfachbepreisung: Lkw-Maut und CO2-Steuer auf fossile Kraftstoffe summieren sich inzwischen auf 245 Euro pro Tonne CO2. Das entspricht einer Mehrbelastung von 8,4 Milliarden Euro pro Jahr allein für die Unternehmen des Straßengüterverkehrs. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Entlastung hält die Bundesregierung nicht ein. Im Gegenteil: Die CO2-Steuer wurde in diesem Jahr noch mehr erhöht als ursprünglich vorgesehen. Andere Länder wie Österreich machen vor, dass CO2-Abgaben auch dosiert und inflationsmildernd eingeführt und mit den Lkw-Technikzyklen synchronisiert werden können. Sachgerechte Mittelverwendung: Mit jährlich über 15 Milliarden Euro allein aus der Lkw-Maut trägt der Straßengüterverkehr zum Bundeshaushalt bei. Als Beitrag zum Klimaschutz müssen zumindest die vereinnahmten Mittel aus den CO2-Abgaben dort reinvestiert werden, wo sie erhoben werden. Dies betrifft auch den Aufbau von Ladeinfrastrukturen und die Anschaffungsförderung für alternativ angetriebene Lkw. In den Bundeshaushalten der nächsten Jahre droht hingegen eine vollständige Mittelabsenkung im KsNI-Förderprogramm auf Null. Damit sorgt die Ampel selbst für einen Stillstand der ökologischen Transformation des Schwerlastverkehrs. Denn ohne staatliche Förderung werden die im Vergleich zu Lkw mit Verbrennungsmotoren bis zu dreimal teureren E-Lkw zu Ladenhütern. Zielorientierte Steuerentlastung: CO2-Neutralität gelingt nur über ein ausgewogenes Maß an Sanktionen und Anreizen. Bereits mit bestehenden Technologien kann der Straßengüterverkehr problemlos zur CO2-Reduzierung beitragen. Alternative Kraftstoffe müssen deshalb schnellstmöglich zugelassen und steuerbefreit werden. Infrastrukturen ertüchtigen und Energiesicherheit und -verfügbarkeit herstellen: Eine leistungsfähige und bedarfsgerechte Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Schienen, Wasserwege, See- und Flughäfen) ist ebenso essenziell für den Wirtschaftsstandort Deutschland wie stabile und dichte Stromnetze. Die Verkehrswende gelingt nur durch eine vorgeschaltete Energiewende. Die Bundesregierung muss die Verkehrsinfrastruktur jetzt ebenso zügig ausbauen, wie sie die Energiesicherheit herstellen und die Digitalisierung der Verwaltung beschleunigen muss. Bürokratieentlastung: Nichts belastet vor allem den Mittelstand mehr als Bürokratie. Mit dem Wachstumschancengesetz und dem Bürokratieentlastungsgesetz soll der administrative Rahmen gelockert werden. Doch kleinteilig rüstet die Ampel mit immer mehr Auflagen nach. Nicht nur mit einer Verschärfung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und mit zusätzlichen Lizenzpflichten, die sich aus dem Postrechtsmodernisierungsgesetz ergeben, sorgt die Bundesregierung für einen weiteren Bürokratieaufwuchs in der Logistik. Unter zu viel Bürokratie ächzen auch immer noch die analog aufgestellten Behörden und Ämter, deren reibungsloses Funktionieren Grundvoraussetzung für die Erteilung von Betriebsgenehmigungen etc. ist.
Selbst wenn die Bundesregierung in vielen Punkten nachbessern würde, wäre das generelle Problem noch nicht gelöst: Das Ladungs- und Transportaufkommen ist nicht rückläufig, weil sich Logistikkosten deutlich verteuert haben, sondern weil sich die generellen Rahmenbedingungen für den Industrie- und Handelsstandort Deutschland verschlechtert haben. Viele Unternehmen fahren Investitionen aufgrund unsicherer Daten zurück. Den Kunden der Speditionshäuser geht es zunehmend schlechter und darunter leidet auch der Logistiksektor. „Die Wirtschaft steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Die Unternehmen der Logistikbranche und ihre Kunden haben keine Planungssicherheit mehr und sind hochgradig verunsichert.“, resümiert Plaß. Inzwischen kanalisiert sich der Unmut über das Regierungsverhalten nicht mehr allein über die Verbände, sondern direkt auf die Straßen. Plaß: „Der Ärger demonstrierender Unternehmen ist verständlich. Offensichtlich bewegt nur noch lautstarker öffentlicher Protest zum Einlenken.“ Ungeachtet dessen kommuniziert die Bundesregierung schlecht und verschließt sich mehr und mehr der fachlichen Beratungskompetenz der Wirtschaftsverbände. Anhörungsfristen für komplexe Gesetzgebungsverfahren mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen sind ohne Vorlauffristen meist auf nur wenige Tage begrenzt. „Dies zeugt von offensichtlichem Desinteresse an den Belangen der Wirtschaft“, reklamiert Plaß. „Die sprunghaften Kehrtwenden der Ampel von bereits getroffenen Beschlüssen zeigen ja, dass die Folgen erlassener Gesetze nicht sorgfältig abgeschätzt werden – auch weil die betroffenen Kreise nicht angehört wurden. Chancen und Risiken neuer Rechtsvorschriften muss die Bundesregierung aber ausführlich mit der Wirtschaft erörtern. Nur dadurch können Gesetze rechtssicher und praktikabel ausgestaltet werden. Es ist nicht unsere originäre Aufgabe als Verband, unseren Mitgliedsunternehmen die Folgen einer missglückten Gesetzgebung zu erklären.“ Die Bundesregierung muss faktenbasiert analysieren, welche Maßnahmen tatsächlich praktikabel und finanzierbar sind. Ideologiebasierte, teure und damit nicht realisierbare Zukunftsvisionen müssen durch wirklich wirksame Maßnahmen ersetzt werden. Sonst verliert Deutschland noch weiter im internationalen Wirtschaftsranking. „Noch ist Deutschland ein starker Standort mit einem guten Mix aus exzellenten mittelständischen Familienbetrieben, börsennotierten Unternehmen und Start-ups“ sagt Plaß und fordert: „Um das zu retten, muss die Ampel pragmatischer handeln, anstatt interne ideologiegefärbte Prinzipienreiterei auf Kosten der Wirtschaft zu betreiben. Der angekündigte „Deutschlandpakt“ muss endlich Realität werden: Ampelparteien und demokratische Opposition müssen die Wirtschaft einbinden und gemeinsam entscheiden anstatt gegeneinander zu agitieren.“
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PRESSE | DSLV: Zum Haushaltskompromiss der Regierungsspitzen - Sparanstrengungen werden die Wirtschaft belasten 15.12.2023 Berlin, 14. Dezember 2023. Die am 13. Dezember 2023 bekanntgegebenen Eckdaten der Regierungsspitzen, mit denen Löcher im Bundeshaushalt 2024 geschlossen werden sollen, werden die Wirtschaft nach Einschätzung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik zusätzlich belasten und die Konjunkturerholung bremsen. Unmut erregt beim DSLV besonders die geplante zusätzliche Anhebung des im Brennstoffemissionshandelsgesetz geregelten CO2-Tonnenpreises zum 1. Januar 2024 von 30 auf 45 Euro. In Verbindung mit dem seit 1. Dezember 2023 wirksamen CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut wird sich der CO2-Preis für den Straßengüterverkehr damit auf 245 Euro pro Tonne aufsummieren. Für 2025 ist ein weiterer Anstieg auf insgesamt 255 Euro vorgesehen. Mehr lesen ... In einer ersten Reaktion sagt DSLV-Präsident Axel Plaß: „Es ist richtig, dass die Schuldenbremse durch Sparanstrengungen erhalten bleibt. Doch gleichzeitig zielt man auf weitere Staatseinnahmen durch indirekte Steuern. Die Ampel hat bei Regierungsantritt zugesagt, den Straßengüterverkehr nicht mehrfach zu bepreisen. In einer immer noch konjunkturell schwierigen Lage macht sie nun genau das Gegenteil, indem sie den CO2-Steuersatz auf Dieselkraftstoff, die für den Straßengüterverkehr derzeit immer noch einzig flächendeckend verfügbare Antriebsenergie, noch höher anhebt als ursprünglich geplant.“ Bei einem Jahrestankvolumen von 20 Milliarden Litern Diesel in Deutschland wird der Straßengüterverkehr im Jahr 2024 allein mit der vorgesehenen Anhebung des CO2-Steuersatzes um 4 Cent pro Liter um weitere 800 Millionen Euro jährlich belastet. Zusätzliche Belastungen drohen auch durch die geplante Anpassung der Netzentgelte, die zu steigenden Strompreisen führen werden. Diese werden den Umstieg auf elektrisch betriebene Lkw-Flotten nicht unbedingt beschleunigen. Umsicht fordert der DSLV auch beim Abbau so genannter klimaschädlicher Steuerprivilegien. „Zusätzliche Steuereinnahmen müssen direkt in die Förderung umweltschonenderer Technologien fließen. Hierzu zählen auch klimafreundliche Kraftstoffe wie HVO100“, sagt Plaß und fordert: „Bei den noch zu konkretisierenden Etatkürzungen muss der Bundestag als Haushaltsgesetzgeber sehr sorgfältig abwägen, wo er den Rotstift ansetzt. Es muss unbedingt vermieden werden, dass die für die Sicherung des deutschen Wirtschaftsstandortes systemrelevanten Gütertransportwege (Straßen, Schienen und Wasserstraßen) finanziell vernachlässigt werden. Das gilt auch für die Finanzierung der Klima- und Transformationsfonds.“
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PRESSE | VHSp kritisiert Umfang und Dauer der „Warnstreiks“ beim VEA als völlig unverhältnismäßig 30.11.2023 Hamburg, den 30. November 2023. Das Veterinär- und Einfuhramt (VEA) mit den Grenzkontrollstellen im Hamburger Hafen ist u.a. für die Kontrolle der Einfuhr von Lebensmitteln zuständig und dient damit dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Am heutigen Donnerstag haben die Beschäftigten des Veterinär - und Einfuhramtes im Hamburger Hafen bereits zum fünften Mal im laufenden Monat die Arbeit ganztägig niedergelegt. Der Umfang und die Dauer dieser Arbeitsniederlegungen übersteigen inzwischen völlig den Charakter eines Warnstreiks. Axel Plaß, Vorsitzer des Verein Hamburger Spediteure: „Auch bei vollem Zugeständnis der Rechtmäßigkeit von harten Tarifauseinandersetzungen und bei allem Verständnis für Arbeitnehmerinteressen: diese Form des Arbeitskampfes ist ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter und zieht einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden nach sich.“ Mehr lesen ... „Diese Arbeitsniederlegungen einiger Weniger schädigen einmal mehr den Wirtschaftsstandort Hamburg. Zwar mögen sich die Streiks formal gegen den Tarifpartner im öffentlichen Dienst richten, defacto aber werden die Unternehmen und Menschen in unserem Land getroffen“, so Plaß weiter. Der VHSp ruft daher die Gewerkschaft ver.di dazu auf, im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes eine dauerhaft tragfähige Lösung am Verhandlungstisch zu suchen. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage können sich weder der Hamburger Hafen noch Deutschland die wiederholten Arbeitsniederlegungen leisten.
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PRESSE | DSLV: Statement zum KTF-Urteil des Verfassungsgerichts - Finanzpolitische Situation darf Verkehrs- und Energiewende nicht bremsen 17.11.2023 Berlin, den 16. November 2023. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik ist besorgt, dass die ökologische Transformation des Verkehrs- und Energiesektors bei falschen politischen Reaktionen auf den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nicht an Fahrt gewinnt. Die Karlsruher Richter haben am 15. November 2023 den Nachtragshaushalt 2021 für nichtig erklärt und der Bundesregierung damit untersagt, die ursprünglich für die Bewältigung der Corona-Pandemie vorgesehene Kreditermächtigung über 60 Milliarden Euro in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) zu übertragen. Mehr lesen ... Hierzu DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Mit einem Schlag hat das Gericht die Klimaschatzkiste der Bundesregierung, den KTF, geleert. Jetzt muss schnellstmöglich eine Lösung für den Haushalt her, mit der die Finanzierungslücke geschlossen werden kann. Die Klimaschutzförderung des Güterverkehrs ist angesichts der äußerst ambitionierten CO2-Einsparziele ohnehin unterdimensioniert. Es ist deshalb wichtig, dass die öffentliche Finanzierung nicht noch weiter abgesenkt wird, sonst gerät das wichtige Projekt CO2-freie Logistik ins Stocken, bevor es richtig begonnen hat. Zumindest müssen bestehende Förderzusagen für privatwirtschaftliche Anschaffungsinvestitionen in die Antriebswende und in nachhaltige Logistikimmobilien finanziell abgesichert werden. Sonst droht in der Wirtschaft ein weiterer Planungs- und auch Vertrauensverlust.“
Für die dringend notwendigen Investitionen in die Infrastrukturen sämtlicher Verkehrsträger einschließlich deren CO2-neutraler Energieversorgung braucht es jetzt einen echten Deutschlandpakt. Huster: „Die momentane Situation muss als gemeinsame Chance von Bundesregierung und Opposition genutzt werden, haushaltspolitische Stabilität zu schaffen und eine an Zukunftsthemen orientierte Finanzpolitik zu gestalten.“
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PRESSE | DSLV: Luftfrachtlogistiker fordern auf 8. DSLV-Luftfrachttagung einheitliche Standortbedingungen 15.11.2023 Berlin, den 15. November 2023. Auch wenn die globale Luftfrachttonnage seit zwei Jahren erstmals wieder leicht wächst, bleibt die wirtschaftliche Lage der deutschen Luftfrachtspeditionen weiterhin angespannt. Internationale Krisen wie der russische Angriff auf die Ukraine und die erneut unsichere Lage in Nahost sowie die anhaltend schwache Konjunktur bremsen den Mengenauftrieb und verfestigen das niedrige Erlösniveau. Die negativen wirtschaftlichen Folgen der gesunkenen Transportnachfrage bei Industrie und Handel sowie des weltweiten Konsumrückgangs dürfen nicht durch Wettbewerbsnachteile des Luftfrachtstandorts Deutschland verstärkt werden, lautet ein Fazit der 8. Luftfrachttagung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik am 15. November 2023 am Airport Frankfurt/Main. Mehr lesen ...
Mit 3,47 Millionen Tonnen liegt das über deutsche Flughäfen mehrheitlich von Speditionen abgewickelte Luftfrachtaufkommen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 8,3 Prozent unter den Vorjahreswerten und damit 2,5 Prozent unter dem Vor-Covid-Niveau im Jahr 2019. In dieser angespannten Marktlage darf Politik die Wettbewerbssituation der deutschen Luftfrachtlogistik nicht zusätzlich durch einseitige gesetzliche Rahmenbedingungen schwächen.
„Wenn das Luftfahrt-Bundesamt die Brüsseler Luftfrachtsicherheitsregeln für Deutschland strenger auslegt als die Sicherheitsbehörden in anderen EU-Mitgliedstaaten, dann leidet die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Speditionshäuser im europäischen Vergleich. Luftfracht-Tonnage wandert schließlich an ausländische Flughäfen ab“, warnt Timo Stroh, Vorsitzender des DSLV-Luftfrachtausschusses und Mitglied im Erweiterten Präsidium des DSLV. Fracht-Kontrollverfahren wie das Remote Explosives Scent Tracing (REST) sind an europäischen Hub-Flughäfen in Frankreich und in den Niederlanden im Einklang mit EU-Recht Standard; in Deutschland ist das Verfahren weiterhin nicht zugelassen. Paradoxerweise wird ein im EU-Ausland erteilter Sicherheitsstatus – unabhängig davon, wo und mit welchem Sicherheitsverfahren dieser erworben wurde – für eine Exportfracht von deutschen Behörden grundsätzlich anerkannt. Stroh fordert: „Der Gesetzgeber muss zügig evaluieren, inwieweit die Anwendungsbedingungen in Deutschland anzupassen sind“.
Standortnachteile ergeben sich in der Luftfracht auch aus dem nationalen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Als unmittelbar betroffene Unternehmen müssen sich deutsche Speditionshäuser mit mehr als 3.000 Beschäftigten nach eigenem Ermessen bemühen, dass in der gesamten Luftfrachtlieferkette keine Menschenrechte und Umweltpflichten verletzt werden. Für den Aufbau eines angemessenen Risikomanagements müssen ab 1. Januar 2024 auch Unternehmen mit 1.000 Beschäftigten hierfür finanzielle und personelle Ressourcen aufbauen. Die Zahl der mittelbar betroffenen Unternehmen ist heute bereits sehr groß. Viele mittelständische Luftfrachtspeditionen – und damit vom Anwendungsbereich des LkSG gar nicht erfasste Unternehmen – werden ihrerseits oftmals pauschal von ihren Auftraggebern aufgefordert, umfassende Fragebögen auszufüllen und Supplier Codes of Conduct zu zeichnen. Um ihre LkSG-Bemühenspflichten einzuhalten, handeln viele Luftfrachtkunden aus Industrie und Handel over-compliant, indem sie ihre Logistikdienstleister mit überbordenden vertraglichen Informationspflichten und Auditrechten zur Unterstützung auffordern. „Selbstverständlich tragen die Speditionshäuser aktiv zur Einhaltung der mit dem LkSG bestimmten Schutzziele bei. Aber mit einer weiteren Dokumentationsflut schützt man weder Menschenrechte noch die Umwelt“, kritisiert Stroh. „Deutschland ist erneut vorgeprescht. Anstatt Bürokratie abzubauen, wurde Bürokratie aufgebläht. Für ein einheitliches europäisches Ambitionsniveau wäre es sinnvoller gewesen zu warten, bis die EU einheitliches Recht erlässt. Ein weiterer Nachteil für den Logistik- und Luftfrachtstandort Deutschland.“
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PRESSE | DSLV: Fakten und Forderungen zur gemeinsamen Pressekonferenz BGL, Daimler, DSLV, MAN - Falsche Rahmenbedingungen verhindern Klimaneutralität des Straßengüterverkehrs 08.11.2023 Berlin, den 8. November 2023. „Wenn die Ampelregierung die Rahmenbedingungen nicht umgehend grundlegend ändert, schafft sie die Antriebswende zum klimafreundlichen Straßengüterverkehr bis 2030 nicht mehr und reißt die Klimaziele.“ (Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher BGL)
„Politik fordert, aber sie fördert nicht. Verkehrs-, Abgaben- und Klimapolitik sind nicht synchronisiert – dadurch bremst die Bundesregierung selbst die Fortschritte bei der Klimabilanz des Straßengüterverkehrs.“ (Frank Huster, Hauptgeschäftsführer DSLV)
„Als Mercedes-Benz Trucks ist es uns ein zentrales Anliegen, gegen den Klimawandel anzugehen und den nachhaltigen Transport der Zukunft anzuführen. Darauf haben wir unsere Unternehmensstrategie ausgerichtet und dafür investieren wir erhebliche Ressourcen. Dank intensiver Entwicklungsanstrengungen haben wir hochwertige batterieelektrische Lkw für unterschiedliche Einsatzzwecke in Serienproduktion. Damit unsere Kunden diese Fahrzeuge in großer Zahl kaufen, braucht es allerdings auch wettbewerbsfähige Kosten. Emissionsfreie Lkw sind in der Anschaffung teurer als Diesel-Lkw und für unsere Kunden ist deshalb wichtig, dass der Kauf weiterhin gefördert wird. Zudem braucht es eine flächendeckende Lade- und Tank-Infrastruktur für batterie- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge. Hier engagieren wir uns in wichtigen Projekten. Mit Blick auf die CO2-Reduktionsziele bis 2030 müssen wir beim Infrastruktur-Aufbau in Europa aber deutlich schneller vorankommen. Hierfür müssen Prozesse beschleunigt, Bürokratie abgebaut und finanzielle Mittel aufgestockt werden. Es ist deshalb dringend geboten, einen Teil der Maut-Einnahmen hierfür zu verwenden.“ (Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks und Mitglied des Vorstands der Daimler Truck Holding AG) Mehr lesen ...
„In den vergangenen Jahren haben wir mit hohem Forschungs - und Entwicklungsaufwand unser Portfolio auf Zero-Emission-Technologien umgestellt. Der batterieelektrische Antrieb war zuerst im Bus- und ist nun auch im Lkw-Bereich marktreif. Seit Marktstart Mitte 2021 haben wir über 1.000 elektrische MAN-Stadtbusse in Europa ausgeliefert. Wir skalieren schnell – was damit zusammenhängt, dass die Kommunen Auftraggeber für unsere eCity-Busse sind. 2024 werden wir die ersten batterieelektrischen Schwerlast-Lkw an Spediteure ausliefern. Damit in diesem Bereich ein schneller Hochlauf gelingt, brauchen wir die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Initial sollten die eFahrzeuge aufgrund der höheren Anschaffungskosten gefördert werden. Zudem brauchen wir allein in Deutschland rund 4.000 öffentlich zugängliche Hochleistungsladepunkte bis 2030. Von 2024 bis 2026 sollten für den Aufbau dieser Infrastruktur jährlich Haushaltsmittel in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vorgesehen werden.“ (Alexander Vlaskamp, Vorstandsvorsitzender MAN Truck & Bus SE und Vorstandsmitglied der TRATON SE)
Die Unternehmen der Speditions-, Transport- und Logistikbranche sowie die Nutzfahrzeughersteller eint das Ziel, einen größtmöglichen Beitrag zum klimaschonenden Straßengüterverkehr zu leisten. Null-Emissions- Nutzfahrzeuge sind dafür von entscheidender Bedeutung. Um die CO2- Emissionen im Straßengüterverkehr signifikant zu senken, müssen diese rasch und in wachsender Stückzahl auf die Straßen kommen, gleichzeitig ist die dafür notwendige Tank- und Ladeinfrastruktur aufzubauen. Bedauerlicherweise fehlen bislang die hierfür notwendigen politischen Rahmenbedingungen.
Eine sofortige Kurskorrektur in der Verkehrs- und Klimapolitik forderten daher in Berlin die Vertreter der Verbände der Speditions-, Transport- und Logistikbranche BGL (Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung) und DSLV (Bundesverband Spedition und Logistik) sowie der beiden deutschen Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus SE und Daimler Truck Holding AG (Daimler Truck) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Der Straßengüterverkehr erbringt heute 85% der Güterverkehrsleistung in Deutschland und wird auch in Zukunft die Hauptlast des Warenverkehrs tragen müssen. Eine erfolgreiche Klimawende im Gütertransport muss daher auch unmittelbar bei den über 6 Millionen Nutzfahrzeugen1 ansetzen, die täglich Industrie, Handel und Bevölkerung mit Waren versorgt und fast ausschließlich mit modernster Verbrennungstechnologie unterwegs sind.
Die Politik der Bundesregierung setzt hingegen falsche Rahmenbedingungen zum Gelingen der Antriebswende und gefährdet so das Erreichen der selbstgesteckten Klimaziele.
Insbesondere im schweren Lkw-Fernverkehr ist ein schneller Umstieg auf sogenannte Lokal Emissionsfreie Fahrzeuge (Zero Emission Vehicles) angesichts steigender CO2-Abgaben und nicht rückläufiger CO2- Emissionen dringlicher denn je.
Die Zukunftsvision von schweren E-Lkw ist derzeit noch getrübt: Es fehlen der Strom und der Wasserstoff . Es fehlen die Power Charger und die Wasserstoff -Tankinfrastruktur. Es fehlen die notwendigen Flächen. Dazu kommt jetzt noch die fehlende Sicherheit für eine verlässliche und effiziente staatliche KsNI-Anschaffungsförderung. Dies ist Grundlage für Investitionen der überwiegend mittelständisch strukturierten Speditions- und Transportbranche in die lokal emissionsfreien Fahrzeugalternativen.
Aufgrund seiner geringeren Tagesfahrleistungen ist der Nah- und Regionalverkehr (bis 200 km) geradezu prädestiniert für die Elektromobilität. Aber auch hier stockt es beim schnellen Antriebswechsel. Durch den schleppenden Ausbau grundlastfähiger Stromnetze zu den Logistikterminals, Verteilzentren und Depots, begleitet von einem realitätsfernen KsNI-Förderproramm kommen viele Speditionshäuser selbst im Verteilerverkehr über eine Pilotphase mit elektrisch angetrieben Nutzfahrzeugen nicht hinaus.
BGL, DSLV, Daimler Truck und MAN Truck & Bus SE fordern daher:
Reinvestition beträchtlicher Anteile aus den hohen Mehreinnahmen bei der Lkw-Maut und dem Brennstoffemissionshandelsgesetz in Höhe von rund 9 Milliarden Euro jährlich in den Klimaschutz durch Aufstockung und Verstetigung der Haushaltsmittel für eine schnelle klimaneutrale Transformation des Straßengüterverkehrs Verkürzung der Planungszeiten zur Beschleunigung des Aufbaus einer öffentlichen Schnell-Ladeinfrastruktur inkl. des Netzausbaus sowie des Stellplatzausbaus für Nutzfahrzeuge. Deutschland braucht mindestens 10.000 öffentliche Lkw-Ladepunkte – davon mindestens 4.000 mit Hochleistung. Entbürokratisierung bestehender Förderprogramme Ein abgestimmtes, an der Praxis orientiertes und durch das Bundeskanzleramt koordiniertes Vorgehen der zuständigen Ressorts (BMDV, BMWK und BMF) im Dialog mit den betroffenen Nutzergruppen, der Herstellerindustrie sowie der Energiewirtschaft im Rahmen eines „Runden Tisches Klimafreundlicher Straßengüterverkehr“.
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PRESSE | DSLV: Auswirkungen des Dritten Mautänderungsgesetzes auf die Systemlogistik - Sprunghafter Anstieg der Mautkosten im Stückgutgeschäft 01.11.2023 Berlin, den 30. Oktober 2023. Um durchschnittlich 81 Prozent werden die sendungsbezogenen Kosten der Lkw-Maut in der Stückgutlogistik bereits ab 1. Dezember 2023 steigen. Dies geht aus einer vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik in Auftrag gegebenen Untersuchung zu den Auswirkungen der jetzt beschlossenen Mautgesetzgebung auf die Stückgut- und Systemlogistik hervor. Mit der letzten, noch nicht einmal zehn Monate zurückliegenden Anhebung der Mautsätze zum 1. Januar 2023 ergibt sich sogar ein kumulierter Anstieg der Mautkosten bei den Systemverkehren um durchschnittlich 93 Prozent. Dabei steigen die bei den Sammelgutspeditionen zum Jahresende anfallenden Mautkosten in Spitzen sogar um über 100 Prozent. Mehr lesen ...Die große Varianz ist vor allem abhängig von den Depotstandorten, dem Anteil mautpflichtiger Strecken bei den Nahverkehrstouren und von den in den jeweiligen Netzwerken eingesetzten Fahrzeuggrößen. Mit modernsten EURO VI-Fahrzeugen führen die Systemlogistiker heute Sammeltransporte (consolidated cargo) zwischen den Stückgut-Verteilzentren und Depots im Fernverkehr durch. Auch für diese technisch ausgereiften Langstrecken-Flotten steigen die Mautkosten im Lkw-Hauptlauf zum Jahresende an. „Ein schneller Umstieg auf Zero Emission Vehicle im Fernverkehr ist dringlicher denn je, aber immer noch illusorisch“, mahnt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster angesichts steigender Kosten und nicht rückläufiger CO2-Emissionen. Allerdings: „Es fehlt der Strom. Es fehlen die Power Charger. Es fehlen die Flächen. Und jetzt fehlt auch noch die Perspektive für verlässliche staatliche Anschaffungsförderungen, die Grundlage für Investitionen der überwiegend mittelständisch strukturierten Stückgutkooperationen in die drei- bis fünfmal so teuren emissionsfreien Fahrzeugalternativen sind“, kritisiert Huster mit Blick auf die drohende drastische Absenkung der Haushaltsmittel für das KsNI-Förderprogramm. Aus dem jetzt verabschiedeten Dritten Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften ergeben sich auch spürbare Kostensprünge im Nah- und Verteilerverkehr. „Aufgrund seiner geringeren Radien ist der Nahverkehr geradezu prädestiniert für die Elektromobilität“, erläutert Huster und schränkt gleichzeitig ein: „Auch hier Fehlanzeige beim schnellen Antriebswechsel. Durch den schleppenden Ausbau grundlastfähiger Stromnetze zu den Stückgut-Verteilzentren und Depots, begleitet von einem realitätsfernen KsNI-Förderproramm kommen viele Unternehmen selbst im Verteilerverkehr über eine elektro-mobile Pilotphase nicht hinaus. Und damit bleiben sie in der Mautkostenfalle stecken.“ Eine Nahverkehrstour mit einer Länge von durchschnittlich 200 km wird heute bereits zu 82,6 Prozent auf mautpflichtigen Straßen durchgeführt. Huster: „Damit sind Mautausweichverkehre pure Theorie.“ Ab Dezember entfallen 42 Prozent der Gesamtmautkosten einer Durchschnittssendung in der Stückgutlogistik auf den regionalen Verteilerverkehr. Durch eine Änderung der Bemessungsgröße im Mautgesetz von „höchstzulässigem Gesamtgewicht“ in „technisch zulässige Gesamtmasse“ wird der Kreis der mautpflichtigen Nahverkehrsfahrzeuge zum 1. Dezember 2023 noch größer: bislang auf 7,49 Tonnen „abgelastete“ Fahrzeuge werden zum 1. Dezember 2023 als 7,5 Tonnen-Fahrzeuge klassifiziert – und auch 11,99-Tonner springen in die nächsthöhere und damit teurere Mautklasse. Und der nächste Kostenschub steht schon fest: ab 1. Juli 2024 müssen auch die kleinsten Zustellfahrzeuge ab 3,5 Tonnen technisch zulässiger Gesamtmasse die Lkw-Maut entrichten. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres wird der durchschnittliche prozentuale Kostenzuwachs der Lkw-Maut dadurch von 81 auf 88 Prozent je Sendung springen. An der Mautkostenanalyse haben sich zwölf Stückgutnetzwerke mit 42 Depot-Standorten in sämtlichen Regionen Deutschlands beteiligt. Hierfür hat das vom DSLV beauftragte Beratungsunternehmen FORLOGIC die Daten von 2.160 Fahrzeugen und Tourenprofilen sowie 230.000 Sendungen ausgewertet. Ziel der Studie ist, Transparenz über die betrieblichen Mautkostenstrukturen und -höhen in den Systemnetzen herzustellen. Die Mautkosten sind nur ein Teil der Abwicklungskosten einer Stückgutsendung. Auch die Personal-, Sach- und Energiekosten befinden sich im anhaltenden Steigflug. Über die Gesamtkostenentwicklung des laufenden Halbjahres 2023 (dann noch ohne die gestiegenen Mautsätze) berichtet die kommende Publikation des DSLV-Kostenindex Sammelgutverkehr im Frühjahr 2024. |
PRESSE | DSLV: Zur Verabschiedung eines Verkehrsgesetzespakets - Genehmigungsbeschleunigung kommt zu spät, CO2-Maut kommt zu früh 20.10.2023 Berlin, den 20. Oktober 2023. Das vom Deutschen Bundestag verabschiedete Verkehrsgesetzespaket sieht der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Während die aus dem Genehmigungsbeschleunigungsgesetz zu erwartende Modernisierungsoffensive für die Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur grundsätzlich zu begrüßen ist, wird die mit der drastischen Erhöhung der Lkw-Maut verbundene wirtschaftliche Belastung der Lieferketten äußerst kritisch bewertet. Mehr lesen ... Hierzu DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Mit der milliardenschweren Anlastung eines sehr hohen C02-Preises für den Straßengüterverkehr soll der Speditions- und Transportsektor in emissionsfreie Alternativen gelenkt werden. Doch diese Alternativen müssen erst noch geschaffen werden. Das Dritte Mautänderungsgesetz kommt in einer wirtschaftlich schwierigen Phase und viel zu früh. Die Lkw-Maut wird schon zum 1. Dezember 2023 nahezu verdoppelt, aber sie erzielt keinen positiven Klimaeffekt. Wirtschaft und Verbraucher werden vor allem stark steigende Transportpreise spüren. Klimapolitisch macht die Bundesregierung mit dem Gesetz den zweiten Schritt vor dem ersten. Jetzt muss sie wenigstens dafür sorgen, dass die Antriebswende im Straßengüterverkehr mit den Mautmehreinnahmen in Höhe von 7,62 Milliarden Euro nachhaltig gefördert wird.“ Zum Genehmigungsbeschleunigungsgesetz sagt Huster: „Es ist zu begrüßen, dass es ein grundsätzliches Bekenntnis zur Infrastruktur gibt, indem nicht nur Ausbaumaßnahmen im Bundesschienennetz zum „überragenden öffentlichen Interesse“ werden, sondern auch für das Bundesfernstraßennetz eine beschleunigte Engpassbeseitigung und eine Erweiterung erheblich staubelasteter Autobahnabschnitte mit hohem verkehrlichem Nutzen vorgesehen wird.“
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PRESSE | DSLV: Fact Sheet „Achtung, Mauterhöhung“ - Zahlen, Daten, Fakten zum Dritten Mautänderungsgesetz 19.10.2023 Berlin, den 18. Oktober 2023. Mit seinem Fact Sheet „ACHTUNG, MAUTERHÖHUNG“ verhilft der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik zu einem komprimierten Überblick über die Folgen der zukünftigen Lkw-Maut. Der Konjunkturmotor stottert weiter, die Industrie und der private Konsum erholen sich langsamer als gedacht. Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute rechnen für 2023 mit einem Rückgang des Brutto-Inlandsprodukts um 0,6 Prozent. Die negativen Konjunkturdaten werden begleitet von einem beispiellosen Kostendruck, der auf den Speditionshäusern, Logistikdienstleistern und Transportunternehmen lastet. Die Energiekosten sind ebenso gestiegen wie die Kapitalbeschaffungs- und Immobilienkosten. Der Fachkräftemangel führt zu einem Anstieg der Personalkosten und die Preise für Assets wie neue Lkw-Zugmaschinen und Trailer sowie die Flottenbetriebskosten befinden sich im Steigflug. Mehr lesen ...
In dieser angespannten wirtschaftlichen Situation trägt die Bundesregierung bereits zum 1. Dezember 2023 zu einer massiven Erhöhung der Transport- und Logistikosten bei, indem sie die Lkw-Mautsätze verdoppelt und sich damit jährliche Mehreinnahmen von 7,62 Milliarden Euro sichert. Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV: „Dies ist nahezu der gleiche Betrag, mit dem die Wirtschaft im Rahmen des Wachstumschancengesetzes entlastet werden soll. Erhebungsaufwand und -risiko für diese gewaltige Summe tragen aber zunächst die Unternehmen des Straßengüterverkehrs - eine Rolle, die sie sich nicht ausgesucht haben.“ Je nach Leistungssegment können die Mautkosten zukünftig bis zu 20 Prozent der gesamten Transportkosten eines Unternehmens ausmachen.
In dem derzeit schwierigen Umfeld muss der Logistiksektor die hohen Abgaben am Markt auf seine Kunden überwälzen. „Die Aussage der Bundesregierung, die Mautkosten würden nur einen geringen Teil der Transportkosten ausmachen und hätten nur marginale Auswirkungen auf das Verbraucherpreisniveau ist ebenso unsachlich wie zynisch“, bemerkt Huster. „Die zusätzliche Zeche in Höhe von 7,62 Milliarden Euro wird zunächst die Wirtschaft und am Ende der Konsument bezahlen müssen.“
Speditionshäuser, die Güterverkehre auf die Schiene verlagern und emissionsfreie Lkw-Flotten einsetzen, entlasten die Straßen und schonen das Klima. Doch beide Alternativen müssen in den kommenden Jahren noch massiv ausgebaut werden. „Trotz der hohen CO2-Mautsätze wird die neue Lkw-Maut heute nicht lenkend eingreifen können. Von einem „echten Verkehrswendegesetz“ ist das Dritte Mautänderungsgesetz weit entfernt“, kritisiert Huster.
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PRESSE | DSLV: Gruppenfreistellungsverordnung für Seeschifffahrtskonsortien läuft aus - Entscheidung der EU-Kommission trägt zur Angleichung der Wettbewerbsverhältnisse bei 13.10.2023 Berlin, den 11. Oktober 2023. Die Entscheidung der EU-Kommission, die bis zum 25. April 2024 befristete Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) für Seeschifffahrtskonsortien nicht erneut zu verlängern, wird vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik ausdrücklich begrüßt. Damit endet eine kartellrechtliche Sonderstellung für die Container-Linienschifffahrt, die zu Marktverwerfungen nicht nur zulasten vieler Überseespeditionshäuser und deren Kunden, sondern der Logistikbranche insgesamt sowie der Häfen geführt haben. Mehr lesen ... Ursprünglich sollten Konsortien durch eine effizientere Nutzung von Schiffskapazitäten für eine Erhöhung der Produktivität und ei-ne Verbesserung der Servicequalität sorgen. Hiervon hätten europäische Reedereikunden und Verbraucher profitieren sollen. „Die marktbeherrschende Stellung der drei weltweit größten Seeschifffahrtsallianzen hat die ursprüngliche Zielsetzung der GVO aber längst ins Gegenteil verkehrt“, so DSLV-Präsident Axel Plaß.
Gepaart mit beihilferechtlich zulässigen Steuervorteilen sowie allianzübergreifenden Verflechtungen der Reedereien hat dies zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen vor allem für mittelständische Speditionsunternehmen und deren Kunden geführt.
„Selbstverständlich muss die europäische maritime Wirtschaft im globalen Wettbewerb bestehen können und deshalb gestärkt werden. Die meisten Container-Linienreedereien sind aber längst keine klassischen Schifffahrtsunternehmen mehr, die mit reinen Schiffstransporten von Hafen zu Hafen ihr Geld verdienen. Als global agierende und finanzstarke Großkonzerne erbringen sie integrierte Dienstleistungen entlang der gesamten Lieferkette. Dadurch sind sie in die Märkte der Logistikbranche eingedrungen, mit deren Unternehmen sie heute im direkten Wettbewerb stehen,“ erläutert Plaß. „Die Entscheidung der Kommission, auf die der DSLV und sein europäischer Dachverband CLECAT fortlaufend gedrängt haben, ist deshalb richtig - allerdings kommt sie Jahre zu spät.“
In ihrer Entscheidung führt die Europäische Kommission aus, dass die Zusammenarbeit zwischen Reedereien auf Grundlage allgemeiner EU-Kartellrechtsvorschriften grundsätzlich zulässig bleibt. Der DSLV fordert die Kommission deshalb auf, die Entwicklung der Container-Linienschifffahrt im Interesse der europäischen Wirtschaft und Verbraucher weiterhin konsequent zu beobachten.
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PRESSE | DSLV: Gemeinwohlorientierte Infrastruktur: Branche fordert vom Bund klare Ziele - Verbände konkretisieren in gemeinsamem Positionspapier Erwartungen an künftige InfraGO 10.10.2023 Berlin, den 06. Oktober 2023. Für die anstehende Fusion von DB Netz und DB Station&Service zu einer gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte fordert ein breites Verbändebündnis vom Bund klare Ziele. Insbesondere müsse der Bund der neuen Gesellschaft eine klare Leitstrategie geben, mit dem Auftrag, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Schieneninfrastruktur zu erhöhen. Das schreiben acht Verbände in einem gemeinsamen Positionspapier. Dafür solle der Bund eine langfristige Finanzierung gewährleisten, die dauerhaft gesetzlich verankert ist und zu seinen verkehrs- und klimapolitischen Zielen passt. Mehr lesen ...
Die unterzeichnenden Verbände, zu denen neben dem DSLV Bundesverband Spedition und Logistik der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband SchienenNahverkehr, Allianz pro Schiene, mofair, der Fahrgastverband PRO BAHN, der ökologische Verkehrsclub VCD und der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) gehören, sehen in der Neuordnung eine gute Gelegenheit, die Rollenverteilung zwischen dem Bund als Eigentümer und der neuen Infrastruktursparte klar zu regeln. Die Ausrichtung am Gemeinwohl bietet die Chance, dass das Schienennetz leistungsfähiger und zuverlässiger wird und dass die Schieneninfrastruktur stärker an den Interessen der Nutzer ausgerichtet wird. Dafür muss der Bund nun klar den Auftrag definieren, die Kapazität, Qualität und Zuverlässigkeit der Infrastruktur zu fördern.
Zur eindeutigen Orientierung am Gemeinwohl gehört für die acht Verbände auch, dass der Bund die Erreichung der gesetzten Ziele kontinuierlich begleitet. Der Bund müsse die InfraGO entsprechend seiner politischen Ziele steuern und dafür sorgen, dass diese Ziele erreicht und weiterentwickelt würden, schreiben die Verbände. Der Bund muss dazu den Bundestag einbeziehen und rechtsverbindlich zentrale Kennzahlen festlegen, die sich auf ganz konkrete Entwicklungsziele beziehen, so die einheitliche Positionierung der Verbände. Dafür ist auch eine Neuordnung der Finanzierung entscheidend: Der Bund muss alle Mittel, die die InfraGO zur Erfüllung ihres Auftrages braucht, zuverlässig und langfristig planbar zur Verfügung stellen, auch über einzelne Legislaturperioden hinaus. Ideal ist dafür eine Fondslösung, wie sie die Beschleunigungskommission Schiene bereits vorgeschlagen hat.
In dem schon existierenden Branchendialog zur gemeinwohlorientierten Infrastruktur mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ist die Zieldiskussion bislang deutlich zu kurz gekommen. Hier wünschen sich die Verbände rasch eine stärkere Einbindung des Bahnsektors, insbesondere wenn es darum geht, genaue Reformziele festzulegen und die Gemeinwohlorientierung zu konkretisieren.
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PRESSE | DSLV: Offener Brief der Verkehrs- und Energiebranche Erneuerbare Kraftstoffe für Lkw-Flottengrenzwerte anerkennen 09.10.2023 Berlin, den 28. September 2023. Im Schwerlastverkehr kann der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe erheblich zum Klimaschutz beitragen. Bei den weiteren Verhandlungen über zukünftige CO2-Emissionsstandards für schwere Nutzfahrzeuge muss sich Deutschland auf EU-Ebene deshalb für die Einführung eines Carbon-Correction- Factor einsetzen. Mehr als 60 Unternehmen und Verbände der Verkehrsbranchen sowie der Kraftstoff-, Nutzfahrzeug- und Zulieferindustrie haben die Bundesregierung und den Bundestag hierzu in einem offenen Brief aufgefordert. Nur so kann EU-Recht sämtliche Optionen zur CO2-Vermeidung im Verkehrssektor berücksichtigen. Mehr lesen ... Bei schweren Nutzfahrzeugen stellt die Transformation zur Klimaneutralität eine besonders große Herausforderung dar. Insbesondere der Aufbau leistungsfähiger Initialnetze für Strom und Wasserstoff wird noch einige Jahre benötigen. Sämtliche Prognosen gehen von einem kontinuierlichen Verkehrswachstum auf der Straße aus. Umso wichtiger werden wirksame Maßnahmen und die Verbreiterung des Handlungsfelds zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Neben Batterie- und Wasserstoff-Fahrzeugen können auch konventionelle Lkw mit Verbrennungsmotor einen großen Beitrag leisten, sofern sie mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben werden. Hier muss dringend nachgeschärft werden, indem die der geplanten Regulierung zugrundeliegende Emissionsberechnung um einen technologieneutralen Kraftstofffaktor, den Carbon-Correction-Factor, ergänzt wird.
Der Entwurf für die Novellierung der CO2-Emissionsstandards für neue schwere Nutzfahrzeuge (Verordnung (EU) 2019/1242) benachteiligt schwere Lkw mit Verbrennungsmotoren, indem eine Bewertung unter der Annahme erfolgt, diese würden ausschließlich mit fossilen Kraftstoffen betrieben. Heute stammen bereits 15 Prozent der in der EU getankten CNG- und LNG-Mengen aus erneuerbaren Quellen. Dies muss bei der Berechnung der CO2-Emissionswerte von Neufahrzeugen berücksichtigt werden.
Hersteller und Verbände plädieren in ihrem offenen Brief dafür, die für die CO2-Regulierung notwendige Emissionsberechnung von Neufahrzeugen um einen technologieneutralen Kraftstofffaktor, den sogenannten Carbon-Correction-Factor, zu ergänzen.
„Der Logistiksektor hat zur CO2-Reduzierung heute noch zu wenig Alternativen. Der EU-Verordnungsentwurf 2023/0042 (COD) legt ausschließlich den Tank-to-Wheel-Ansatz zugrunde und rechnet dadurch die tatsächlichen CO2-Emissionen der Nutzfahrzeugflotten nicht an. Wenn die durch den Einsatz von erneuerbaren Kraftstoffen in Verbrennungsmotoren heute schon realisierbaren Klimaschutzerfolge gesetzestechnisch nicht berücksichtigt werden, vergibt Brüssel eine große Chance“, warnt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik.
„Die Einführung des Carbon-Correction-Factor wäre ein wichtiger erster Schritt, um den Klimaschutz mit erneuerbaren Kraftstoffen im Schwerlastverkehr voranzubringen. Jedoch muss die Politik darüber hinaus dringend noch weitere Maßnahmen ergreifen, um Investitionen in die Produktion solcher Fuels voranzubringen“, betont Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie. So sei es dringend erforderlich, die von der EU-Kommission vor mehr als 2 Jahren vorgeschlagene Reform der EU-Energiesteuerrichtlinie endlich umzusetzen.
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PRESSE | VHSp: Neuausrichtung der HHLA wird von den Spediteuren grundsätzlich befürwortet 21.09.2023 Hamburg, 20. September 2023 Der Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) befürwortet grundsätzlich eine dringend notwendige Neuausrichtung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Für die Mitglieder des VHSp ist es wichtig, mit der HHLA einen verlässlichen, neutralen und wettbewerbsfähigen Partner zu haben.
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PRESSE | DSLV: Kostenindex Sammelgut für das erste Halbjahr 2023 erschienen - Prozesskosten der Stückgutlogistik um 11,3 Prozent gestiegen 12.09.2023 Berlin, 12. September 2023. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 stiegen die sendungsbezogenen Prozesskosten der Stückgutlogistik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 11,3 Prozent. Der vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik herausgegebene Kostenindex Sammelgutspedition weist damit zum dritten Mal in Folge einen zweistelligen Kostenzuwachs aus. In der Betrachtung über zwei Jahre betrug der Anstieg der Prozesskosten damit insgesamt 22,6 Prozent. Mehr lesen ... Steigende Sachkosten (plus 21,5 Prozent) haben maßgeblich zum erneuten Kostenschub beigetragen. Deren Anteil am Gesamtkostenindex liegt inzwischen bei 35,3 Prozent. Hierzu zählen Flächen- und Energiekosten für Logistikimmobilien, Kosten für die IT-Sicherheit und Cyber-Abwehr sowie Versicherungskosten. Für die Personalkosten, deren Anteil an den Gesamtkosten der Systemlogistik inzwischen auf über 50 Prozent angewachsen ist, wurde im Berichtszeitraum ein Anstieg von 11,4 Prozent ermittelt. Der Gesamtkostenzuwachs entstand trotz gesunkener Treibstoffkosten (minus 10,7 Prozent). Bereinigt um diesen Posten, wäre der Index sogar um 14,8 Prozent gewachsen. „Diese exorbitante Prozesskostenentwicklung im Sammelgutgeschäft ist noch nicht das Ende der Fahnenstange“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Der bereits zum 1. Dezember 2023 in Kraft tretende CO2-Aufschlag wird die Lkw-Maut um bis zu 83 Prozent erhöhen. Dies wird auch die Prozesskosten in den Stückgutnetzen weiter in die Höhe treiben.“ Die Auswirkungen der neuen Mautgesetzgebung auf die Kostensituation in den Stückgutmärkten werden derzeit mit einer vom DSLV in Auftrag gegebenen Studie untersucht. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Oktober 2023 vorgesehen. Der DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ist bereits zum 18. Mal erschienen. Er stellt die Prozesskosten der Stückgutlogistik der jeweils ersten und letzten Halbjahre den Vergleichszeiträumen der Vorjahre gegenüber. In den Index fließen die Daten von 13 Stück-gutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 116 Depots und 20,4 Millionen abgewickelten Sendungen ein |
PRESSE | DSLV: Bundesverband kommentiert Kabinettsbeschluss zum Klima- und Transformationsfonds - Logistik finanziert Klimaschatzkiste der Bundesregierung 10.08.2023 Berlin, 10. August 2023. Zum gestern, 9. August 2023, vom Bundeskabinett verabschiedeten Wirtschafts- und Finanzplan des Klima- und Transformationsfonds (KTF) nimmt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik kritisch Stellung. Mit dem Sondervermögen will die Bundesregierung für die Dekarbonisierung der Industrie, die energetischen Gebäudesanierung sowie den Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Elektromobilität und der Ladeinfrastruktur im Zeitraum von 2024 bis 2027 insgesamt 211,8 Milliarden Euro bereitstellen.
Für 2024 sind Ausgaben in Höhe von insgesamt 57,6 Milliarden Euro geplant, annähernd 22 Milliarden Euro mehr als 2023. Allerdings sind die wenigsten Planansätze mit konkreten Verpflichtungsermächtigungen hinterlegt. Mit 2,2 Milliarden Euro soll der Aufbau alternativer Tank- und Ladeinfrastrukturen für Pkw und Lkw im Jahr 2024 subventioniert werden, 624 Millionen Euro sind als Zuschüsse für die Anschaffung von Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben vorgesehen. „Ein Anstieg des Fördervolumens ist zu begrüßen, gleichwohl werden die Beträge dem tatsächlichen hohen Finanzierungsbedarf der Logistikbranche nicht gerecht. Zusätzliche Mittel für die Beschleunigung der Antriebswende im Straßengüterverkehr könnten ohne Probleme aus den geplanten Mautzusatzeinnahmen in Höhe von jährlich sieben Milliarden Euro bereitgestellt werden“, bemerkt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Allerdings, solange die Strukturen des Förderprogramms klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (KsNI) praxisfremd bleiben und die Bewilligungsverfahren für Förderanträge schleppend verlaufen, würden auch zusätzliche Mittel den Austausch der Lkw-Flotten nicht beschleunigen.“ Mehr lesen ... Der KTF soll sich unter anderem aus eigenen Erlösen finanzieren. Für 2024 sind Einnahmen in Höhe von 19 Milliarden Euro geplant, davon 10,9 Milliarden Euro aus der im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) geregelten nationalen CO2-Bepreisung des Verkehrs- und Gebäudesektors. „Die konstant steigenden BEHG-Einnahmeerwartungen von heute 8,6 Milliarden auf 10,9 Milliarden Euro im kommenden Jahr auf bis zu 21,8 Milliarden Euro im Jahr 2027 zeigen, dass sich die Bundesregierung an ihre Koalitionszusage, den Logistiksektor von einer CO2-Mehrfachbepreisung zu entlasten, endgültig nicht mehr gebunden fühlt“, kritisiert Huster. Im Gegenteil: „Statt, wie vom DSLV gefordert, den BEHG-Preis für eine Tonne CO2 zumindest auf dem Niveau von 2022 einzufrieren, ist jetzt ein Anstieg von 30 auf 40 Euro im Visier der Ampel.“ Damit wird sich der CO2-Preis für den Straßentransport bereits im Jahr 2024 über die Lkw-Maut und beim Tanken sprunghaft auf bis zu 240 Euro aufsummieren. Huster: „Der Ausbau der Energienetze und der Ladeinfrastruktur – beides Voraussetzungen für eine abgabenfreie Elektromobilität – sind längst noch nicht geschaffen. Bis zum Ende dieser Dekade zahlt der Straßengüterverkehr deshalb gleich zweimal in die Klimaschatzkiste der Bundesregierung ein und finanziert damit auch mobilitätsferne Investitionen – ohne ausreichenden Return-on-Investment.“ Für die Bildung CO2-freier Lieferketten braucht die Logistik auch leistungsfähige Alternativen zur Straße. Bis 2027 sind für die Schiene durchschnittlich 3,25 Milliarden Euro jährlich aus dem KTF vorgesehen – zusätzlich zu dem noch nicht verbindlich quantifizierten und beschlossenen Anteil an den Einnahmen aus dem CO2-Mautaufschlag. Huster: „Grundsätzlich wäre die alleinige Finanzierung der Schieneninfrastruktur über ein überjähriges Sondervermögen sachgerechter als hierfür Einnahmen aus der Lkw-Maut zu verwenden, die dann wiederum der Straße zur Finanzierung klimaschutzrelevanter Projekte entzogen werden. Der Beitrag zur Deckung des 45 Milliarden Euro schweren Investitionsbedarfs der Deutschen Bahn hätte deshalb steuerfinanziert und deutlich höher ausfallen müssen.“
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PRESSE | DSLV: Klimaschutz im Straßengüterverkehr beschleunigen - Verbändeallianz fordert steuerliche Entlastung von Biokraftstoffen 18.07.2023 Berlin, 18. Juli 2023. Um die Klimaschutzanstrengungen des Straßengüterverkehrs spürbar zu beschleunigen, muss der Steuersatz für fortschrittliche Biokraftstoffe zügig gesenkt werden. In einem gemeinsamen Positionspapier fordert eine Allianz aus Verkehrs- und Logistikverbänden hierfür eine Ergänzung des Energiesteuergesetzes. Bis die Elektrifizierung als Mittel zur Emissionsfreiheit in der Breite des Straßengüterverkehrs umgesetzt werden kann, braucht es noch mehrere Jahre. Bis dahin stehen für den Großteil der Lkw-Flotten nur flüssige und gasförmige Biokraftstoffe wie HV100, Bio-LNG und Bio-CNG zur Verfügung, um zu den CO2-Reduktionszielen beitragen zu können. Mehr lesen ... Von der im Entwurf des Dritten Gesetzes zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften verankerten Befreiung von CO2-Aufschlägen können mit Biokraftstoffen betriebene Lkw nicht profitieren – obwohl sie im Vergleich zu Nutzfahrzeugen, die mit Diesel betankt werden, bis zu 90 Prozent CO2-Emissionen einsparen. Wirtschaftliche Anreizstrukturen dürfen daher nicht allein auf den Einsatz von batterie- und wasserstoffbetriebenen Lkw beschränkt bleiben, sondern müssen auch fortschrittliche Biokraftstoffe einschließen. Eine EU-rechtskonforme und unkomplizierte Lösung wäre die Ergänzung des Energiesteuergesetzes um einen neuen Paragrafen 56a, mit dem – wie heute bereits Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs – künftig auch Unternehmen des gewerblichen Straßengüterverkehrs entlastet und unterstützt werden könnten, beim Klimaschutz noch schneller voranzukommen. Der Aufbau einer öffentlichen alternativen Ladeinfrastruktur entlang der europäischen Autobahnen gemäß den Vorgaben der EU-Alternative Fuel Infrastructure Regulation (AFIR) wird in den Mitgliedsstaaten mindestens so viel Zeit in Anspruch nehmen wie die flächendeckende Ausstattung auf nicht-öffentlichen Flächen wie Logistikanlagen, Terminals und Betriebshöfen. Mit fortschrittlichen Biokraftstoffen kann das hohe CO2-Einsparpotenzial sowohl des Straßengüterfernverkehrs auf langen Strecken als auch des Zustellverkehrs auf der letzten Meile sofort gehoben werden. Über das vorhandene dichte Tankstellennetz können Lkw-Bestandsflotten unkompliziert und ohne nennenswerten technischen Umrüstaufwand direkt mit fortschrittlichen Biokraftstoffen betrieben werden. Mit der Zulassung von HVO100 im Rahmen der Novellierung der 10. Bundesimmissionsschutzverordnung hat die Bundesregierung einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der CO2-Bilanz des Straßengüterverkehrs getan. Um das Potenzial bestmöglich zu nutzen, sollte dies von einem steuerlichen Anreiz für den Einsatz sämtlicher fortschrittlicher Biokraftstoffe flankiert werden. Der Verbändeallianz gehören an: Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e. V. Pressekontakt: Daniel Waldschik, E-Mail: waldschik@amoe.de Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) e. V. Pressekontakt: Heike Hoffert, E-Mail: heike.hoffert@biek.de Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e. V. Pressekontakt: Martin Bulheller, E-Mail: presse@bgl-ev.de Bundesvereinigung Logistik (BVL) e. V. Pressekontakt: Anja Stubbe, E-Mail: stubbe@BVL.de DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. Pressekontakt: Marcel Kohl, E-Mail: MKohl@dslv.spediteure.de Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e. V. Pressekontakt: Markus Olligschläger E-Mail: olligschlaeger@bwvl.de Deutsche Verkehrsforum (DVF) e. V. Pressekontakt: Ingrid Kudirka E-Mail: kudirka@verkehrsforum.de
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PRESSE | DSLV: Kommentar zum Bundeshaushalt 06.07.2023 Berlin, 6. Juli 2023. Angesichts von etwa vier Milliarden Euro eingesparter Haushaltsmittel für den Verkehrsetat zeigt sich der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik enttäuscht vom gestern durch das Bundeskabinett verabschiedeten Haushaltsentwurf 2024. Zwar ist für den Verkehr eine Erhöhung des Etats um drei Milliarden auf gut 38 Milliarden Euro vorgesehen, doch fließt von den zu erwartenden Mehreinnahmen durch die Lkw-Maut von etwa sieben Milliarden Euro mehr als die Hälfte in den allgemeinen Staatshaushalt. Bereinigt um die zusätzlichen Mauteinnahmen wird der bisherige Verkehrshaushalt dadurch sogar spürbar gekürzt. Mehr lesen ... Dabei könnten die zu erwartenden Mautmehreinnahmen deutlich mehr Spielraum für eine auskömmlichere Finanzierung dringend umzusetzender Infrastrukturprojekte bieten. Auch für die wichtigen Förderprogramme, welche die Logistikbranche zur Beschleunigung der ökologischen Transformation braucht, könnte deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen. Hierzu DSLV-Präsident Axel Plaß: „Der Koalitionsvertrag der Ampelregierung verspricht eindeutig, die Mautmehreinnahmen, wenn schon nicht in einen geschlossen Finanzierungskreislauf für die Straße, dann zumindest für Mobilität einzusetzen. Jetzt werden noch nicht einmal die Schiene und die Wasserwege auskömmlich gefördert. Mit diesem Haushaltsansatz begeht die Bundesregierung nicht nur einen erneuten Wortbruch, sie verspielt auch das Vertrauen vieler Speditionshäuser und Logistikunternehmen, die bereits ab dem 1. Dezember 2023 mit erheblichen CO2-Zusatzabgaben zur Verbesserung der Staatseinnahmen und des Investitionsvolumens der öffentlichen Hand beitragen sollen.“ Inflationsbereinigt und bei weitgehend konstanter Investitionslinie bleibt die dringend sanierungsbedürftige Infrastruktur sämtlicher Verkehrsträger mit den jetzt - trotz höherer Einnahmen - vorgenommenen Einsparungen weiter unterfinanziert. Dadurch wird sie zusehends destabilisiert und das prognostizierte Güterverkehrswachstum nicht bewältigen können. „Der Bundestag muss dringend nachbessern. Auch aus dem Wirtschaftsplan 2024 für den Klima- und Transformationsfonds müssen jetzt erhebliche Mittel in den Verkehrssektor zu dessen Dekarbonisierung fließen. Andernfalls verliert der Wirtschaftsstandort Deutschland nicht nur beim Klimaschutz, sondern auch seine Wettbewerbsfähigkeit“, mahnt Plaß.
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PRESSE | DSLV: Young Freight Forwarder Germany Award 2023 Duale Ausbildung sichert Karrieren in der Logistik 20.06.2023 Berlin, 19. Juni 2023. Auf seiner Mitgliederversammlung am 16. Juni 2023 hat der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik auch in diesem Jahr hervorragende Leistungen junger Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung sowie ihre ausbildenden Betriebe gewürdigt.
Mit dem gemeinsam von DSLV und DVZ Deutsche Verkehrszeitung ausgelobten Young Freight Forwarder Germany Award wurde in diesem Jahr Laura Cristin Egerer ausgezeichnet. Die 26-jährige Egerer, die ihre Ausbildung bei EgeTrans Internationale Spedition in Marbach am Neckar absolvierte, setze sich gegen fünf Mitbewerber in der finalen Auswahlrunde durch. Als nationale Siegerin hat sich Egerer für die Teilnahme am globalen Young Logistics Professionals Award 2024 der Weltspeditionsorganisation FIATA qualifiziert. Zweiter Sieger ist Fynn Jakob Theisen (23), DACHSER SE Air & Sea Logistics, Langenhagen. Den dritten Platz belegt die 22-jährige Johanna Glombik, die bei Dachser SE Air & Sea Logistics in Norderstedt ausgebildet wurde. Mehr lesen ...
DSLV-Präsident Axel Plaß: „Ich danke unseren Mitgliedsunternehmen für die Unterstützung dieses Wettbewerbs sowie für ihr besonderes Engagement bei der Ausbildung von Spitzenkräften im Bereich Spedition und Logistik. Heute wurden drei Nachwuchskräfte ausgezeichnet, die bereits am Anfang ihrer Karrieren exzellente Fach- und Praxiskenntnisse bewiesen haben. Das duale Berufsausbildungssystem bietet motivierten und kreativen Talenten nach wie vor zahlreiche Chancen für eine erfolgreiche Laufbahn in der Logistik.“
Die diesjährige Aufgabe zur Projektspedition hatte es in sich: Drei Teilpartien aus Hamburg, Shanghai und Busan mussten zeitgerecht gesteuert werden, damit sie just-in-time für eine Schiffsreparatur auf einer Werft in Busan vor Ort zur Verfügung stehen. Hierfür musste der siebenköpfigen Jury ein Vor- und ein Nachlaufkonzept mit einer detaillierten Timeline unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lieferfristen sowie eine Aufstellung aller erforderlichen Zoll-, Fracht- und Genehmigungsdokumente präsentiert werden.
Die Vorsitzende der DSLV-Kommission Berufliche Bildung und Jury-Sprecherin, Gabriele Schwarz, zeigte sich in ihrer Laudatio beindruckt von den Konzepten der Nachwuchsspediteure. „Sämtliche von den Kandidaten entwickelten logistischen Lösungen haben die Jury überzeugt und nachhaltig beeindruckt. Mit dem Wettbewerb der besten Nachwuchsspediteure unserer Branche bestärken wir auch junge Berufseinsteiger in ihrem Ehrgeiz, sich weiterzuentwickeln.“ Auch Schwarz wertete die Leistungen als Beleg für die hohe Qualität der Ausbildung der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung.
Für die Teilnahme am Young Freight Forwarder Germany Award können sich alle Absolventen der Ausbildung zur Kauffrau / zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bis einschließlich 27 Jahre bewerben, die ihre Ausbildung bei einem Mitgliedsbetrieb des DSLV absolviert und ihre IHK-Abschlussprüfung mit einem Einser-Schnitt (mindestens 87 Punkte) bestanden haben. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich jeweils für die Endrunde, um ihre Konzepte vor der Fachjury aus Experten des DSLV und der DVZ vorzutragen.
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PRESSE | DLSV: Mitgliederversammlung 2023 - Verkehrs- und Umweltpolitik müssen besser synchronisiert werden 20.06.2023 Berlin, 19. Juni 2023 Rückläufige Transportmengen und steigende Kosten setzen Speditionen und Logistikunternehmen zunehmend unter Druck. Nach zwei wirtschaftlich guten Jahren sind die Gewinnerwartungen der Speditionshäuser angesichts wachsender Prozess-, Personal- und Finanzierungskosten in diesem Jahr deutlich gedämpft. Für 2024 ist die Perspektive lediglich verhalten optimistisch, so die vorherrschende Stimmungslage auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik am 16. Juni 2023 in Rust (Baden-Württemberg). Mehr lesen ...
Der verkehrs- und umweltpolitische Kurs der Bundesregierung verstärkt die hohen Kostenbelastungen. Gleichzeitig sinkt die Planungssicherheit für die Unternehmen am Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland. Ein negatives Beispiel für die Kompromisspolitik der Ampelregierung ist das vom Bundeskabinett in der vergangenen Woche verabschiedete Dritte Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften, mit dem eine Verdoppelung der Lkw-Mautsätze bereits zum 31. Dezember 2023 als Anreiz zum Einstieg in die ökologische Antriebswende verkauft wird.
Hierzu DSLV-Präsident Axel Plaß: „Ein ausgewogener Mix aus gesetzlichen Anreizen, Sanktionen und Förderprogrammen ist unbestritten richtig, um die Logistikbranche in die Dekarbonisierung zu lenken. Aber dieses Gesetz ist weder ausgewogen noch lenkt es. Es kommt deutlich zu früh und erfüllt auch nicht die Zusage des Bundesverkehrsministers, die Erhöhung der Mautsätze mit der Verfügbarkeit klimafreundlicher Alternativen, d. h. emissionsfreie Lkw und ihre Ladeinfrastrukturen zu synchronisieren. Auch die CO2-günstigere Schiene scheidet aufgrund von Infrastrukturdefiziten und hieraus entstehenden Qualitätsschwächen auf Jahre als Alternative aus. Das Gesetz erhöht ausgerechnet in einer rezessiven Phase die Logistikkosten.“ Den Verweis der Bundesregierung auf nur marginale Auswirkungen CO2-basierter Mautsätze auf das Verbraucherpreisniveau kommentiert Plaß wie folgt: „Die Speditionsbranche unterstützt die ökologische Antriebswende ausdrücklich. Aber Null-Emissions-Logistik kann es nicht zum Null-Tarif geben. Jährliche Mehrbelastungen in Höhe von 7,62 Milliarden Euro sind eine gewaltige Summe, die jetzt inflationstreibend auch auf die Verbraucher überwälzt werden.“
Vor allem mit dem Einsatz von HVO100, Bio-LNG und Bio-CNG kann der Straßengüterverkehrssektor sofort und bis zur vollständigen Marktetablierung elektrischer und wasserstoffbetriebener Lkw einen Beitrag zur CO2-Vermeidung leisten. Diese niedrig hängenden Früchte müssen jetzt durch Anreizsetzungen z. B. in Form steuerlicher Begünstigungen geerntet werden. Hürden für die Verkehrswende sind auch fehlende planerische Perspektiven, die sich aus anhaltend hohen Bürokratiebelastungen und schleppenden Genehmigungsverfahren im Energiebereich ergeben. Angesichts unterdimensionierter Energienetze gestaltet sich vor allem die Errichtung neuer Logistikterminals schwierig, die zur Abgabe an elektrisch betriebene Lkw-Flotten schon heute auf die Versorgung mit gigantischen Mengen grünen Stroms ausgerichtet werden müssen. Hierfür braucht die Wirtschaft bis 2030 mehr als eine Verdreifachung des Windenergie- und mehr als eine Verdoppelung des Photovoltaik-Ausbaus. Plaß: „Eine verlässliche Infrastrukturplanung ist zwingend, damit Unternehmen wissen, wann sie mit welchen Energieträgern vor Ort rechnen können.“
Um zu verhindern, dass sich Deutschland nicht nur auf dem Weg in die Dekarbonisierung, sondern auch in die De-Industrialisierung begibt, braucht der Wirtschaftsstandort Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft dringend leistungsfähige Häfen und Flughäfen, ein stabiles und leistungsfähiges Schienen- und Wasserstraßennetz und schließlich eine Straßeninfrastruktur, die in der Lage ist, das prognostizierte Verkehrswachstum zu stemmen. Plaß: „Nicht nur die Bundeswehr, auch die Verkehrsinfrastruktur müsste von einem Sondervermögen profitieren.“
Der Verlust des ersten Platzes im Logistic Performance Index der Weltbank sowie der dramatische Abstieg im ZEW-Länderindex Familienunternehmen sind nur zwei von mehreren Indikatoren dafür, dass Deutschland im globalen Standort-Ranking nicht nur für Kapitalgesellschaften, sondern auch für inhabergeführte Unternehmen an Bedeutung verliert. Verstärkt wird der Abwärtstrend durch hohe Energie- und Strompreise, die zukünftig ein entscheidender Kostenblock auch für elektrisch betriebene Lkw-Flotten sein werden. Plaß: „Die Bundesregierung muss endlich gegensteuern, damit Deutschland nicht noch weiter nach unten durchgereicht wird.“
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PRESSE | DSLV: 19. Siegburger Branchentreffen Spedition und Eisenbahnverkehrsunternehmen 01.06.2023 Berlin / Köln, 1. Juni 2023 Der Kombinierte Verkehr bleibt der Wachstumsmotor des Schienengüterverkehrs sowie wichtiger Hebel für eine Güterverkehrsverlagerung und die Verkleinerung des CO2-Footprints der Logistik. Im Jahr 2021 konnte dessen transportierte Gütermenge noch um acht Prozent gesteigert werden. Die Verkehrsleistung (tkm) wuchs im selben Zeitraum um 9,5 Prozent. Um dieses Wachstumsniveau zu halten und seine Leistungspotenziale weiter ausspielen zu können, braucht der Kombinierte Verkehr eine klare Weichenstellung des europäischen Rechts und ein funktionierendes Stellwerk von Förderrichtlinien, betonen der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf dem am 1. und 2. Juni 2023 zum 19. Mal gemeinsam ausgerichteten Siegburger Branchendialog Spedition und Eisenbahnverkehrsunternehmen. Mehr lesen ... DSLV und VDV haben vor allem hohe Erwartungen an die längst überfällige Revision der 31 Jahre alten Richtlinie 92/106/EWG über die Festlegung gemeinsamer Regeln für bestimmte Beförderungen im Kombinierten Güterverkehr. EU-Recht spiegelt längst nicht mehr die heutige Realität der internationalen Zusammenarbeit zweier Verkehrsträger wider. Hierfür muss Brüssel die Grundlagen für einen europaweit harmonisierten Rechtsrahmen schaffen, mit dem der Flickenteppich unterschiedlicher Regulierungen in den EU-Mitgliedstaaten aufgelöst wird und die bestehenden regulatorischen Voraussetzungen des Kombinierten Verkehrs generell für den Transport von Gütern mit mehreren Verkehrsträgern (multimodaler Verkehr) übernommen werden.
Darüber hinaus bedarf es eines anhaltend hohen Finanzierungsrahmens des Bundes
• für die Errichtung und den Ausbau von KV-Terminals, um die Dichte für den Zugang von Containern, Wechselbehältern und Lkw-Trailern zur Schiene zur erhöhen • für die Förderung zusätzlicher KV-Verbindungen durch Anschubfinanzierungen zur Senkung des Investitionsrisikos • zur finanziellen Unterstützung von Speditionen und Flottenbetreibern bei der Anschaffung kranbarer Lkw-Trailer oder zur Kompensation von Umrüstkosten • zur Unterstützung der europäischen und internationalen Standardisierung und Kodifizierung von Containern und anderen Ladeeinheiten • zur Schaffung einer sendungsbezogenen Verlagerungsprämie für Speditionen • zur Förderung bimodaler Transportbehälter nach dem Vorbild Österreichs.
Tino Bauer, Vorsitzender des DSLV-Fachausschusses Schienengüterverkehr und Mitglied des Erweiterten Präsidiums im DSLV: „Grundvoraussetzung für den Erfolg des Kombinierten Verkehrs bleibt eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur, die technisch ertüchtigt und strukturell reformiert werden muss. Gleichzeitig muss bei der Finanzierung mit einem überjährigen Fondsmodell nachhaltig gegengesteuert werden. Mit der Auflösung des Finanzierungskreislaufs Straße sollen der Schiene in den kommenden vier Jahren bis zu 20 Milliarden Euro aus den Einnahmen der CO2-basierten Lkw-Maut zur Verfügung gestellt werden. Diese müssen auch für die Umsetzung der Koalitionsvereinbarung verwendet werden, das Angebot und die Qualität des Kombinierten Verkehrs zu stärken. Offen ist bislang die Umsetzung der politischen Zusage, die letzte Meile auf der Straße von der Mautpflicht zu befreien.“ Joachim Berends, VDV-Vizepräsident: „KV-Förderung fortsetzen und Standardisierung von kranbaren Sattelaufliegern voranbringen – diese zwei Forderungen aus dem Koalitionsvertrag sehen wir als wesentliche Voraussetzungen für eine positive Entwicklung des Kombinierten Verkehrs an. Von den jährlich rund 100.000 in Europa produzierten Sattelaufliegern, sind lediglich 13.000 kranbar. Gelingt es, flankiert durch ein Bündel an Maßnahmen, diese Quote zu erhöhen, könnte ein nennenswertes Gütervolumen von der Straße auf der Schiene verlagert werden. Auf die starke Nachfrage nach Ersatzinvestitionen in bereits am Netz befindlichen KV-Terminals und dem Bau neuer Umschlaganlagen, muss der Bund mit einer Aufstockung der Fördermittel reagieren“. Seit 2002 organisieren der DSLV und der VDV den zweitägigen Branchendialog in Siegburg (Rheinland) mit regelmäßig mehr als 150 Teilnehmenden. Auch in diesem Jahr informierten sich Vertreter von Speditionen und Eisenbahnen während der erneut ausgebuchten Tagung über aktuelle Themen zur Verkehrspolitik, über Best-Practice-Beispiele zur Verkehrsverlagerung und über Logistikkonzepte unter Beteiligung der Schiene.
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PRESSE | DSLV: Lkw-Maut - Schlechtes Timing für CO2-Aufschlag 30.05.2023 Berlin, 30. Mai 2023 Trotz der bereits zum 1. Dezember 2023 geplanten Verdopplung der Gebührensätze wird die Lkw-Maut in den kommenden Jahren als CO2-Lenkungsinstrument weitgehend wirkungslos bleiben. Von der Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes wird zunächst vor allem der Bundeshaushalt profitieren und nicht die Klimabilanz des Straßengüterverkehrs. Dies macht der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik im Vorfeld zur Verabschiedung des Dritten Gesetzes zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften durch das Bundeskabinett erneut deutlich. Mehr lesen ... Ein streckenabhängiger CO2-Preis ist neben der initialen Förderung von Investitionen in batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Lkw ein grundsätzlich geeignetes Steuerungsinstrument, um die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrssektors voranzutreiben. Doch angesichts derzeit noch fehlender marktfähiger Alternativen sind zu diesem frühen Einführungszeitpunkt zunächst nur wachsende Staatseinnahmen, steigende Logistikkosten und höhere Verbraucherpreise unmittelbare Folgen der CO2-Maut. „Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf macht die Bundesregierung den zweiten Schritt vor dem ersten“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Die steigenden Einnahmeerwartungen des Bundes aus den CO2-basierten Wegekosten für den Schwerlastverkehr zeigen, dass selbst die Bundesregierung nicht mit einer schnellen Umstellung der Lkw-Flotten auf alternative Antriebe rechnet“, stellt Huster mit Verweis auf den Referentenentwurf des Änderungsgesetzes fest. Dem Entwurf zufolge bleiben die erwarteten Mautmehreinnahmen aus der CO2-Bepreisung in Höhe von mehr als 6,5 Milliarden Euro jährlich bis zum Jahr 2027 konstant. „Es geht nicht darum, die wichtige Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit zu verzögern. Aber die Auswirkungen der Gesetzgebung sind weder mit der aktuellen Konjunkturlage noch mit den organisatorischen und technischen Einsatzfähigkeiten synchronisiert“, kritisiert Huster. „Es gibt ausreichend Gründe dafür, dass der Bundesverkehrsminister seine im Gesetzesentwurf bereits verankerte Ermächtigung nutzt, die CO2-basierten Mautteilsätze zu einem späteren Zeitpunkt in Kraft zu setzen. Sachlich gerechtfertigt ist nach wie vor der 1. Januar 2025.“ Denn die voraussichtlich sehr späte Verabschiedung des Mautänderungsgesetzes setzt die Logistikbranche und ihre Kunden zusätzlich unter Planungsdruck. Huster: „Es gibt keine Sicherheit. Falls sich das offensichtlich parteipolitisch motivierte Tauziehen in der Ampel und das anschließende parlamentarische Verfahren noch bis zum Herbst hinziehen, bleiben zwischen Verkündung des Gesetzes und Inkrafttreten zum 1. Dezember 2023 nur wenige Wochen. Dadurch bleibt faktisch keine Zeit mehr für interne Prozessanpassungen und Preisgespräche mit den Logistikkunden.“ Neben der Wucht, mit der die Mautsätze ausgerechnet während einer Rezessionsphase erhöht werden sollen, droht das viel zu enge Zeitfenster die Unternehmen zu überfordern. Auch inhaltlich bleibt das Dritte Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften unvollständig. Weder ist die im Koalitionsvertrag vereinbarte Befreiung der Zu- und Ablaufverkehre des Kombinierten Verkehrs von der Mautpflicht enthalten, noch wird die politische Zusage eingelöst, die Unternehmen von der mehrfachen CO2-Belastung aus Maut und nationalem Emissionshandel zu entlasten. In dem Artikelgesetz fehlt ebenso ein Anrechnungssystem für alternative Kraftstoffe. Vor allem mit dem Einsatz von HVO100, Bio-LNG und Bio-CNG kann der Straßengüterverkehrssektor sofort und bis zur vollständigen Marktetablierung elektrischer und wasserstoffbetriebener Lkw einen Beitrag zur CO2-Vermeidung leisten. „Der Einsatz des Bundesverkehrsministers für alternative Kraftstoffe auf europäischer Ebene muss sich jetzt auch in der deutschen Gesetzgebung begünstigend auswirken“, fordert Huster. Anreize für die ökologische Transformation des Straßengütertransportsektors entstehen durch einen ausgewogenen Mix aus öffentlicher Förderung und legislativem Druck – sofern diese dosiert und zum richtigen Zeitpunkt gesetzt werden. Durch CO2-Mautaufschläge soll das derzeitige Kostendelta zwischen Diesel-Lkw und alternativ angetriebenen Nutzfahrzeugen verkleinert werden. „Solange aber die Energienetze in Europa nicht vorausschauend ausgebaut sind, wird keine Spedition trotz hoher Kostenbelastungen für fossile Antriebe und Investitionsunterstützungen für neue Technologien in teure H2- oder E-Lkw investieren können“, gibt Huster zu bedenken und fordert: „Die zusätzlichen Mauterlöse müssen auch in die Haushaltstitel zur gezielten Finanzierung der KsNI-Förderprogramme für den Aufbau von Lade- und Betankungsinfrastrukturen zurückfließen.“
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PRESSE | DSLV: LogistikTalk - Strategien zur Sicherung des Personalbedarfs - HR-Management ist Königsdisziplin der Unternehmensplanung 23.05.2023 Berlin, 15. Mai 2023 Trotz unsicherer wirtschaftlicher und politischer Daten bleibt die Nachfrage nach Fachkräften und qualifizierten Arbeitskräften anhaltend hoch. Vor allem die demografische Entwicklung arbeitet hart gegen Wachstumsbranchen wie den Logistiksektor, so dass Unternehmen zunehmend unter Druck geraten, weil sie ihren Personalbedarf nicht mehr decken können. Doch muss die Logistik im Werben um qualifizierte Kräfte im Branchenvergleich nicht hintenanstehen, so das Fazit eines vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik organisierten Panels auf der einwöchigen Messe transport logistic 2023, die mit der Rekordzahl von mehr als 75.000 Besuchern in der vergangenen Woche beendet wurde. Mehr lesen ...
DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Speditionshäuser und Logistikunternehmen prägen eine moderne, innovative und internationale Dienstleistungsbranche mit vielfältigen beruflichen Entwicklungsperspektiven. Die weltweite Leitmesse hat eindrucksvoll unterstrichen: Logistik strotzt vor Kreativität, Dynamik, Zukunftsorientierung und Investitionsbereitschaft in Richtung Nachhaltigkeit, Digitalität und in die Steigerung der Arbeitsattraktivität.“
Die duale Ausbildung hat in der Branche nach wie vor einen hohen Stellenwert. Daneben wächst zur Bewältigung zunehmend strategischer, rechtlicher, technischer und digitaler Anforderungen in den Unternehmen auch der Bedarf nach akademischen Qualifikationen. Stellen werden in der Logistik aber nicht mehr zwangsläufig unter Berücksichtigung des Bildungsabschlusses und der Fachkenntnisse besetzt. Vielmehr spielen Motivation, Kreativität und Talent eine wachsende Rolle.
Für ihren Personalbedarf nutzen Speditionshäuser deshalb einen wachsenden Instrumentenmix beim Recruiting und bei der Beschäftigtensicherung. Speditionsunternehmen sind auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich, wenn sie Freiraum für Kreativität an modernen Arbeitsplätzen schaffen und eine Unternehmenskultur mit Leben füllen, in der ein strenges Arbeitgeber-Vorgesetzten-Mitarbeiter-Hierarchiegefüge zugunsten von Führung, Motivation begleitet von kontinuierlicher Aus- und Weiterbildung abgelöst wird – unterstützt von einem starken und gelebten Firmenbranding, das auch belastbare Aussagen zur ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit trifft und zur Förderung der Identifikation der Beschäftigten mit dem Unternehmen beiträgt. Hier zeichnen sich zunehmend mittelständische inhabergeführte Speditionshäuser als werteorientierte Arbeitgeber aus.
Huster: „Neben der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele und der wachsenden Digitalisierung und Automatisierung ist das HR-Management längst Königsdisziplin im Strategieprozess der Logistikunternehmen.“
Die hohe – auch imagebildende – Eigenverantwortung der Branche bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung muss allerdings begleitet werden von gesetzlichen Rahmenbedingungen, die flexiblere Arbeitszeitmodelle sowie entbürokratisierte und vereinfachte Einwanderungsverfahren für qualifizierte Bewerber aus Drittstaaten ermöglichen. Insbesondere zur Schließung der wachsenden Lücke von Lkw-Fahrern – eine Konsortionalstudie der THWS Würzburg-Schweinfurt und der Universität St. Gallen hatte erst kürzlich einen hieraus resultierenden wirtschaftlichen Schaden in Höhe von jährlich zehn Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft identifiziert – kann eine Reform der Berufskraftfahrerausbildung beitragen.
Bei dem DSLV-LogistikTalk diskutierten am 11. Mai 2023 Fabienne Theis, Strategische HR Business Partnerin bei der Friedrich Zufall GmbH & Co. KG, Sven Eisfeld, CEO Hellmann Worldwide Logistics Germany GmbH & Co. KG, Steffen Küpper, Chief People & Culture Officer bei der Leschaco GmbH & Co. KG und Prof. Dr. Christian Kille, TH Würzburg-Schweinfurt mit Frank Huster, Hauptgeschäftsführer DSLV über „Strategien zur Sicherung des Personalbedarfs“.“
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PRESSE | DSLV: Verstärkung an der Verbandsspitze - Niels Beuck zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des DSLV ernannt 02.05.2023 Berlin, 2. Mai 2023 Niels Beuck wurde vom Präsidium des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik mit Wirkung vom 2. Mai 2023 zu dessen stellvertretendem Hauptgeschäftsführer ernannt. Mit Beginn seiner neuen Aufgabe bleibt Beuck auch weiterhin für die Leitung der Fachreferate Europäische Angelegenheiten, Sicherheitspolitik sowie Schienengüterverkehr und Kombinierter Verkehr im Dachverband der deutschen Speditions- und Logistikbranche zuständig. Mehr lesen ... In dieser Funktion vertritt er den DSLV in verschiedenen Gremien der Bundesministerien für Digitales und Verkehr sowie des Innern. Als Chairman des Advisory Body Safety and Security ist Beuck zudem Mitglied des Extended Board des Weltspeditionsverbands FIATA. Der 47-jährige Beuck arbeitet seit Januar 2014 in der Berliner Geschäftsstelle des Bundesverbands, davon fünf Jahre als Mitglied der Geschäftsführung. Vor seiner Tätigkeit im DSLV war Beuck sieben Jahre als Senior Policy Advisor im europäischen Speditionsverband CLECAT beschäftigt.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 600.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 135 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2022). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | VHSp: 139. Mitgliederversammlung am 27. April 2023 02.05.2023 Hamburg, den 27. April 2023 Im Rahmen seiner 139. Ordentlichen Mitgliederversammlung empfing der Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) rund 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft im Hotel Hafen Hamburg. Der neue und alte Vorsitzer des VHSp, Axel Plaß, ging zunächst im internen Teil der Mitgliederversammlung auf die Themen ein, die das Speditionsgewerbe in den vergangen 12 Monaten besonders bewegt haben. Von der Diskussion über die neue Köhlbrandquerung, den Weiterbau der A26 Ost über die angestrebte Minderheitsbeteiligung einer chinesischen Reederei an einem Containerterminal im Hamburger Hafen bis hin zu den Verwerfungen in der globalen Lieferkette reichte die Bestandsaufnahme. Mehr lesen ... Einen kritischen Blick warf der VHSp-Vorsitzer aber auch auf die mangelnde Zuverlässigkeit und die desaströse Servicequalität der Container-Linienreedereien, die nicht wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den operativen Abteilungen der Spediteure in den vergangenen Monaten regelmäßig an den Rand der Verzweiflung und nicht selten auch darüber hinausgebracht hätten. Diese Tatsache spiegelt sich auch in der aktuellen Konjunkturumfrage wider, die in diesem Jahr erneut eine außergewöhnlich hohe Beteiligungsquote von rund 40 Prozent aufwies. Auf die Frage, welche Schulnote die Mitgliedsfirmen dem aktuellen Verhältnis zwischen Reedereien und Spediteuren insgesamt geben würden bzw. welche Schulnote die aktuelle Servicequalität der Reedereien verdient habe, war das Ergebnis mit einem Notendurchschnitt von 4,1 bzw. 4,4 ziemlich eindeutig. Zudem sehen die befragten Unternehmen auch wenig Anlass zur Hoffnung im Hinblick auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den Reedereien bzw. deren Servicequalität. Nur rund 20 Prozent der Unternehmen sind optimistisch, dass sich die Zusammenarbeit und die Servicequalität in absehbarer Zeit verbessern würden. Auch die großzügige Auslegung von Tonnagesteuerregelungen in einigen EU-Mitgliedsstaaten und deren negative Auswirkungen auf klassische Speditionshäuser und Logistikdienstleister im deutschen und europäischen Gütertransportmarkt stieß in der aktuellen Konjunkturumfrage auf eine klare Ablehnung der VHSp-Mitglieder. Auf die Frage, ob das Steuerprivileg auch weiterhin gerechtfertigt sei, um Seeschifffahrts-Know-how in Deutschland bzw. Europa zu halten, haben 47 Prozent der befragten Unternehmen mit einem klaren Nein geantwortet. Nur 14 Prozent der befragten Firmen halten die steuerlichen Vorteile für uneingeschränkt gerechtfertigt. Das VHSp-Vorstandmitglied Willem van der Schalk, gleichzeitig Präsident des europäischen Spediteurverbandes CLECAT, machte in der begleitenden Pressekonferenz deutlich, dass er sich in Brüssel deshalb weiterhin dafür einsetzen werde, dass der Anwendungsbereich der Tonnagesteuerregelungen europaweit harmonisiert werde und zudem keine Dienstleistungen mehr einschließen dürfe, die außerhalb des reinen Schiffbetriebes liegen. Angesicht der schwierigen Rahmenbedingungen sind die Spediteure hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung pessimistischer als im Vorjahr. Der aktuellen Konjunkturumfrage zufolge gehen mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Unternehmen von sinkenden Umsätzen (Vorjahr 19 Prozent) aus, nur 18 Prozent rechnen mit mehr (Vorjahr 40 Prozent) bzw. 25 Prozent mit stabilen Umsätzen (Vorjahr 41 Prozent). Die Mitgliederversammlung des VHSp hat einen neuen Vorstand gewählt. Für Herrn Gert Tews (CONTIBRIDGE Schiffahrt und Spedition GmbH), der zur Wiederwahl nicht zur Verfügung stand und somit aus dem Vorstand ausgeschieden ist, wurde Herr Fritz Przybisch (Rapid Internationale Spedition GmbH & Co. KG) neu in den Vorstand gewählt. In einer kurzen Ausschusssitzung unmittelbar im Anschluss an die Mitgliederversammlung wählten die Mitglieder des Fachausschusses Schienengüterverkehr Herrn Oliver Matthiesen (HBC Hanseatisches Bahn Contor GmbH) zu seinem neuen Vorsitzer, der damit ebenfalls neu in den Vorstand aufrückt. Für über 25 Jahre andauernde ehrenamtliche Tätigkeit im VHSp wurden die Herren Gerald Rackebrandt (STERAC Transport & Logistik GmbH) und Johan Peter Schryver (H.J. Schryver & Co. (GmbH & Co. KG)) geehrt. Eine besondere Auszeichnung erfuhr das ausscheidende Vorstandsmitglied Gert Tews (CONTIBRIDGE Schiffahrt und Spedition GmbH). Seit 1975, also mehr als 48 Jahre, hat sich Gert Tews ehrenamtlich im VHSp engagiert. In seiner Laudatio hob der Ehrenvorsitzer des VHSp, Walter Stork, das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement von Gert Tews hervor, der nachfolgend von der Mitgliederversammlung zum Ehrenmitglied gewählt wurde. Gert Tews ist erst die dritte Person, der seit der Gründung des VHSp im Jahre 1884 diese Ehre zu Teil wurde. Im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung ging Axel Plass u.a. auf die Versäumnisse von Politik und Verwaltung ein, die dazu geführt hätten, dass dem Hamburger Hafen Ladungsmengen entzogen worden seien. Dabei sei der Hamburger Hafen eigentlich ein geografischer, wirtschaftlicher und auch klimapolitischer Glücksfall für eine Industrienation wie Deutschland und eine Stadt wie Hamburg. Die anwesende Senatorin, Frau Dr. Melanie Leonhard (Behörde für Wirtschaft und Innovation), forderte er auf, die immensen Chancen, die der Standort Hamburg böte, endlich zu nutzen. Abgerundet wurde die Jahreshauptversammlung durch eine Rede der Senatorin Leonhard, in der sie sowohl auf die Anregungen des VHSp-Vorsitzers als auch auf die weiteren Aspekte ihrer Wirtschaftspolitik einging.
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PRESSE | DSLV: DSLV-Kostenindex im 2. Halbjahr 2022 auf Rekordniveau - Prozesskosten in der Stückgutlogistik um 15,5 Prozent gestiegen 05.04.2023 Berlin, 4. April 2023 Die Kostenkurve geht in der Stückgut- und Systemlogistik weiterhin steil nach oben. Mit 15,5 Prozent verzeichneten die sendungsbezogenen Stückgutkosten im zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres einen neuen Rekordanstieg. Dies ist Ergebnis des jüngsten Kostenindex Sammelgutspedition des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. Mehr lesen ... Bereits in der ersten sechs Monaten des Jahres 2022 stiegen die Kosten um 10,1 Prozent. Inflationsbedingt wuchsen die Sachkosten im letzten Halbjahr 2022 um 7,9 Prozent, während der anhaltende Arbeitskräftemangel, steigende Löhne und Gehälter und Inflationsausgleichszahlungen gleichzeitig die Personalkosten um 16,3 Prozent nach oben katapultierten. Inzwischen machen Personalkosten fast 50 Prozent der Prozesskosten der Stückgutlogistik aus. Die Treibstoffkosten stiegen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 um 39,6 Prozent. Mit 10,8 Prozent ist ihr Anteil an den Gesamtkosten eher gering, so dass der Index auch ohne Berücksichtigung des Dieselpreisanstiegs um 12,5 Prozent gewachsen wäre. Das volatile Stückgutgeschäft benötigt ein leistungsfähiges Grundnetz in der Fläche und ausgereifte Prozesse. Die hohen Fixkosten für Logistikflächen, Transport- und Umschlagkapazitäten und für die Stammbelegschaften schlagen sich auf jede einzelne Sendung nieder. Weitere Lohnforderungen, steigende Lkw-Mautsätze sowie Neuinvestitionen und Umrüstkosten für eine CO2-freie Logistik werden auch zukünftig massive Auswirkungen auf die Kosten des Sammelgutgeschäfts haben“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Der DSLV gibt seinen Kostenindex Sammelgutspedition jetzt zum 17. Mal heraus. Er vergleicht die Prozesskosten der Stückgutlogistik der ersten und letzten sechs Monate eines Jahres mit den jeweils gleichen Berichtszeiträumen der Vorjahre. Dabei berücksichtigt der Index die Daten von 13 Stückgutnetzen und Systemlogistikern mit insgesamt 114 Umschlagdepots und 20,3 Millionen Stückgutsendungen. Auf inzwischen 333 kg ist das durchschnittliche Sendungsgewicht angestiegen (plus drei Prozent).
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PRESSE | DSLV: Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung - Koalitionskompromiss muss zügig umgesetzt werden 30.03.2023 Berlin, 29. März 2023 Als insgesamt ausgewogen bewertet der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik die am 28. März 2023 vorgestellten Ergebnisse des Koalitionsausschusses zur zukünftigen Umwelt- und Verkehrspolitik der Bundesregierung. Die Absicht der Bundesregierung, die Infrastrukturfinanzierung, die Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung sowie die Transformation hin zum klimaneutralen Güterverkehr jetzt endlich im verkehrsträgerübergreifenden Kontext anzugehen, führt in die richtige Richtung. Mehr lesen ... „Sowohl Straßen als auch Schienenwege sind überlastet und notleidend. Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stabilisieren, müssen sämtliche Verkehrswege bedarfsgerecht geplant werden“, so DSLV-Präsident Axel Plaß. „Von einer auskömmlichen Finanzierung und Verfahrensbeschleunigung müssen alle Verkehrsträger profitieren, damit sie übergreifend zusammenarbeiten und den Blutkreislauf der Wirtschaft erhalten können. Verkehrsträgerbezogenes Silodenken ohne Konnektivität der Systeme führt in eine Sackgasse. Was im Koalitionskompromiss leider fehlt, sind Aussagen zur Stärkung der Wasserstraßen.“
Mit der Anrechnung eines maximalen CO2-Preises in Höhe von 200 Euro pro Tonnen soll die die Lkw-Maut – auch zur milliardenschweren Finanzierung der Schiene - im kommenden Jahr nahezu verdoppelt werden. Dies wird zu einem erheblichen Anstieg der Frachtraten im Straßengüterverkehr führen, der am Markt in den Lieferketten auf Industrie, Handel und am Ende auf die Verbraucher überwälzt wird. Plaß: „Es ist offensichtlich, dass Null-Emissions-Logistik nicht zum Null-Tarif erfolgen kann. Nun kommt es darauf an, dass die verbindlichen neuen Mautsätze so schnell wie möglich veröffentlicht werden. Die Speditionshäuser und ihre Kunden brauchen Planungssicherheit und Transparenz über die zukünftigen Logistikkosten.“
Aus den steigenden Wegekosten kann für die Logistikbranche nur dann ein Anreiz für einen Wechsel auf alternative Antriebsformen entstehen, wenn die Infrastruktur-Grundnetze für batterieelektrische und Wasserstoff-Lkw zügig aufgebaut werden und deren Errichtung auch in Logistikanlagen zusätzlich gefördert werden. Die zu begrüßende E-Fuels-Strategie muss deshalb auch einen Anrechnungsmechanismus grüner Kraftstoffe in der Lkw-Maut umfassen.
Plaß: „Der Aufbau einer umweltgerechten Verkehrsinfrastruktur ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Damit der Koalitionskompromiss einem ,Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung‘ tatsächlich gerecht wird, müssen Bund, Länder und Kommunen nicht nur gesetzgeberisch an einem Strang ziehen, sondern auch planerisch und gesellschaftspolitisch zusammenarbeiten. Dieser Kompromiss darf keine Absichtserklärung bleiben.“
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PRESSE | DSLV: Arbeitskampfrecht gehört auf den Prüfstand - Logistik wird aus dem Takt, aber nicht zum Stillstand kommen 28.03.2023 Berlin, 24. März 2023 Mit ihrem für den 27. März 2023 angekündigten großangelegten Warnstreik streuen die Gewerkschaften EVG und ver.di schon wieder vorsätzlich Sand in das Getriebe der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens. Durch konzertierte Arbeitsniederlegungen bei der Deutsche Bahn, in den Flughäfen, in den Seehäfen, bei den Wasser- und Schifffahrtsdirektionen und Teilen der Autobahn GmbH soll die Mobilität Deutschlands am kommenden Montag zum Stillstand gebracht werden. Derartigen Ausnahmesituationen zeigt sich die Logistikbranche zwar grundsätzlich gewachsen, Kollateralschäden wird es aber auch in der Steuerung von Lieferketten und bei Gütertransporten geben, die bis in den internationalen Warenverkehr ragen. Sendungen stauen sich, müssen umgeroutet werden und treffen vielfach verspätet an ihren Bestimmungsorten ein. Mehr lesen ... Die bisherigen Gewerkschaftsaktionen in den deutschen Seehäfen haben bereits zu massiven Einschränkungen im Schiffszu- und Ablauf geführt, so dass sich erneut Containerstaus bilden. Wieder wird am Montag so genannten Belly-Fracht, die im Rumpf von Passagierflugzeugen befördert wird, liegen bleiben und auf die Streikfolgetage zum Weitertransport verteilt werden müssen. Der Umfang der Störungen des Gütertransports auf Schiene und Straße ist derzeit noch nicht absehbar. Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik: „Die Speditionshäuser sind im Umgang mit Krisen- und Extremsituationen äußerst routiniert. Das Uhrwerk der Logistik wird möglicherwiese kurzfristig aus dem Takt, aber nicht zum Stillstand kommen. Die Grundversorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung bleibt gesichert.“ Dies mindert aber nicht im Geringsten die Fundamentalkritik des DSLV an einem Warnstreik solchen Ausmaßes. Huster bemängelt: „Diese Aktion ist erneut ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter, der erhebliche betriebs- und volkswirtschaftliche Schäden verursacht und den ohnehin angezählten Wirtschaftsstandort Deutschland hart trifft.“ Daher fordert der DSLV eine Reform des für Arbeitgeber unberechenbar gewordenen Arbeitskampfrechts. Huster: „Es besteht überhaupt keine Balance mehr zwischen den Rechten der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer. Hier muss dringend gesetzlich nachgeschärft werden. Wenn Warnstreiks keine Ausnahmen bleiben, sondern zur Regel werden, bekommt auch die Tarifbindung aus Arbeitgeberperspektive immer weniger Wert. Die Zulässigkeitsvoraussetzungen für Streiks gehören ebenso auf den Prüfstand wie Laufzeiten von Tarifverträgen.“
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PRESSE | VHSp: ver.di Warnstreik im Hamburger Hafen schädigt Wirtschaftsstandort Deutschland 24.03.2023 Hamburg, 23. März 2023. Der ohne größere Vorwarnung ausgerufene Warnstreik von ver.di legt den Hamburger Hafen für mehrere Tage lahm. Frei nach dem alten Gewerkschaftsmotto „Alle Räder steh´n still, wenn dein starker Arm es will“ sorgt die Gewerkschaft für massive Einschränkungen im Schiffsab- und -zulauf zu Deutschlands größtem und wichtigsten Hafen. Schon im letzten Jahr hatte die Gewerkschaft die deutschen Seehäfen durch mehrere, teils tagelange Streiks massiv beeinträchtigt. Mehr lesen ... Sowohl der Hamburger Hafen als auch Deutschland insgesamt befinden sich bereits seit einiger Zeit wirtschafts-, sozial-, umwelt- und energiepolitisch auf dem besten Weg, ihre Wettbewerbsfähigkeit endgültig zu verspielen. Nicht nur die rot-grüne Bundesregierung, sondern auch die Streikpolitik der Gewerkschaft ver.di gefährden Wohlstand, Wirtschaft und Arbeitsplätze in diesem Land. Axel Plaß, Vorsitzer des Verein Hamburger Spediteure: „Auch bei vollem Zugeständnis der Rechtmäßigkeit von harten Tarifauseinandersetzungen und bei allem Verständnis für Arbeitnehmerinteressen: diese Form des Arbeitskampfes ist ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter mit negativen Auswirkungen nicht nur auf nationale, sondern auch auf internationale Beschaffungs- und Absatzwege sowie Produktionsprozesse - und das zu einem Zeitpunkt, in dem sich Lieferketten gerade erst wieder stabilisieren. Dieser Streik schädigt einmal mehr den Wirtschaftsstandort Deutschland.“ Deshalb appelliert Plaß: „Eine erneute Wiederholung der Streiksituation darf es nicht mehr geben, soll der Hamburger Hafen nicht endgültig in der Bedeutungslosigkeit versinken. Die Tarifparteien müssen jetzt maßvoll handeln und schnellstmöglich zu einer Einigung kommen.“
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PRESSE | VHSp: Ein Infragestellen des Baus der A26-Ost ist ein Schlag gegen die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens 24.03.2023 Hamburg, 22. März 2023 - Mit rund 34.000 Fahrzeugen täglich ist die Köhlbrandbrücke die wichtigste Querungsmöglichkeit der Süderelbe in West-Ost-Richtung. Der Güterverkehr in Deutschland soll bis 2030 um 18 Prozent Aufkommen und 38 Pro-zent Transportleistung ansteigen – davon gehen die Experten der Verkehrsprognose 2030 des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr aus. Mehr lesen ... Für 2030 wird ohne eine Entlastung durch den Bau der A 26 allein für die Köhlbrandbrücke mit einer Zunahme auf rund 42.000 Fahrzeuge pro Tag gerechnet – bei einem Anteil an Schwerlastverkehr von annähernd 50 Prozent. Im Bereich der Freihafenelbbrücke würde sich der der Kfz-Verkehr – ohne eine Hafenpassage durch die A26-Ost in Hamburg – um 30 Prozent erhöhen. Um das höhere Verkehrsaufkommen zu bewältigen und das Risiko von mehr Staus, längeren Reisezeiten und mehr Emissionen aufzufangen, ist eine Erweiterung des Autobahnnetzes notwendig. Der Hamburger Hafen ist angesichts seiner großen nationalen und internationalen Bedeutung sowie einer zunehmenden internationalen Konkurrenz auf eine verlässliche und schnelle Erreichbarkeit angewiesen, so der Vorsitzer des VHSp, Axel Plaß. Die Hafenpassage Hamburg hat daher nicht nur eine regionale, sondern eine bundesweite Bedeutung. Mit der besseren Erreichbarkeit des Hafens wird die Güterversorgung und die Zuverlässigkeit von Transporten sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unmittelbar gestärkt.
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PRESSE | DSLV: Fahrpersonalengpässe bekämpfen 23.02.2023 Verbändeallianz für Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung Berlin, 23. Februar 2023 Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik wirbt gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) e.V. für eine grundlegende Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung. Hierzu haben die Spitzenverbände ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Mehr lesen ...In den Branchen der Spedition und des Straßengüterverkehrs bestehen ebenso wie in der Busbranche gravierende Fahrpersonalengpässe. Derzeit fehlen bereits bis zu 70.000 Berufskraftfahrer. Da pro Jahr ca. 30.000 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden, jedoch nur ca. 15.000 den Beruf neu ergreifen, wird die Lücke konstant größer. Auch in der Busbranche folgen zu wenig Nachwuchskräfte auf altersbedingte Abgänge. Ohne zügige Reformen wird sich der Berufskraftfahrermangel weiter verschärfen – mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft, Ver- und Entsorgung sowie die Personenmobilität. DSLV, BDE, bdo und BGL haben deshalb ein gemeinsames Positionspapier zur grundlegenden Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung erarbeitet. Darin schlagen die Verbände folgende Maßnahmen vor: • Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung („2 in 1“) unter Beibehaltung der Ausbildungsqualität • Abbau der Sprachbarrieren bei der Berufskraftfahrerqualifikation • Führerscheinerwerb in zusätzlichen Fremdsprachen • Öffnung des Prüfmonopols zur Entzerrung der Engpässe bei Prüfterminen • Unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine • Aufhebung des Wohnortprinzips für den Führerschein und die Berufskraftfahrerqualifikation • Digitalisierung von Aus- und Weiterbildung (E-Learning) sowie der Verwaltung • Anpassung der Mindestalter-Regelung für Berufseinsteiger • Reduktion der Führerscheinpflichtstunden für den Busführerschein der Klasse D In Deutschland werden heute die Inhalte der europäischen Berufskraftfahrerqualifikationsrichtlinie getrennt von der Fahrausbildung unterrichtet und geprüft. Durch eine Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung als „2-in-1“-Modell wäre die Ausbildung weniger zeitaufwändig und deutlich günstiger – bei Erhalt der Ausbildungsqualität. Des Weiteren müssen die theoretische und praktische Führerscheinprüfung sowie die Berufskraftfahrerqualifikation in unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union absolviert werden können. Das geltende Wohnortprinzip muss daher auf europäischer und nationaler Ebene in ein Unionsprinzip umgewandelt werden. Auch müssen ausländische Führerscheine, insbesondere aus Drittstaaten, leichter und schneller in Deutschland anerkannt werden. Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV: „Fach- und Arbeitskräfteengpässe bestehen auf vielen Funktionsebenen in der Logistik – die demographische Entwicklung verstärkt diesen Negativtrend. Besorgniserregend ist der Mangel qualifizierter Berufskraftfahrer, der bereits zu Produktionseinbußen führt. Seit Jahren bemühen sich die Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche aktiv darum, beruflichen Nachwuchs aus dem In- und Ausland zu gewinnen und die Attraktivität des Berufskraftfahrerbildes zu erhöhen. Doch reichen Lohnsprünge und betriebliche Maßnahmen allein längst nicht mehr aus, um dem Fahrpersonalengpass entgegenzuwirken. Flankierend bedarf es auch grundlegender Veränderungen des BKF-Qualifikations- und -Fahrerlaubnisrechts, ohne das allgemeine Qualifikationsniveau abzusenken. Vor allem müssen bürokratische Hürden bei den Berufszugangsvoraussetzungen sowie Sprachbarrieren abgebaut werden.“ Das gemeinsame Positionspapier der Verbände DSLV, BDE, bdo und BGL zur Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung finden Sie hier. |
PRESSE | DSLV: Klimaschutz aktiv voranbringen 22.02.2023 Öko-Effizienzvorteile von Lang-Lkw jetzt nutzen Berlin, 22. Februar 2023 Als zusätzlichen Beitrag zur Beschleunigung des Klimaschutzes im Verkehr muss der Rechtsrahmen für den Einsatz des Lang-Lkw endlich fortgeschrieben werden. Nur so können dessen Öko-Effizienzvorteile gehoben werden. Dies fordert eine breite Allianz von Verbänden und Unternehmen der Logistikbranche sowie der Industrie und des Handels in einem gemeinsamen Positionspapier. Mehr lesen ... „Zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor müssen die ökologischen Effizienzpotentiale sämtlicher Verkehrsträger schnellstmöglich gehoben werden. Die Aufholjagd des Verkehrssektors zur Erreichung seiner Klimaziele kann auch durch die Ernte von ,low hanging fruits‘ beschleunigt werden. Angesichts dringend zu senkender CO2-Emissionen, sich verknappender Energieressourcen und steigender Energiepreise sowie wachsender Personalengpässe (derzeit fehlen etwa 70.000 Berufskraftfahrer) ist der Lang-Lkw ein zusätzlicher Lösungsansatz“, so die Unterzeichner des Papiers. Zwei längere Einheiten können dabei bis zu drei konventionelle Lkw-Einheiten ersetzen. Bei identischem Transportvolumen wird der Energie- und Personaleinsatz gesenkt und der CO2-Ausstoß um bis zu 25 Prozent reduziert. Lang-Lkw haben wie konventionelle Beförderungseinheiten ein zulässiges Gesamtgewicht von maximal 40 Tonnen und dürfen nur auf einem gesetzlich genau definierten Streckennetz (Positivnetz) fahren. Seit Mitte des Jahres 2021 liegt der Entwurf für eine Rechtsverordnung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, mit der weitere Logistikzentren an das Positivnetz – teilweise über Strecken von nur wenigen Kilometern – angebunden werden könnten, auf Eis. Ressortdifferenzen mit dem Bundesumweltministerium blockieren seitdem den Fortgang des Verfahrens. Eine besonders effiziente Fahrzeug-Variante ist der auf 17,88 m verlängerte Sattelauflieger, dessen Probebetrieb aufgrund seiner weiten Verbreitung über den 31. Dezember 2023 unbedingt verlängert werden muss. Die Forderung der Lang-Lkw-Allianz ist klar und eindeutig: „Die Zeit drängt. Jede klimarelevante Weiterentwicklung logistischer Prozesse bedarf eines ausreichend zeitlichen Vorlaufs. Angesichts derzeit langer Lieferzeiten für Zugmaschinen und Lkw-Aufbauten müssen jetzt Investitionsentscheidungen getroffen werden. Im Interesse der planungssicheren Einsatzverbreitung ökologisch relevanter, ressourcenschonender und technisch ausgereifter Lkw-Technologien muss die Bundesregierung den Rechtsrahmen für den verbreiteten Einsatz von Lang-Lkw nun endlich verbindlich beschließen.“
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PRESSE | DSLV: Arbeitskampf beschädigt das komplexe System Luftfracht 17.02.2023 Streiks an Flughäfen setzen Lieferketten zusätzlich unter Druck Berlin, 17. Februar 2023 Mit ihrem heutigen Warnstreik an sieben deutschen Flughäfen trifft die Gewerkschaft ver.di nicht nur ihre Tarifpartner, die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes, sondern schädigt auch die weltweite Luftfrachtlogistik. Erhebliches Frachtvolumen sind sensible, zum Teil temperaturgeführte Waren, die unter großem logistischen Aufwand umgeroutet und zum Teil mit Lkw zu Ausweichflughäfen im Ausland transportiert werden. Mehr lesen ...Am Ende einer jeden Woche ist das Exportvolumen an deutschen Verkehrsflughäfen besonders hoch, so dass viele besonders eilbedürftige Waren verspätet an den Bestimmungsdestinationen landen werden. Am größten deutschen Luftdrehkreuz, dem Frankfurter Flughafen, mussten sämtliche Frachterverbindungen gestrichen werden. Da insgesamt mehr als 2.000 Flüge ausfallen, bleiben viele Güter liegen, da auch Passagierflüge einen großen Teil des Frachtaufkommens als sogenannte Bellyfracht transportieren. Axel Plaß, Präsident des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik: „Auch bei vollem Zugeständnis der Rechtmäßigkeit von harten Tarifauseinandersetzungen und bei allem Verständnis für Arbeitnehmerinteressen: diese Form des Arbeitskampfes ist ein massiver Eingriff in die Rechtsgüter unbeteiligter Dritter mit negativen Auswirkungen nicht nur auf nationale, sondern auch auf internationale Beschaffungs- und Absatzwege sowie Produktionsprozesse - und das zu einem Zeitpunkt, in dem sich Lieferketten wieder stabilisieren und sich die Luftfracht gerade aus einem wirtschaftlichen Tief erholt. Dieser Streik schädigt einmal mehr den Luftfrachtstandort Deutschland.“ Insgesamt zeigt sich die Logistikbranche solchen Streiksituationen gewachsen. Doch trotz aller Anstrengungen wird es massive Verzögerungen in den Lieferketten geben, die weit über das System Luftfracht hinausgehen. Deshalb appelliert Plaß: „Eine Verlängerung der Streiksituation darf es nicht geben. Die Tarifparteien müssen maßvoll handeln und schnellstmöglich zu einer Einigung kommen.“
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PRESSE | DSLV zum Kommissionsvorschlag über CO2-Grenzwerte für Lkw-Flotten 16.02.2023 EU muss sämtliche Optionen zur Emissions-Senkung ausschöpfen Berlin, 15. Februar 2023 Mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Festlegung von CO2-Emissionsnormen für neue schwere Nutzfahrzeuge zeigt sich der DSLV Bundesverband Spedition nur bedingt zufrieden. Nach den Plänen der Kommission sollen ab dem Jahr 2040 neu zugelassene schwere Lkw 90 Prozent weniger Kohlendioxid emittieren als 2019. Bis 2030 soll bereits ein Minderungswert von 45 Prozent erreicht werden, der bis 2035 auf 65 Prozent steigen soll. Einen Anrechnungsmechanismus für alternative Kraftstoffe sieht der am 14. Februar 2023 vorgelegte Verordnungsvorschlag nicht vor. Damit werden Nutzfahrzeugflotten mit Verbrennermotoren sukzessive verdrängt – eine klare Abkehr vom Prinzip der Technologieneutralität. Mehr lesen ... Hierzu DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Für die Wende zur CO2-freien Logistik erhöht die Kommission den Druck auf Mitgliedstaaten und Wirtschaft. Mit ihrem ambitionierten Verordnungsvorschlag schafft die Brüsseler Behörde zwar Planungsleitplanken für den Straßengüterverkehrssektor, gleichzeitig verbaut sie aber Alternativen zur Emissionsreduzierung.“ Speditionshäuser und Logistikdienstleister tragen durch konstante Prozessoptimierungen und die verkehrsträgerübergreifende Organisation effizienter Lieferketten längst zur Emissionsvermeidung bei. Hierfür setzen sie die beste verfügbare Technologie ein. Aus der Perspektive der Logistik sind für den Betrieb von Lkw-Flotten neben dem echten Umweltvorteil und den Total Costs of Ownership das Vorhandensein flächendeckender europäischer Auflade- und Betankungsinfrastrukturen für grüne Energie entscheidend – völlig unabhängig von der dahinterstehenden Antriebstechnologie. „Wenn die europäischen CO2-Minderungsziele Realität werden sollen, müssen Kommission, EU-Parlament und -Rat die Wechselwirkungen ihrer Entscheidungen im Auge behalten. Die Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte für Nutzfahrzeuge muss zwingend mit dem Ausbauhochlauf für ein leistungsfähiges Lkw-Ladenetz in sämtlichen Mitgliedstaaten synchronisiert werden. Brüssel muss deshalb konsequent die Vorgaben der EU-Verordnung über Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe (AFIR) durchsetzen. Gleichzeitig müssen Förderproramme für die Anschaffung alternativ angetriebener Nutzfahrzeuge und für den Aufbau der korrespondierenden Betankungsmöglichkeiten deutlich ausgeweitet werden“, fordert Huster. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge im gewerblichen Straßengüterverkehr heute nicht an öffentlichen Tankstellen betankt wird, sondern im nicht-öffentlichen Sektor, d. h. an Abgabestellen auf Betriebshöfen. Für die ökologische Wende des Straßengüterverkehr wird es deshalb entscheiden sein, ob es gelingt, den privaten Sektor wie Güterverkehrszentren, Terminals, Logistik-Hubs, Warenlager, Umschlaganlagen und Häfen nicht nur mit Ladepunkten für alternative Antriebe um-, bzw. auszurüsten, sondern auch an stabile Energie- Versorgungsnetze anzuschließen. Für die Zeit bis zur endgültigen Abwicklung des Verbrennermotors im Jahr 2040 muss Deutschland dem Vorbild vieler europäischer Nachbarstaaten folgen und alternative Kraftstoffe wie HVO100 gesetzlich zulassen, wodurch Diesel-Bestandsflotten weitgehend CO2-neutral betrieben werden können. Auch der Einsatz von eFuels bietet nach wie vor CO2-Minderungspotential. Huster: „Die Wirtschaftsprognosen sind verhalten optimistisch, das heißt, dass das Güterverkehrsmengenwachstum nicht abreißen wird. Um diesen Trend ökologisch kompensieren zu können, kommt es am Ende darauf an, sämtliche Optionen zur Emissionsreduzierung auszuschöpfen. Hierzu gehören auch Verlagerungsanreize und massive Investitionen in die Infrastruktur der Systeme Schiene und Wasserstraßen, ohne den Hauptlastträger des Güterverkehrs, das Straßennetz, zu vernachlässigen. Denn auch wasserstoff- und elektrisch betrieben Lkw benötigen eine ausgebaute Infrastruktur.“
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PRESSE | DSLV-Mitgliedsbetriebe trotzen der Krise 20.12.2022 Berlin, 19.12.2022. Die Zahl der Insolvenzen unter Speditionshäusern sei 2022 mit 235 um 15,2 Prozent gegenüber 2021 gestiegen berichtet der DVZ-Brief vom 14. Dezember 2022 und beruft sich auf Informationen der Wirtschaftsauskunftstei Creditreform. 2021 registrierte Creditreform 204 Geschäftsaufgaben. Mehr lesen ... Im Straßengüterverkehrssektor sei die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr sogar um 26,9 Prozent gestiegen, so der DVZ-Brief. 2021 gab es demnach 294 Insolvenzen in dem Segment „Güterbeförderung im Straßenverkehr“. Für 2022 schätzt Creditreform den Wert auf 373. Damit würden die Zahlen deutlich schlechter ausfallen als in der gesamten Wirtschaft. Über alle Branchen sind die Firmenpleiten in Deutschland 2022 laut Creditreform nur um 4 Prozent gestiegen. Die Feststellungen der Creditreform korrespondieren hingegen nicht mit den Marktberichten. Denn trotz des Ukraine-Krieges und dem damit verbundenen Energiepreisanstieg und der abflauenden Konjunktur wird die Lage nicht nur von Speditionen, sondern auch von Straßengüterverkehrsunternehmen „angesichts der Umstände“ als „verhältnismäßig gut“ dargestellt. Auch aus den Zahlen der im DSLV Bundesverband Spedition und Logistik organisierten Mitgliedsbetriebe lässt sich dieser Trend nicht ablesen – im Gegenteil: Die Zahl der DSLV-Mitgliedsbetriebe wuchs von 2.501 (2021) auf 2.528 im Jahr 2022. Die Zahl der gemeldeten Beschäftigten entwickelte sich in diesem Jahr positiv von insgesamt 125.220 (2021) auf 130.088. Die ohnehin stets geringe Zahl der jährlich gemeldeten Insolvenzen unter den DSLV-Mitgliedern war 2022 im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht rückläufig.
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PRESSE | DSLV veröffentlicht Studie - Kostenschub für Palettentausch 08.12.2022 DSLV veröffentlicht Studie - Kostenschub für Palettentausch Berlin, 8. Dezember 2022 Die Prozesskosten der Stückgut- und Systemlogistik für das Europaletten-Tauschverfahren lagen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 zwischen 5,69 und 6,72 Euro pro Palette. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik in Auftrag gegebene Studie, mit der der Aufwand untersucht wurde, der bei den Speditionen für das Management unbeladener Flachpaletten im ersten Halbjahr 2022 entstand. Mehr lesen ... Zum Vergleich: Im Jahr 2009 lagen die Gesamtkosten für den Leerpaletten-Tausch noch bei durchschnittlich 2,78 Euro. Im Rahmen der Studie wurden die Kosten für Sichtkontrollen und Sortierung nach Qualitätsstufen, für den Transport sowie für die Be- und Entladung der Fahrzeuge mit Leerpaletten untersucht. Die Studie wirft auch einen Blick auf die administrativen Kosten wie Bestandskontrollen und das Führen von Palettenkonten. Die Reparatur beschädigter Paletten, Ersatzbeschaffungen, der Wertverlust durch Rücktausch neuwertiger Paletten gegen Ladehilfsmittel mit geringerer Qualität, die Kapitalbindungskosten für Palettenbestände sowie Kosten für den Ausgleich von Inventurdifferenzen zwischen den einzelnen Depots sind ebenfalls in den Kostenindex eingeflossen. Genormte Euroflachpaletten sind unverzichtbar in der Stückgutlogistik bei Transport und Lagerung sowie beim Warenübergang an den Schnittstellen von Spedition und Handel. Aufbewahrung und Wartung großer Leerpalettenbestände sowie der Palettentausch (beladen gegen unbeladen und v. v.) sind Teil des Dienstleistungspakets der meisten Stückgutnetzbetreiber. Anlass der Studie war der unerwartet hohe Anstieg der Anschaffungskosten sowohl für neue als auch für gebrauchte Paletten, die sich im April und Mai 2022 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelten. Zur Kostenentwicklung hat das beauftragte Beratungsunternehmen FORLOGIC 156 Versand- und Empfangsdepots verschiedener Stückgut- und Systemnetze befragt. Diese bewegen jährlich mehr als 18 Millionen Flachpaletten im Stückguteingang und 19 Millionen im -ausgang. Das durchschnittliche Sendungsgewicht beträgt 253 kg pro beladene Palette. Für die Abwicklung des Tauschverfahrens werden üblicherweise vertragliche Regeln zwischen den Speditionen und ihren Kunden vereinbart. Das Ergebnis der Studie kann heruntergeladen werden. |
PRESSE | DSLV tritt Open Logistics Foundation bei 04.10.2022 Open Source als Digitalisierungstreiber in der Logistik Berlin, 4. Oktober 2022 Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung mittelständischer Unternehmen des Logistiksektors. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik unterstützt deshalb als neues Mitglied die Open Logistics Foundation. Als Multiplikator will der DSLV damit die Entwicklung und Verbreitung unternehmensübergreifender digitaler Open Source-Branchenstandards und -Tools fördern und selbst Anwendungsfälle aus der logistischen Praxis in die Projektliste der Stiftung speisen. Mehr lesen ... Die als Open Source Projekt gegründete Foundation bietet Unternehmen der Logistikbranche Unterstützung durch den barrierefreien Zugang zu digitalen Technologien, Standards und Prozessanbindungen, u. a. für die Einführung elektronischer Dokumente und der Planung und Kontrolle logistischer Dienstleistungen. Speditionshäuser und ihre externen IT-Dienstleister können die als Freeware hinterlegten Anwendungscodes kostenlos herunterladen, in vorhandene Unternehmenslösungen integrieren und weiterentwickeln. „Aufgrund ihres hohen Vernetzungsgrads mit Kunden, Partnern und Dienstleistern ist die Logistikbranche bei der Digitalisierung auf allgemeinverbindliche und gleichzeitig neutrale Branchenstandards angewiesen. Open Source ist der Goldstandard für die Verbreitung von Softwarekomponenten und Anwendungen, die von vielen Unternehmen gemeinsam und kostenlos genutzt werden können. Unternehmen, die Open Source einsetzen, sind produktiv, senken Kosten und binden sich nicht an proprietäre Software. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) können ihre IT-Kompetenzen mit Open Source Lösungen ausbauen, an aktuellen Entwicklungen teilhaben und so mit der Marktentwicklung Schritt halten“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster anlässlich der heutigen Sitzung der DSLV-Kommission für Digitalisierung, Prozesse und Standards. Andreas Nettsträter, Geschäftsführer der Open Logistics Foundation, zum Beitritt des DSLV: „Das Wesen einer Open Source Community ist der kostenfreie Zugang zu sämtlichen Tools. Was nach Altruismus aussieht, steigert in Wirklichkeit den Digitalisierungsgrad und damit die Produktivität des gesamten Sektors. Gleichzeitig ist er ein Schub für einheitliche Standards in digitalen Lieferketten, von dem alle Unternehmen aller Größen profitieren. Der DSLV als Bundesverband der Speditions- und Logistikbranche mit einer sehr heterogenen Mitglieder- und Unternehmensstruktur ist für die Open Logistics Foundation als Multiplikator deshalb ein wichtiger Zugewinn. Für seine Mitgliedsunternehmen ist der Verband ein zentrales Scharnier, durch das auch Projektinitiativen in die Open Logistics Foundation gespeist werden können.“ Die Stiftung wendet sich an alle logistikaffinen Unternehmen und ist über ihren Förderverein Open Logistics e.V. offen für neue Mitglieder. Kern der Arbeit ist der Betrieb einer technischen Plattform (Open Logistics Repository), auf der Soft- und Hardware, Schnittstellen, Referenzimplementierungen und Komponenten open source unter einer freien Lizenz zur Verfügung stehen. Zur Förderung der Akzeptanz im Logistiksektor sind sämtliche Tools und Komponenten kostenfrei und ohne Einschränkung für kommerzielle Anwendungen verwendbar. Der Open-Source-Ansatz garantiert einen offenen Standard für die Digitalisierung logistischer Prozesse bei gleichzeitiger Flexibilität für individuelle Anpassungen. Daneben sind Softwarelösungen nicht isoliert, sondern kompatibel, wodurch die digitale Vernetzung über Unternehmensgrenzen hinaus erleichtert wird. Die Open Logistics Foundation wurde im Jahr 2021 von den Unternehmen Dachser, DB Schenker, Duisport und Rhenus gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML ins Leben gerufen.
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PRESSE | MobilitätsRente steigert Arbeitgeberattraktivität 16.09.2022 Angebote der betrieblichen Fürsorge für die Beschäftigten als Vorteil im Fachkräftewettbewerb Berlin, 16. September 2022 Fachkräftemangel und Personalengpässe bleiben drängende Probleme der Mobilitätsbranchen. Markt- und zukunftsfähig bleiben insbesondere auch in Krisenzeiten aber nur Unternehmen, die auf einen qualifizierten und motivierten Mitarbeiterstamm bauen können. Neben der Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommt auch die Sicherung langjähriger Beschäftigter immer mehr Gewicht. Mehr lesen ...In dieser Bewertung sind sich sowohl die im Versorgungswerk der Verkehrswirtschaft zusammengeschlossenen Verbände als auch die beteiligten Versicherer einig. Trotz der aktuellen Herausforderungen steht das Thema Personal für die langfristigen strategischen Planungen der Unternehmen auf der Prioritätenliste ganz oben. Im Rahmen der Vorstandssitzung des VVW am 14. September wurden Dierk Hochgesang (SVG) zum neuen Vorsitzenden und Markus Suchert (DSLV) als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Mit der gemeinsamen MobilitätsRente fördern die führenden, im Versorgungswerk der Verkehrswirtschaft (VVW) zusammengeschlossenen Verkehrsverbände die Mitarbeiterbindung und -gewinnung in den Unternehmen in Spedition und Logistik, Güterverkehr, Entsorgung und Personenbeförderung. Zu dem breiten Angebot an Vorsorgelösungen, die zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität beitragen, zählen Direktversicherungen, Pensionszusagen und Unterstützungskassen für die Altersvorsorge als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung ebenso wie Zeitwertkonten, Unfall- und betriebliche Krankenversicherungen aus den Portfolios der Versicherungspartner Allianz und R+V Versicherung. Durch Gruppenversicherungsverträge bekommen die Beschäftigten der Mobilitätsbranchen besonders attraktive Konditionen. Mit der MobilitätsRente setzen die VVW-Trägerverbände • DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V. • Bundesverband Möbelspedition und Logistik e.V. (AMÖ) • Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e.V. (bdo) • Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. • Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e.V. (BWVL) sowie • Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr eG (SVG) ein Zeichen für die Wahrnehmung der sozialen Verantwortung der Unternehmen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die grundsätzliche Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Weitere Informationen zum branchenübergreifenden Versorgungswerk unter Mobilitätsrente |
PRESSE | DSLV Bundesverband Spedition und Logistik // Jahresbericht 2021/2022 05.07.2022 Das punktuelle Wiederaufflackern der Covid-Pandemie, der Ukraine-Krieg, Personalengpässe und zunehmend instabile Infrastrukturen treffen auf eine (noch) konstant hohe Nachfrage nach Güterverkehrsdienstleistungen. Die hieraus resultierenden erheblichen Störungen globaler Lieferkettenprozesse verlangten den deutschen Speditionshäusern und Logistikunternehmen und ihren 600.000 Beschäftigten in den vergangen zwölf Monaten Höchstleistungen ab.
Angesichts volatiler Märkte und geopolitischer Unsicherheiten können verlässliche Prognosen über reale Wachstumsaussichten kaum noch erstellt werden. Die Logistikbranche ist – wie viele andere Branchen auch – derzeit eingeklemmt zwischen Inflation, Energie- und Ressourcenknappheit, Überalterung und Dekarbonisierung bei gleichzeitig steigenden Kundenerwartungen. Mehr lesen ...Als Wirtschaftszweig mit eigener Innovationsdynamik bleibt die Logistik aber auch in unsicheren Zeiten das entscheidende Scharnier zwischen den Wertschöpfungsstufen von Industrie und Handel. Gleichzeitig ist sie eine wichtige Säule für die Grundversorgung der Bevölkerung. Bei der Gestaltung der Beschaffungs-, Absatz- und Entsorgungsketten üben vor allem Speditionen zentrale Organisations- und Entscheidungsfunktionen aus. Über die Herausforderungen der Branche im Berichtsjahr 2021/2022 und die Arbeitsschwerpunkte des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik informiert der aktuelle Jahresbericht. Schauen Sie bitte unter Jahresbericht und sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mehr über eine der spannendsten Branchen erfahren möchten. |
PRESSE | DSLV-Mitgliederversammlung 2022 - Spedition im Spannungsfeld zwischen Ressourcenknappheit, Klimaschutz, Inflation und Demografie 27.06.2022 Spedition im Spannungsfeld zwischen Ressourcenknappheit, Klimaschutz, Inflation und Demografie Berlin, 27. Juni 2022 Die Umsätze in der Logistikbranche klettern auf Rekordniveau. Angesichts der geopolitisch unsicheren Lage sind die Zukunftsaussichten gleichwohl mehr als ungewiss. Zu dieser Einschätzung kommt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik im Nachgang zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung. Für das Jahr 2021 ist ein zweistelliger Umsatzzuwachs auf bis zu 120 Milliarden Euro allein für die Segmente Spedition, Lagerhaltung und Umschlag (ohne Transport) zu erwarten – nach bereits konstant hohen Branchenumsätzen der Vorjahre, die bei etwa 114 Milliarden Jahren lagen. Mehr lesen ... Die Logistikmärkte sind noch geprägt von einem hohen Nachfrageüberhang, der sich sowohl aus Nachholeffekten sowie veränderten Beschaffungs-/Absatzwegen bei Industrie- und Handelsunternehmen als auch aus einer insgesamt noch hohen Konsumquote ergibt. Derzeit sind alle dem Logistiksektor zur Verfügung stehenden Ressourcen mehr als ausgeschöpft. Sämtliche Verkehrsträger fahren unter Volllast, Frachtraum ist Mangelware, Umschlag- und Lagerkapazitäten sind ausgelastet. Zusätzlich fehlt den Speditionshäusern Personal sämtlicher Qualifikationsstufen. „Wir befinden uns in einer Phase der Marktumkehr. Die Stabilisierung ihrer Lieferketten hat derzeit höchste Priorität für die verladende Wirtschaft“, so DSLV-Präsident Axel Plaß. „Allerdings sind die hohen Umsatzzahlen nicht allein nachfrageinduziert, sondern auch stark kostengetrieben. Insbesondere die Engpässe bei Transport- und Lagerkapazitäten, der Fachkräftemangel sowie der Anstieg der Energie- und Prozesskosten werden die Logistikkosten auf einem hohen Niveau festigen. Gleichzeitig kann die hohe Kostenlast das Branchenwachstum negativ prägen.“ Angesichts von Inflationsschüben, steigenden Zinsen und Energieknappheit drohen zudem Konsumverzicht und Investitionszurückhaltung. Plaß: „Politik muss sehr umsichtig agieren, damit es nicht zu einem empfindlichen Strömungsabriss im Konjunkturfluss kommt.“ Ausdrücklich begrüßt es der DSLV, dass Bundesverkehrsminister Dr. Wissing auf seiner Mitgliederversammlung am 23. Juni 2022 eine realistische Einschätzung vom Zustand der Verkehrsinfrastruktur abgegeben hat und keine politischen Versprechen, die nicht haltbar sind. „Bevor das Dach neu gedeckt wird, muss das Fundament wieder grundlegend gefestigt werden“, bemerkt DSLV-Präsident Axel Plaß vor allem im Hinblick auf den Erhalt des nicht mehr leistungsfähigen Schienennetzes und der maroden Autobahnbrücken. Plaß: „Die Infrastruktur hat sich zu sehr von den Mobilitätsansprüchen von Wirtschaft und Bevölkerung entfernt – dabei sollte gerade sie ein echter Standortvorteil für Deutschland sein. Die Erwartungen an einen soliden Verkehrshaushalt 2023 sind deshalb hoch.“ Neben langfristigen verbindlichen Finanzierungsleitlinien gehört hierzu auch die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren. Plaß weiter: „Herr Dr. Wissing hat den hohen Beitrag der Speditions- und Logistikbranche zum wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands unterstrichen und deutlich gemacht, dass gesetzliche Infrastruktur- ebenso wie Klimaschutzrahmen langfristig, d. h. über kurze Legislaturperioden hinweg angelegt werden müssen. Der DSLV unterstützt deshalb den Appell des Bundesverkehrsministers, dass Brüssel, Bund und Länder gemeinsam belastbare Voraussetzungen für eine erfolgreiche Verkehrs- und Klimawende schaffen müssen. Die Speditionshäuser werden in ihren Anstrengungen, die Prozesse des Güterverkehrs CO2-neutral zu gestalten, jedenfalls nicht nachlassen.“ Hierfür braucht es nicht nur auskömmliche Förderanreize, sondern auch Planungssicherheit – angesichts noch nicht vorhandener Energieinfrastrukturen eine kritische Größe. Derzeit ist die Logistik eingeklemmt zwischen Mengenwachstum, Inflation, Energieverknappung, Dekarbonisierung und demografisch bedingter Überalterung bei gleichzeitig steigenden Kundenerwartungen. Plaß abschließend: „Die Anforderungen an die Unternehmen der Branche und ihre 600.000 Beschäftigten nehmen täglich zu und verlangen ihnen Höchstleistungen ab.“
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PRESSE | Young Freight Forwarder Germany 2022: DSLV und DVZ küren Logistiktalente 27.06.2022 DSLV und DVZ küren Logistiktalente Berlin, 23. Juni 2022. Auf seiner Mitgliederversammlung am 23. Juni 2022 hat der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik auch in diesem Jahr die hervorragenden Leistungen junger Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung gewürdigt. Mit dem von DSLV und DVZ Deutsche Verkehrszeitung ausgelobten Young Freight Forwarder Germany Award wurde in diesem Jahr Nils von Salzen in Anwesenheit von Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing ausgezeichnet. Der 23-jährige von Salzen, der seine Ausbildung bei der AMA Freight Agency GmbH in Hamburg absolvierte, setzte sich gegen fünf weitere Finalisten bei der diesjährigen Auswahlrunde durch. Mehr lesen ... Als nationaler Sieger hat sich von Salzen für die Teilnahme am globalen Young Logistics Professionals Award der Weltspeditionsorganisation FIATA qualifiziert. Mit der diesjährigen Aufgabe musste ein anspruchsvolles logistisches Projekt zur Überführung eines Entsorgungsschiffes von Deutschland nach Serbien entwickelt werden. „Erneut wurde die komplexe Aufgabe von allen Kandidaten hervorragend gelöst und strukturiert vorgetragen“, lobt Gabriele Schwarz, Jury-Mitglied und Vorsitzende der DSLV Kommission Berufliche Bildung. „Beeindruckend sind die variantenreichen Lösungsansätze, die zeigen, dass neben Fachwissen und Organisationskompetenz auch Kreativität für den Beruf der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung gefragt ist.“ „Das duale Berufsausbildungssystem bewährt sich aus Sicht der Speditionshäuser neben der Hochschulausbildung nach wie vor als hervorragendes Qualifizierungsinstrument für Nachwuchskräfte“, ergänzt DSLV-Präsident Axel Plaß. „Inzwischen ist auch wieder ein moderater Anstieg neuer Ausbildungsverhältnisse zu verzeichnen.“ Mehrfach hat sich der Nachwuchspreis in der Vergangenheit nicht nur für die Erstplatzierten zum Karrierebeschleuniger für junge Logistiktalente entwickelt. Plaß weiter: „Auch die jeweiligen Ausbildungsbetriebe gewinnen so Renommee und können bei der zukünftigen Besetzung ihrer Ausbildungsplätze punkten. Ich danke allen Mitgliedsunternehmen für ihre Unterstützung dieses Wettbewerbs und für ihr Engagement bei der Ausbildung von Logistik-Spitzenkräften. Das hohe Ausbildungsniveau unserer Branche spiegelt sich in den Preisträgern wider.“ Den zweiten Platz belegt Theo Landwehr (23), ausgebildet bei der HOYER GmbH Internationale Fachspedition in Hamburg. Dritter Sieger ist der 27-jährige Semi Seifarth, der seine Ausbildung bei der Rudolph Logistikgruppe SE & Co. KG in Gudensberg absolviert hat. Für die Teilnahme am Young Freight Forwarder Germany Award können sich alle Absolventen der Ausbildung zur Kauffrau / zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bis einschließlich 27 Jahre bewerben, die ihre Ausbildung bei einem Mitgliedsbetrieb des DSLV absolviert und ihre IHK-Abschlussprüfung mit einem Einser-Schnitt (mindestens 87 Punkte) bestanden haben. Sechs Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich jeweils für die Endrunde, um ihre Konzepte vor einer Fachjury aus Experten des DSLV und der DVZ vorzutragen.
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PRESSE | Positive Erwartungen für 2022 bei Hamburgs Spediteuren 26.04.2022 Hamburg, 25. April 2022: Der Verein Hamburger Spediteure e.V. empfängt seine Mitglieder zu seiner 138. Ordentlichen Mitgliederversammlung im Hotel Hafen Hamburg. Mehr lesen ... • Die Hälfte der Mitgliedsunternehmen des VHSp planen Neueinstellungen für 2022 • 40% der Mitgliedsunternehmen des VHSp rechnen mit steigenden Umsätzen für 2022 • Mehr als ein Drittel sind von der Aufkündigung der Zusammenarbeit von Hamburg Süd mit den Spediteuren betroffen • Die gestiegenen Kraftstoffpreise konnten teilweise an den Markt weitergegeben werden
Der Vorsitzer des Vorstands des Verein Hamburger Spediteure, Axel Plaß, berichtet über aktuelle Themen, die das Speditionsgewerbe bewegen. Er hebt hervor, dass die Hälfte der Mitgliedsunternehmen Einstellungen für das laufende Jahr planen und 40 Prozent der Speditionen mit steigenden Umsätzen rechnen. Das ergab die jährliche Umfrage unter den 320 Mitgliedern des VHSp. Mit einer Beteiligungsquote von 27 Prozent gilt dieser Konjunkturindikator als das Barometer für das Speditions- und Logistikgewerbe der Hansestadt.
Hinsichtlich der Reedereien ist die Stimmung bei den befragten Unternehmen weiterhin negativ. Die von der Maersk Tochter Hamburg Süd zum 01.01.2022 reduzierte bzw. die Einstellung der Zusammenarbeit hat sich bei rund einem Drittel der befragten Unternehmen negativ ausgewirkt.
Eines der beherrschenden Themen zurzeit ist der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Rohstoffengpässe. Die Kraftstoffpreise sind sprunghaft gestiegen. Immerhin 58 Prozent der befragten Unternehmen konnten die Kostensteigerungen teilweise, 36 Prozent sogar ganz am Markt weitergeben. Lediglich 4 Prozent der Mitgliedsbetriebe ist dies nicht gelungen.
Um den anhaltenden Personalbedarf der Hamburger Spediteure decken zu können, spielt das Thema Ausbildung eine große Rolle. Die Bereitschaft ist weiterhin groß, Nachwuchs auszubilden. 82 Prozent der befragten Unternehmen bilden aus. Doch die Situation am Ausbildungsmarkt wird dem Fachkräftemangel nicht stark entgegenwirken können. Nur gut die Hälfte aller Mitgliedsfirmen konnte im ver-gangenen Jahr alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen.
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PRESSE | DSLV zum zweiten Entlastungspaket 25.03.2022 Energiekostendruck bleibt trotz Steuerentlastung hoch Berlin, 25. März 2022. Die derzeit außerordentlich hohen Energiekosten treiben die Frachtraten aller Verkehrsträger nach oben und belasten sämtliche Wertschöpfungsstufen der Logistikbranche sowie die ihrer Transportdienstleister und Kunden. Zur Abmilderung der sich beschleunigenden Inflation sind Steuer- und Abgabensenkungen grundsätzlich richtige Maßnahmen – sofern sie konsequent und nicht in homöopathischen Dosen umgesetzt werden, kommentiert der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik das vom Koalitionsausschuss vorgestellte zweite Entlastungspaket. Mehr lesen ...
„Ein temporärer Energiesteuerrabatt von wenigen Cent wirkt angesichts des hohen Preisniveaus für Energie nur wenig entlastend, schützt nicht vor weiteren Preissprüngen und könnte von der Nachfrageseite dennoch als rückläufige Kostenentwicklung fehlinterpretiert werden“, bemängelt DSLV-Präsident Axel Plaß. „Dieser Rabatt ist ein schwaches Marktsignal, kostet den Staat viel Geld, verbessert die Situation liquiditätsschwächerer Unternehmen in der aktuellen Situation aber nicht wirklich. Gut gemeint ist nicht gut gemacht.“
Mit ihrem Vorschlag verschenken die Spitzen der Ampel-Koalition zudem noch Entlastungspotential. Klimaschutz bleibt essenziell. Umweltabgaben sind deshalb grundsätzlich ein geeignetes Instrument, die Logistikbranche in die lange erwarteten Alternativtechnologien zu lenken – sofern diese für die Unternehmen auch verfügbar sind. So sind emissionsfreie Nutzfahrzeuge immer noch nicht marktreif. Bis dahin bleibt die CO2-Abgabe in Höhe von heute gut 0,09 Euro/Liter ein reines staatliches Inkasso-Modell und sollte deshalb bis auf weiteres ausgesetzt werden. Auch das könnte zur Entlastung beitragen.
„Entscheidend ist, dass es den Marktteilnehmern gelingt, auch sprunghaft steigende Kosten auf den Güterverkehrsmärkten überwälzen zu können. Zur erforderlichen Kostentransparenz muss eine deutliche Verkürzung der Berichtsintervalle der Energiepreisindizes durch das Statistische Bundesamt beitragen“, so Plaß.
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PRESSE | DSLV zum Start der neuen Bundesregierung 08.12.2021 Verkehrspolitik muss ressortübergreifend angegangen werden Berlin, 8. Dezember 2021. Zu Beginn der Regierungsgeschäfte erneuert der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik seine Erwartungen an die neue Bundesregierung. Hierzu DSLV-Präsident Axel Plaß: „Die kommende Legislaturperiode wird durch den Übertrag laufender Projekte des bisherigen Kabinetts und durch neuen politischen Input geprägt. Es ist wichtig, dass sich die Fortschrittsstimmung aus den Koalitionsverhandlungen jetzt in der täglichen Regierungsarbeit fortsetzt und die Bundesministerien konstruktiv zusammenarbeiten.“ Mehr lesen ... Mit Erhalt und bedarfsgerechtem Ausbau der Infrastrukturen sämtlicher Verkehrsträger und dessen Finanzierung, der Entwicklung von Leitlinien für die fristgerechte Transformation des Logistiksektors hin zu einem Null-Emissions-Güterverkehr und der Schaffung politischer Rahmenbedingungen zur Stabilisierung globaler und regionaler Lieferketten unter Corona-Bedingungen liegen bereits wichtige Themen auf dem Schreibtisch des neuen Bundesverkehrsministers Dr. Volker Wissing. Die auch von der Logistikbranche unterstützte Verkehrswende setzt das Gelingen der Energiewende, den europaweiten Aufbau alternativer Lade- und Betankungsinfrastrukturen sowie leistungsfähige Schienen- und Wasserstraßennetze voraus. Hierfür müssen die vorliegenden Masterpläne Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt konsequent umgesetzt werden. Daneben muss Deutschland zur zügigen Verständigung auf EU-Ebene über die Revision der AFID-Richtlinie über den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe beitragen und bestehende Förderprogramme zur Anschaffung emissionsarmer Nutzfahrzeugflotten fortführen.
„Wie bisher sollte ein Koordinator für Güterverkehr und Logistik im Rang eines Staatssekretärs die Branche bei ihrem Dialog mit der Bundesregierung unterstützen“, formuliert Plaß die Erwartungen an die Aufstellung des Hauses. Der Digitalisierungsgrad wird für die Logistik zunehmend entscheidender Parameter für die Organisation effizienter Lieferketten, auch unter Umweltaspekten. Deshalb muss sich die Digitalisierung unbedingt zu einer zweiten inhaltsstarken Säule in der Arbeit des Verkehrsressorts entwickeln.
Plaß: „Wir messen die Bundesregierung an der Umsetzung der im Koalitionsvertrag getroffen Aussage, dass Mobilität ein zentraler Baustein der Daseinsvorsorge und wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Logistikstandorts Deutschland mit zukunftsfesten Arbeitsplätzen ist.“ Dazu gehört auch eine ausgewogene Arbeitsmarktpolitik, damit die systemrelevante Speditions- und Logistikbranche ihren wachsenden Bedarf nach qualifizierten Beschäftigten decken kann. „Viele Vorhaben müssen übergreifend gedacht werden und dürfen nicht in Ressortegoismen ersticken.“, warnt Plaß.
„Der DSLV gratuliert Bundeskanzler Olaf Scholz, dem Bundesminister für Verkehr und Digitales Dr. Volker Wissing sowie den Chefs der für die Speditions- und Logistikbranche besonders wichtigen Ministerien für Finanzen, Christian Lindner, für Wirtschaft und Klima, Robert Habeck, sowie für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil. Wir wünschen viel Erfolg, freuen uns auf die Zusammenarbeit und stehen mit unserer Expertise wie zuvor der ausgeschiedenen Bundesregierung stets zur Verfügung. Wir verbinden dies mit unserem Dank an die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geleitete Bundesregierung und vor allem an den bisherigen einsatzstarken Verkehrsminister Andreas Scheuer“, lautet das Angebot des DSLV-Präsidenten.
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PRESSE | DSLV-Fachausschuss wählt neuen Vorsitzenden 06.12.2021 Klimaschutz und Personalmangel – Straßengüterverkehr steht vor großen Herausforderungen Berlin, 6. Dezember 2021. Der Fachausschuss Straßengüterverkehr des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat auf seiner Novembersitzung Roland Rüdinger, geschäftsführender Gesellschafter der Rüdinger Spedition GmbH in Krautheim (Baden-Württemberg), zu seinem Vorsitzenden gewählt. Mehr lesen ... „Die Politik des DSLV wird maßgeblich durch die verkehrsträgerübergreifende Organisations- und Steuerungsfunktion des Spediteurs bestimmt. Deshalb bleibt die Stärkung der Komodalität auch ein satzungsgemäßes Kernziel des Bundesverbands. Gleichwohl wird der Straßengüterverkehr in sämtlichen realistischen Verlagerungsszenarien eine führende Rolle bei der Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung behalten“, erläutert Rüdinger. „Insbesondere im Hinblick auf die in der aktuellen Koalitionsvereinbarung gefestigte Klimaschutzpolitik der Ampel-Parteien ist es deshalb umso wichtiger, dass nicht nur Schiene und Binnenschifffahrt gestärkt werden, sondern auch die ökologische Effizienz des Straßengüterverkehrs gefördert wird.“ Damit die Transformation hin zu einem Straßengüterverkehr ohne CO2-Emissionen zügig Realität wird, müssen primär der europaweite Aufbau alternativer Lade- und Betankungsinfrastrukturen und die Energiewende beschleunigt sowie die Serienreife von Null-Emissions-Fahrzeugflotten vorangetrieben werden.
Drängendes Thema des Straßengüterverkehrs bleibt auch die Bewältigung des sich verschärfenden Fahrpersonalmangels – erneut unter erschwerten Pandemiebedingungen. Dieser kann zur weiteren Bruchstelle für Lieferketten werden. Trotz konstant steigender Energie-, Prozess- und Personalkosten wächst die Nachfrage nach Transportdienstleistungen, die aufgrund der dünnen Personaldecke bereits heute nur noch unter erheblichem Aufwand bedient werden kann“, beschreibt Rüdinger die Herausforderungen für die Branche. Hierfür bietet auch das europäische Mobilitätspaket kaum Lösungen. Rüdinger erläutert das mit neuem EU-Recht verbundene Paradoxon wie folgt: „Der unter anderem durch das regelmäßige Rückkehrrecht richtigerweise gestärkte Sozialschutz für die Beschäftigten des Straßengüterverkehrs beschränkt deren Einsatzmöglichkeiten und entzieht dem Markt dadurch zusätzliche Personalressourcen, die heute nur schwer aufgefüllt werden können. Verfügbare Laderaumkapazitäten laufen der steigenden Transportnachfrage hinterher, wodurch der Effizienzdruck für viele Speditionen weiter steigt. Umso wichtiger ist es, dass die Umsetzung der neuen Wettbewerbs- und Sozialschutzregelungen in sämtlichen EU-Mitgliedstaaten konsequent und einheitlich erfolgt. Erweiterte Einsatzmöglichkeiten für den Lang-Lkw könnten zusätzlich zur Senkung des CO2-Ausstoßes und zur Behebung des Fahrermangels beitragen.“
Rüdinger folgt als Vorsitzender des DSLV-Fachausschusses auf Daniel Hensel, geschäftsführender Gesellschafter der Hensel Logistik GmbH (Grolsheim), der mit Eintritt in den Vorstand des DSLV-Landesverbands Hessen/Rheinland-Pfalz sein Amt im Bundesverband abgab. Zuvor war Rüdinger bereits stellvertretender Fachausschuss-Vorsitzender. Zu seinem Stellvertreter wurde jetzt Manfred Köhler, Geschäftsführer der Huettemann Holding GmbH & Co. KG in Duisburg, gewählt. Als Fachausschuss-Vorsitzender zieht Rüdinger auch in das achtköpfige erweiterte Präsidium des DSLV ein. Dort entscheidet er gemeinsam mit den drei Mitgliedern des engeren Präsidiums und den Vorsitzenden der DSLV-Fachausschüsse Schienengüterverkehr, Luftfrachtspedition, Seefrachtspedition, Binnenhafenlogistik sowie Sozial- und Tarifpolitik I Arbeitsrecht über die politischen Leitlinien des Bundesverbands.
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PRESSE | Gemeinsam die 5. Corona-Welle verhindern - Speditions- und Logistikbranche mahnt höhere Impfquote an 01.12.2021 Menschen retten, Versorgungsketten sichern Berlin, 1. Dezember 2021. Die Ausbreitung der pandemischen Lage nimmt dramatische Züge an. Die Speditions- und Logistikbranche arbeitet mit Hochdruck daran, die Versorgung von Industrie, Handel und Bevölkerung weiterhin sicherzustellen und tut alles, um stillstehende Produktionsbänder und leere Supermärkte zu verhindern. Ungeimpfte Menschen tragen leider ein hohes Risiko – für sich und andere. Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik appelliert deshalb an seine 3.000 Mitgliedsbetriebe, sich weiterhin mit Nachdruck für eine Erhöhung der Impfquoten in ihren Belegschaften einzusetzen. Mehr lesen ... Viele Beschäftigte arbeiten im Homeoffice und da, wo die Arbeit vor Ort durchgeführt werden muss, haben Logistiker in ihren Betrieben aufwendige Hygiene-, Abstands- und Testkonzepte umgesetzt. Gleichzeitig mussten Speditionen ihre Teams auch in Hochrisikogebiete schicken, um dort dringend benötigte Waren anzuliefern oder für den deutschen Markt abzuholen. Logistikbetriebe selbst sind keine Hotspots bei Corona-Ausbrüchen. Damit dies so bleibt, setzen unsere Unternehmen auch weiterhin mit vielen Maßnahmen auf Hygiene, Abstand und Testen.
Leider haben alle bisher von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ergriffenen Maßnahmen nicht ausgereicht, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Impfen schützt vor schweren Krankheitsverläufen, vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und vor schweren volkswirtschaftlichen Schäden. Daher muss es jetzt unser gemeinsames Ziel sein, so viele Menschen wie irgendwie möglich zu bewegen, sich impfen und boostern zu lassen, um immer wieder neue Zuspitzungen der Corona-Krise zu verhindern und das Infektionsgeschehen zu beruhigen.
Das Ziel ist die Erhöhung der Impfquote der Bevölkerung Richtung 100 Prozent!
Wir rufen deshalb unsere Mitgliedsunternehmen auf, ihre Belegschaften auf diesem Weg im Vorgriff auf eine mögliche gesetzliche Impfpflicht zu unterstützen und zu motivieren. Um den Kreislauf immer neuer Coronawellen zu durchbrechen, braucht es zudem kreative Konzepte, indem zum Beispiel Impftermine für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die Beschäftigten der beauftragten Transportdienstleister organisiert werden. Hierfür braucht es unbedingt noch mehr öffentlich zugängliche Impfangebote – die Impfinfrastruktur muss wieder ausgebaut werden!
Gleichzeitig ruft der DSLV die politischen Entscheider in Bund und Ländern aus Anlass der am 2. Dezember 2021 stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz auf, bei allen zu treffenden Maßnahmen stets die Stabilität der versorgungsnotwendigen Logistikketten im Auge zu behalten. So sorgte die kurzfristig beschlossene und unmittelbar in Kraft getretene Änderung des Infektionsschutzgesetzes Ende November für Störungen in den logistischen Abläufen. Nur mit großer Mühe und Einsatz aller Beteiligten konnte ein Bruch der Versorgungsketten verhindert werden.
Gemeinsam die 5. Corona-Welle verhindern! Die Speditions- und Logistikbranche setzt alles dran!
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PRESSE | DSLV begrüßt Bekenntnis zur Mobilität 24.11.2021 Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP Berlin, 24. November 2021. Der am 24. November 2021 vorgelegte Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP ist eine insgesamt ausgewogene Grundlage für eine zukunftsweisende Verkehrspolitik, so die erste Einschätzung des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. „Die Absichtserklärungen der Ampel-Parteien adressieren zahlreiche für die Logistik relevante Themenfelder. Erfreulich ist die grundlegende Feststellung der Koalitionäre, dass Mobilität ein zentraler Baustein der Daseinsvorsorge und für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Logistikstandorts Deutschland mit zukunftsfesten Arbeitsplätzen ist", bemerkt DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Hierzu zählt auch die erhöhte Investitionsbereitschaft für den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur einschließlich Wasserstraßen, Hafenhinterlandanbindungen und Glasfaserausbau Mehr lesen ... Entscheidend wird, ob es der Politik tatsächlich gelingt, ausreichende Finanzmittel für die Infrastrukturinvestitionen zu generieren, die Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsprozessen voranzutreiben und zur Herstellung einer allgemeinen öffentlichen Akzeptanz der Bedarfsplanungsprüfung einen erfolgreichen Dialogprozess mit Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden voranzustellen.
Forderungen des DSLV zur Umsetzung der Klimaschutzanstrengungen werden in Teilen aufgenommen. Die Einführung einer CO2-Differenzierung bei der Lkw-Maut war bereits gesetzt – wichtig ist hingegen die Aussage, dass für die Wirtschaft Mehrfachbelastungen durch einen CO2-Preis ausgeschlossen werden sollen und staatliche Mehreinnahmen zurück in die Mobilität fließen sollen. „Die Formulierung lässt allerdings befürchten, dass an dieser Stelle der Finanzierungskreislauf Straße aufgebrochen wird“, kritisiert Huster. Zu begrüßen ist hingegen die Absicht, die Vorschläge der Europäischen Kommission für den Aufbau alternativer Tank- und Ladeinfrastruktur für Lkw zu unterstützen und dem Bedarf voranzuschalten.
Der DSLV unterstützt die Absicht von SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP, den Modal Split-Anteil des Schienengüterverkehrs zu stärken. Forderungen des DSLV nach einer weiteren Förderung von Terminals des Kombinierten Verkehrs, von Gleisanschlüssen und der Kranbarkeit von Lkw-Sattelaufliegern wurden ebenso berücksichtigt wie die Freistellung der Zu- und Ablaufverkehre von der Lkw-Maut. Zu vage bleiben die Ampel-Parteien hingegen bei der dringend erforderlichen Reform des integrierten Staatsunternehmens Deutsche Bahn, deren Infrastruktureinheiten innerhalb des Konzerns zu einer neuen, gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte zusammengelegt werden sollen. Huster: „Wichtig ist, dass sich der Wettbewerb auf dem Schienengüterverkehrsmarkt noch besser entfalten kann und der Zugang zum Verkehrsnetz weiterhin diskriminierungsfrei erfolgt.“
Für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Logistikstandortes Deutschland sind europäisch einheitliche Bedingungen für die Einfuhrumsatzsteuer ein wichtiger Baustein. Zu begrüßen ist deshalb die Absicht der Koalition, diese mit den Bundesländern weiterzuentwickeln.
Leider verpassen die Ampel-Parteien den Weg in ein modernes Arbeitsrecht und werden dadurch dem Ruf als Fortschrittskoalition nicht gerecht. Statt das Arbeitszeitgesetz grundsätzlich an die Digitalisierungsfortschritte anzupassen, wollen SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP flexiblere Arbeitszeitmodelle allein auf Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen begrenzen.
Huster: „Die Logistik ist entscheidendes Scharnier zwischen den globalen Wertschöpfungsstufen von Industrie und Handel. Hierfür braucht die Branche politische Rahmenbedingungen, welche die ökonomischen, ökologischen und sozialen Säulen der Nachhaltigkeit stabilisieren. Der DSLV ist jederzeit offen für den konstruktiven Dialog mit der neuen Bundesregierung.“
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PRESSE | Zukunftsweisende Mobilitäts- und Verkehrspolitik muss interdisziplinär arbeiten 28.10.2021 Als Wirtschaftszweig mit eigener Innovationsdynamik ist die Logistik Basis für die wirtschaftliche, soziale und sichere Entwicklung einer Gesellschaft. Zwischen den international verknüpften Wertschöpfungsstufen der einzelnen Industriezweige und den Beschaffungsschnittstellen des Handels ist die Logistik das entscheidende Scharnier. Gleichwohl muss der universelle Versorgungsanspruch von Wirtschaft und Bevölkerung mit einem wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz und unternehmerischer Freiheit in Einklang gebracht werden. Mehr lesen ...
Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik hat fünf politische Handlungsfelder für die 20. Legislaturperiode identifiziert und formuliert seine Erwartungen an die zukünftige Bundesregierung in einem Positionspapier wie folgt:
1. Als wesentliche Voraussetzung für die Mobilität der Zukunft muss die Verkehrsinfrastruktur weiterhin solide finanziert und der begonnene Investitionshochlauf fortgesetzt werden. 2. Logistikinnovationen müssen gefördert werden, indem der Digitalisierungsstau der öffentlichen Hand aufgelöst und die digitale Infrastruktur zügig ausgebaut wird. 3. Die gesellschaftlichen Klimaschutzanstrengungen müssen durch die gezielte Förderung einer Null-Emissions-Logistik beschleunigt werden 4. Das Arbeitsrecht muss modernisiert und flexibler gestaltet werden - gleichzeitig muss die Tarifautonomie gewahrt bleiben. 5. Logistik braucht offene Märkte und freie Grenzen bei fairen Bedingungen im vertikalen und horizontalen Wettbewerb.
„Hierfür muss ein Bündel aus technischen, prozessoptimierenden, anreizgebenden und ordnungspolitischen Maßnahmen für alle Akteure der Logistik und für sämtliche Verkehrsträger geschnürt werden“, beschreibt DSLV-Präsident Axel Plaß die gemeinsamen Aufgaben von Politik und Wirtschaft in den kommenden vier Jahren. Und weiter: „Die Verkehrs- und Mobilitätspolitik Deutschlands wird noch stärker als bisher in einen umwelt-, sozial- und wettbewerbspolitischen sowie in einen infrastruktur- und städteplanerischen Kontext eingebunden werden müssen. Um die Transformation von Mobilität, Digitalisierung und Energie zu synchronisieren, muss die zukünftige Bundesregierung bereits beim Zuschnitt der zukünftigen Bundesministerien diese interdisziplinären Verknüpfungen herstellen.“
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 595.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 114 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2021). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | Sendungsflut führt zu Anstieg der Stückgutkosten um 3,5 Prozent 28.09.2021 Mit dem sprunghaft wachsenden Aufkommen in den Systemnetzen der Stückgutlogistik sind auch die Sendungskosten gestiegen. Der Kostenindex Sammelgutspedition des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik weist für das erste Halbjahr 2021 einen Anstieg um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Die Sendungsflut der vergangenen Monate führte die Netzbetreiber der Stückgutlogistik vielfach an ihre Belastungsgrenzen. Um das gegenüber Vorkrisenniveau um bis zu 20 Prozent gestiegene Sendungsvolumen überhaupt noch logistisch bewältigen zu können, mussten die Stückgutnetzwerke in den zurückliegenden Monaten zusätzliches Personal rekrutieren. Mit einem Anteil von 52 Prozent trugen die um 5,1 Prozent gestiegenen Personalkosten (erfasst wurde auch die Personalkostenentwicklung bei beauftragten Transportdienstleistern) damit wesentlich zur Gesamtkostenentwicklung bei, obwohl sie erst zur Mitte des Halbjahresvergleichs ab April 2021 wirksam wurden und deshalb nur zu 50 Prozent in die Indexierung der Personalkosten einflossen. Auch die Entwicklung der Dieselpreise (plus 17,8 Prozent) hat bei einem Anteil von knapp 10 Prozent an den Gesamtkosten mit 1,6 Prozentpunkten zum Kostenanstieg beigetragen. Konstanz bei den Mautkosten hat im Berichtszeitraum hingegen zu keinen Veränderungen des Index geführt.
Anders als bei einer vergleichsweise kurzfristig möglichen Anpassung des Personalbestands sind zusätzliche Umschlagkapazitäten, Flurfördertechnik und Logistikimmobilien planungs- und kapitalintensiv und hinken der Mengenentwicklung hinterher. Die Entwicklung der fixen Sachkosten verlief im Berichtszeitraum deshalb mit minus 2,4 Prozent vorübergehend degressiv. Der aus der technischen und baulichen Kapazitätsanpassung folgende Kostenanstieg wird erst für die Indexierung im kommenden Berichtszeitraum erwartet, deren Publikation im April 2022 vorgesehen ist. Perspektivisch sehen sich die Sammelgutspeditionen mit weiteren Kostenbelastungen konfrontiert, die sich vor allem aus dem fortschreitenden Fachkräftemangel, besonders dem Mangel an Berufskraftfahrern, und einer nachfragebedingten Verknappung des verfügbaren Frachtraums ergeben. Die Holzpreisentwicklung führt zudem zu steigenden Kosten für die Beschaffung von Ladehilfsmitteln wie Paletten.
Dem DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition liegen die Daten von 111 Depots folgender Unternehmens- und Kooperationsnetzwerke zugrunde: 24plus Systemverkehre, Cargoline, Emons Spedition, Hellmann Worldwide Logistics, Honold Logistik Gruppe, IDS Logistik, sim cargo, Online Systemlogistik, Rhenus Freight Logistics, Schenker Deutschland, Streck Transportgesellschaft, VTL und Friedrich Zufall. Das jährliche Sendungsvolumen der betrachteten Depots beläuft sich auf 21,6 Millionen Stückgutsendungen.
Der Abschlussbericht des halbjährlich vom DSLV Bundesverband Spedition und Logistik veröffentlichten Stückgut-Kostenindex in der Fassung 1. Halbjahr 2021 kann auf der Webseite des DSLV abgerufen werden.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 595.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 114 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2021). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
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PRESSE | Franzbrötchen für Lkw-Fahrer 21.09.2021 Hamburg sagt „Danke!“: Ein Hoch auf die Logistikhelden
Hamburg, den 21.09.2021: Nach der coronabedingten Pause im letzten Jahr werden am Donnerstag, den 23.09.2021, wieder die Lkw-Fahrer und Fahrerinnen im Mittelpunkt stehen. Nur dank ihrer nicht immer leichten Arbeit können Tag für Tag Waren nach Hamburg geliefert und von dort abgeholt werden. Da-für möchten viele Unternehmen und Verbände aus der Logistikbranche ihre Wertschätzung zeigen. Im Rahmen der Aktion „Hamburg sagt Danke“, die bereits zum fünften Mal stattfinden wird, werden am kommenden Donnerstag ab dem frühen Morgen insgesamt 5.000 Franzbrötchen und Schilder mit der Aufschrift „Logistikheld/in“ überreicht.
Berufskraftfahrer/innen sind täglich mit rund 40.000 Lkw in Hamburg unterwegs, um Waren in oder aus dem Hafen, zu Lagerhäusern, Unternehmen und Haushalten zu transportieren. Besonders in den letzten anderthalb Jahren der Corona-Pandemie waren sie quasi im „Dauereinsatz, um die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und allen Gütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Ihnen allen gebührt in besonderem Maße Wertschätzung und Anerkennung – ob im Alltag oder, mindestens genauso wichtig, in der politischen Betrachtung,“ so Axel Plaß, Vorsitzer des Verein Hamburger Spediteure und Präsident des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V. Deshalb werden am kommenden Donnerstag fleißige Helfer an der Halskestraße, am Containerterminal Eurogate, am Autohof Hoyer in Rade und anderen Orten Franzbrötchen als kleines Dankeschön an die Berufskraftfahrer verteilen. Viele Un-ternehmen versorgen ihre Fahrer/innen auch direkt an ihren Standorten. Sie erhalten außerdem eine Dankeskarte mit der Bitte, damit ein Selfie zu machen und dieses unter dem Hashtag #logistikheld bzw. #logistikheldin bei Facebook oder Instagram hochzuladen. Ziel der Aktion ist es, den "Logistikhelden" ein Gesicht zu geben und ihre Arbeit zu würdigen. Darüber hinaus soll auf diese Weise für Nachwuchs geworben werden, an dem es trotz großem Bedarf seit Jahren erheblich mangelt. Mit der Aktion soll zudem das Bewusstsein für die wichtige Arbeit der Kraftfahrer/innen auch in der breiten Öffentlichkeit geschärft und für mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer untereinander geworben werden. Getragen wird die Aktion von der Logistik-Initiative Hamburg, dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik, der SVG-Hamburg, dem Verein Hamburger Spediteure und über 50 – vor allem mittelständischen – Unternehmen der Branche.
Über den Verein Hamburger Spediteure Der Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) wurde bereits 1884 in der Hanse-stadt gegründet und hat rund 340 Mitglieder mit rund 20.000 Beschäftigten. Der VHSp vertritt die Interessen der Hamburger Spediteure auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene gegenüber anderen Wirtschaftsverbänden, der Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Neben einem umfangreichen und vielfältigen Infor-mationsangebot bietet der VHSp seinen Mitgliedern auch Beratungen und regel-mäßige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Als Tarifvertragspartner verhan-delt der VHSp als Arbeitgebervertretung mit der zuständigen Gewerkschaft über Lohn-, Gehalts- und Manteltarifverträge.
Pressekontakt Verein Hamburger Spediteure e.V.: Stefan Saß Verein Hamburger Spediteure e.V. Tel: 040 / 37 47 64 – 20 info@vhsp.de www.vhsp.de
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PRESSE | Nullemissions-Logistik gibt es nicht zum Nulltarif 16.07.2021 Das am 14. Juli 2021 von der EU-Kommission vorgestellte ‚Fit-For-55‘-Paket enthält zahlreiche legislative Maßnahmen, mit denen die grüne Transformation des Verkehrssektors in Europa beschleunigt werden können – sofern die gesetzlichen Instrumente richtig eingesetzt und mit Investitionsanreizen für die Wirtschaft gekoppelt werden. Durch steigende CO2- und Energiepreise wird der Kostendruck auf die Logistikbranche zwar konstant erhöht, allein dadurch gelingt der Umstieg auf emissionsfreie Antriebsarten nicht. Mehr lesen ... Hierfür brauchen die Unternehmen reale Alternativen, auf die sie ausweichen können – und eine ausreichende Kapitaldecke, um sie beschaffen zu können. Konkrete Lösungen zur Minderung des CO2-Ausstoßes dürfen nicht durch staatliche Eingriffe erzwungen werden, sondern müssen weiterhin den Marktteilnehmern überlassen bleiben, mahnt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. „Die Unternehmen der Logistikbranche drängen selbst auf rasche Lösungen, können aber nur aktiv zum Klimaschutz beitragen, wenn sie – auch im globalen Kontext – leistungs- und wettbewerbsfähig bleiben“, bemerkt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV. „Staatliche CO2-Einnahmen aus dem Güterverkehr müssen deshalb von der europäischen Staatengemeinschaft in Form von Förderprogrammen ohne Abstriche an den Verkehrssektor zur Investition in grüne Fahrzeug-, Technik- und Infrastruktur-Innovationen zurückfließen.“
Voraussetzung hierfür ist eine europaweite, wettbewerbsneutrale CO2-Bepreisung, die Mehrfachbelastungen ausschließt. Die Einbeziehung des Verkehrssektors in ein Europäisches Emissionshandels-System (EU-ETS) bietet im Grundsatz hierfür die richtige Basis, auch um nationale Alleingänge wie das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), das heute vor allem deutsche Unternehmen einseitig belastet, zu beenden. Huster: „Brüssel muss mit der Einführung eines ETS für den Straßengüterverkehr seinen Blick jetzt aber auch über den Tellerrand des ,Fit-For-55'-Pakets bis zur Eurovignetten-Richtlinie richten und unbedingt vermeiden, dass für identische CO2-Emissionen durch verschiedene Bepreisungsinstrumente mehrfach Gebühren erhoben werden.“
Auch die Revision der Energiesteuerrichtlinie (ETD) wird das Kostengefüge der Logistik deutlich anheben, bis fossile Brennstoffe wie Diesel und Kerosin von CO2-neutralen Energieträgern abgelöst werden können. Statt kurzfristig zusätzliche Steuerbelastungen einzuführen, muss deshalb vorrangig die Förderung der Herstellung und flächendeckenden Verteilung grünen Stroms durch erneuerbare Energien im Zentrum der Anstrengungen aller EU-Mitgliedstaaten stehen. Huster: „Eine signifikante Erhöhung der Besteuerung für fossile Energieträger ohne marktreife Alternativen wird massive Auswirkungen auf das Kostengefüge logistischer Dienstleistungen haben.“ Insbesondere für die international operierenden Verkehrsträger See- und Luftverkehr muss Brüssel zusätzlich darauf achten, dass europäische Unternehmen im globalen Wettbewerb gegenüber Marktbegleitern aus Drittstaaten nicht zurückgeworfen werden.
Wichtige Impulse hingegen kann die vorgesehene Revision der EU-Richtlinie über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFID) liefern. Die Verlautbarung der EU-Kommission, einheitliche Zielwerte für den Aufbau einer Tank- und Ladeinfrastruktur für alle Mitgliedsstaaten verbindlich vorzuschreiben, ist deshalb erfreulich. „Die Speditions- und Logistikbranche operiert international, so dass alternativ angetriebene Nutzfahrzeuge überall in Europa auf eine standardisierte Infrastruktur treffen müssen. Wichtig ist es deshalb, dass die gesetzten AFID-Zielwerte in den Mitgliedstaaten vor allem entlang der TEN-T-Korridore konsequent umgesetzt, regelmäßig unter Einbeziehung der Nutzer evaluiert und gegebenenfalls angepasst werden.“, so Huster.
Und weiter: „Die gesamtgesellschaftlichen Kosten in Europa für die grüne Transformation allein des Verkehrssektors werden sich auf eine mehrstellige Milliardensumme belaufen. Das werden auch die Logistikteilmärkte sämtlicher Verkehrsträger spüren. Nullemissions-Logistik wird es nicht zum Nulltarif geben.“
Mit einem zwölf europäische Maßnahmen umfassenden Vorhaben ist ‚Fit-For-55‘ das weltweit ambitionierteste Klimaschutzpaket. Im jetzt beginnenden Trilog-Verfahren dürfen EU-Kommission, -Parlament und -Rat nicht aktionistisch agieren. Hier bietet sich noch Gelegenheit zum Feinschliff. Die Inkraftsetzung des Pakets muss sich trotz höchster Dringlichkeit beim Klimaschutz an der tatsächlichen Verfügbarkeit von Alternativen orientieren. Huster: „Sonst wird das ‚Fit-For-55‘-Paket zu einem reinen staatlichen Inkasso-Modell ohne spürbare ökologische Folgen.“
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 604.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 113 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2020). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Pretzel
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ---------------------------------------------------------------------------------- DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. Friedrichstraße 155-156 | Unter den Linden 24 | 10117 Berlin Telefon: +49 30 405022812 E-Mail: MPretzel@dslv.spediteure.de www.dslv.org | twitter.com/DSLV_Berlin --------------------------------------------------------------------------------
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PRESSE | Hamburger Spediteure wählen neuen Vorsitzer 20.04.2021 Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. So fand am 20. April 2021 per Live-Stream aus dem Speditionshaus in Hamburg die Mitgliederversammlung des Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) erstmals in rein digitaler Form statt.
Rund 70 der fast 350 Mitgliedsfirmen haben an der Mitgliederversammlung teilgenommen. Der Vorstand wählte dabei Herrn Axel Plaß (Bild links) (Konrad Zippel Spediteur GmbH & Co. KG) zum neuen Vorsitzer des Verein Hamburger Spediteure e.V..
Als langjähriges Vorstandsmitglied und gleichzeitiger Präsident des DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V. löst er Willem van der Schalk (Bild rechts) (a. hartrodt Deutschland (GmbH & Co) KG) ab, der seit 2018 den VHSp als Vorsitzer führte. Mehr lesen ... Willem van der Schalk, der gleichzeitig auch Präsident des europäischen Speditionsverbandes CLECAT ist, wird dem Vorstand des VHSp, als einer von zwei stellvertretenden Vorsitzern, auch weiterhin angehören. Zum zweiten stellvertretenden Vorsitzer wurde Pay-Andres Lüders (Lüders & Stange KG) gewählt.
Mit Thomas Hoyer (HOYER GmbH), der nach jahrzehntelanger ehrenamtlicher Arbeit im VHSp nicht mehr für den Vorstand kandidiert hat, zieht sich eine der bekanntesten Persönlichkeit der Logistik aus dem Vorstand zurück.
In einer kurzen Laudatio würdigte der scheidende Vorsitzer van der Schalk den unermüdlichen Einsatz von Thomas Hoyer für die Belange der Hamburger Spediteure und dankte ihm für die Bereitschaft, dem VHSp auf Wunsch auch weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen zu wollen.
Über den Verein Hamburger Spediteure
Der Verein Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) wurde bereits 1884 in der Hansestadt gegründet und hat rund 350 Mitglieder mit rund 15.000 Beschäftigten. Der VHSp vertritt die Interessen der Hamburger Spediteure auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene gegenüber anderen Wirtschaftsverbän-den, der Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Neben einem umfangreichen und vielfältigen Informa-tionsangebot bietet der VHSp seinen Mitgliedern auch Beratungen und regelmäßige Fort- und Weiter-bildungsmöglichkeiten an. Als Tarifvertragspartner verhandelt der VHSp als Arbeitgebervertretung mit der zuständigen Gewerkschaft über Lohn-, Gehalts- und Manteltarifverträge.
Pressekontakt Verein Hamburger Spediteure e.V.: Stefan Saß Verein Hamburger Spediteure e.V. Tel: 040 / 37 47 64 – 20 info@vhsp.de
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PRESSE | Bund investiert weiter in die Schiene 05.02.2021 Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßen die von Bundesverkehrsminister Scheuer angekündigte Investitionsoffensive für einen besseren Zugang zur Schiene. Teil des Pakets ist die neue Gleisanschluss-Förderrichtlinie, die geltendes Förderrecht zum 1. März 2021 ersetzen wird. Die neue Förderrichtlinie, der die EU-Kommission bereits zugestimmt hat, unterstützt Eisenbahnen, Verlader und Speditionen beim Aus- und Neubau von Gleisanschlüssen. Mehr lesen ...
Mit 34 Millionen Euro ist das Fördervolumen nach Auffassung von DSLV und VDV zunächst ausreichend dimensioniert. Besonders zu begrüßen ist die erstmalige finanzielle Förderung für die Errichtung multifunktionaler Terminals in Höhe von bis zu 80 Prozent, die DSLV und VDV gemeinsam gefordert hatten. Dadurch kann das bestehende Terminalnetz nicht nur erhalten, sondern noch weiter ausgebaut werden und der Anteil multimodaler Verkehre Straße – Schiene wachsen.
Hierzu DSLV-Präsident Axel Plaß: „Gleisanschlüsse sind neuralgische Schnittstellen der Logistik in das System Schiene. Eine verstärkte finanzielle Förderung des Gleisanschlussausbaus wird die gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft und Politik, noch mehr Güter auf umweltfreundlichere Verkehrsträger wie die Schiene zu verlagern, spürbar unterstützen.“
„Dem Schienengüterverkehr erweist die Politik mit diesem Programm die dringend benötigte Unterstützungsmaßnahmen, die sie braucht, um die ehrgeizigen Ziele von 25 Prozent Verkehrsträgeranteil bis 2030 zu erreichen,“ so VDV-Vizepräsident Joachim Berends.
Damit wird die Fortschreibung der bisherigen Erfolgsstory ‚Gleisanschlussförderung‘ in rund 170 Projekten, mit einem Umweltentlastungseffekt von mehr als 3,3 Mio. t CO2-Ersparnis/Jahr und mehr als 7 Mio. eingesparter Lkw-Fahrten, bis Ende 2025 sichergestellt.
Auch mit der finanziellen Förderung von Ersatzaufwendungen einschließlich der Anschlussweichen können vor allem Bestandsanlagen für die Verkehrsverlagerung reaktiviert werden, zeigen sich die Verbände zufrieden und sehen eine weitere Forderung erfüllt. Eine verbesserte Anbindung von Industrie- und Gewerbegebieten, erhöhte Förderquoten von bis zu 80 Prozent, die Kumulierung von Bundes- und Landesmitteln sowie eine Entbürokratisierung durch die Vereinfachung und eine gleichzeitige Beschleunigung des Antragsprozesses sind wichtige Maßnahmen und entscheidende Hebel für die Schiene, um am Güterverkehrsmarkt für Kunden aus der verladenden Wirtschaft und der Logistikbranche preislich und qualitativ attraktiver zu werden. Auch die neugeschaffene Möglichkeit, Investitionen in logistische Infrastruktur und die Zwischenabstellung zu fördern, schafft die notwendige Flexibilität zur Abfederung von Verkehrsspitzen. In Verbindung mit der Anhebung der Fördersätze je verlagerter t Transportgut, wird die Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene erhöht.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 604.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 113 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2020). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen Lkw-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs. Seine über 600 Mitgliedsunternehmen befördern täglich mehr als 30 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen und transportieren jährlich rund 600 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene. So sorgen der VDV und seine Mitglieder für mehr klimaschonende Mobilität von Menschen und Gütern bei weniger Verkehr!
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Pretzel
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ---------------------------------------------------------------------------------- DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. Friedrichstraße 155-156 | Unter den Linden 24 | 10117 Berlin Telefon: +49 30 405022812 E-Mail: MPretzel@dslv.spediteure.de www.dslv.org | twitter.com/DSLV_Berlin --------------------------------------------------------------------------------
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PRESSE | DSLV warnt vor nachhaltigen Störungen im UK-Verkehr 20.01.2021 Das zum 1. Januar 2021 in Kraft getretene Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Vereinigten Königreich (UK) führt zu wachsenden operativen Umsetzungsproblemen. Bis zu 80 Prozent der Sendungen im Warenverkehr zwischen UK und dem europäischen Festland sind derzeit fehlerhaft oder gar nicht deklariert und stimmen nicht mit den Zollvorschriften überein, stellt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik fest. Mehr lesen ...
„Viele Unternehmen haben bislang nur im EU-Binnenmarkt Handel betrieben. Den meisten vor allem britischen Logistikkunden scheint nach wie vor nicht bewusst, dass die Regelungen im Verkehr mit dem europäischen Kontinent jetzt nicht mehr denen des Binnenmarkts entsprechen“, sagt Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des DSLV. „Während sich Speditionen und Zollagenten in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf die Folgen des Brexit vorbereitet haben, beginnen viele ihrer Kunden aus der verladenden Wirtschaft erst jetzt, ihre Prozesse anzupassen und sich mit Export- und Importanmeldungen und den dafür erforderlichen Verfahren und Dokumenten auseinanderzusetzen.
Gleichzeitig fehlt vielfach das Verständnis dafür, dass der zusätzliche administrative Aufwand der Speditionen zu einer spürbaren Erhöhung der Logistikkosten führen kann.“ Zwischen Abschluss des fast 1.500 Seiten umfassenden Abkommens und Inkrafttreten lag zwar nur eine Woche, gleichwohl sind die von der EU und dem Vereinigten Königreich erst am 24. Dezember 2020 im Rahmen des gemeinsamen Handelsabkommens beschlossenen Zollregeln nicht grundlegend neu. Der deutsche Zoll stellt seit Jahren Informationen zum Brexit online zur Verfügung. Huster: „Speditionshäuser sind mit internationalen Handelsabkommen und der Drittlandsabfertigung von Waren überwiegend professionell vertraut.“ So sollte klar sein, dass beim Import von Waren aus dem Vereinigten Königreich jetzt 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer fällig werden und nur Waren mit UK-Ursprungszeugnis zollfrei in die EU eingeführt werden können. Für Waren aus Asien wie Textilien und Elektroteile, die Deutschland über UK erreichen, fallen hierzulande Zölle an, auch wenn eine Verzollung zuvor bereits in UK erfolgte. „Für Fachspeditionen ist das Zollgeschäft kein Neuland, für eine Vielzahl von Logistikkunden offensichtlich schon“, sagt Huster und ergänzt: „Durch unerledigte Versandverfahren kann das Haftungsrisiko für die Speditionen erheblich steigen.“
Die derzeit massiven Probleme im Warenverkehr mit UK haben auch Auswirkungen auf die Systemnetze der Logistik in ganz Europa. Transporte mit Sammelgut, d.h. Sendungen mehrerer Versender für verschiedene Empfänger (,Consolidated Cargo‘), können von den Zollverwaltungen nicht abgefertigt werden, wenn einzelne Sendungen falsch deklariert sind oder Ursprungszeugnisse und Veterinärbescheinigungen fehlen. Lkw-Touren nach Großbritannien und zurück dauern jetzt bis zu fünf statt drei Tage, wodurch Laderaumkapazitäten unnötig lange gebunden werden. Die aktuelle Kategorisierung des Vereinigten Königreichs als Virusvarianz-Gebiet, wodurch auch im Güterverkehrssektor Beschäftigte vor Ausreise aus UK einen negativen Covid-19-Test vorweisen müssen, verschärft die Abfertigungssituation zusätzlich. Anders als z.B. das Drittland Schweiz wollte sich die britische Regierung ebenso wenig auf die Anerkennung von EU-Recht und -Standards verständigen, wie auf eine Verlängerung des Übergangszeitraums über den 31. Dezember 2020 hinaus. Da nicht zu erwarten ist, dass die Kenntnisdefizite zum Zollrecht und zum UK Border Operating Model insbesondere bei den Unternehmen der verladenden Wirtschaft kurzfristig behoben werden, kann der Warenhandel und -transport über den Ärmelkanal nur noch störungsfrei aufrecht gehalten werden, wenn die EU und das Vereinigte Königreich das Handelsabkommen bis auf weiteres aussetzen.
„Als Dienstleister werden Speditionen ihre Kunden aus Industrie und Handel weiterhin unterstützen, doch können derart gravierende Produktivitätsverluste wirtschaftlich nicht ohne weiteres aufgefangen werden. Die Logistik kann ihre Leistungszusagen unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr einhalten“, warnt Huster. „Es ist nachvollziehbar, dass die ersten Speditionshäuser ihre Geschäftsaktivitäten jetzt sorgfältig überprüfen und UK-Verkehre sogar aus ihrem Angebot streichen.“
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 604.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 113 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2020). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Pretzel
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ---------------------------------------------------------------------------------- DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. Friedrichstraße 155-156 | Unter den Linden 24 | 10117 Berlin Telefon: +49 30 405022812 E-Mail: MPretzel@dslv.spediteure.de www.dslv.org | twitter.com/DSLV_Berlin --------------------------------------------------------------------------------
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PRESSE | DSLV zur neuen Coronavirus-Einreiseverordnung 13.01.2021 Ausnahmen von den Corona-Testpflichten gelten für die in der Logistik im grenzüberschreitenden Güterverkehr Beschäftigten nur noch dann, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland weder aus sogenannten ‚Hochinzidenz’- noch aus ,Virusvarianten-Gebieten‘ kommen. Dies regelt die bereits am 14. Januar 2021 in Kraft tretende Coronavirus-Einreiseverordnung, die am 13. Januar 2021 vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Da das weitere Pandemiegeschehen in Europa unberechenbar bleibt und nicht absehbar ist, welche Länder oder Regionen sich zu sogenannten ,Virusvarianten-Gebieten’ entwickeln, steht die Speditions- und Logistikbranche vor massiven Planungsschwierigkeiten, warnt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik. Dadurch können Lieferketten erneut ins Stocken geraten und Versorgungsengpässe entstehen. Mehr lesen ...
Bei Einreise nach Deutschland aus Ländern, in denen sich neue Virus-Mutationen verbreiten, müssen jetzt auch Beschäftigte des Transportsektors (Lkw-Fahrer, Lokführer, Flugpersonal sowie Binnenschiffer und Seeleute) ein negatives Testergebnis vorweisen. Die Vergangenheit hat bereits gezeigt, wie schnell aus einem Risikogebiet ein Hochinzidenzgebiet werden kann. Mit der Kategorisierung Großbritanniens als ‚Virusvarianten-Gebiet‘ ist nun eine weitere Maßnahmeneskalation hinzugekommen. Weitere Regionen Europas können folgen.
„Eine mögliche Zunahme von Virusvarianten-Gebieten stellt die Touren- und Personaldispositionen international tätiger Speditionshäuser jetzt vor noch größere Herausforderungen“, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. „Die Einbeziehung des Güterverkehrssektors in den Geltungsbereich der Corona-Einreiseverordnung kann den Warenfluss zwischen den Ländern erheblich behindern.“ Deutschlands Nachbarländer müssten ausreichende Testkapazitäten garantieren. Eine weitere Verschärfung der Infektionslage wird Lieferketten zusätzlich erheblich gefährden, wenn das Fahrpersonal, das ohnehin weitgehend isoliert von anderen Menschen arbeitet und deshalb kaum zur Verbreitung des Virus beiträgt, an den Grenzen aufgehalten wird. Huster: „Welche Belastungen auf die in der Logistik beschäftigten Menschen zukommen können, haben die kilometer- und tagelangen Staus in Südengland während der Weihnachtstage des vergangenen Jahres auf dramatische Weise gezeigt.“ Auch wenn mit der Corona-Einreiseverordnung ein grundsätzlich nachvollziehbares Bemühen der Bundesregierung zur Pandemie-Eindämmung vollzogen wurde, setzt diese beim Güterverkehr an der falschen Stelle an. Offen bleiben Fragen der praktischen Umsetzung, die durch die fehlende Synchronisation mit den weiter geltenden Quarantäneverordnungen der Bundesländer zusätzlich erschwert wird Es bleibt die Forderung nach europaweit verbindlichen Regelungen nach den Vorgaben der Green Lanes Leitlinie der EU-Kommission, die Grenzen für den Waren- und Güterverkehr offenhält und gleichzeitig den Schutz der Gesundheit und die Versorgungssicherheit garantiert.
Als Spitzen- und Bundesverband repräsentiert der DSLV durch 16 regionale Landesverbände die verkehrsträgerübergreifenden Interessen der 3.000 führenden deutschen Speditions- und Logistikbetriebe, die mit insgesamt 604.000 Beschäftigten und einem jährlichen Branchenumsatz in Höhe von 113 Milliarden Euro wesentlicher Teil der drittgrößten Branche Deutschlands sind (Stand: Juli 2020). Die Mitgliederstruktur des DSLV reicht von global agierenden Logistikkonzernen, 4PL- und 3PL-Providern über größere, inhabergeführte Speditionshäuser (KMU) mit eigenen LKW-Flotten sowie Befrachter von Binnenschiffen und Eisenbahnen bis hin zu See-, Luftfracht-, Zoll- und Lagerspezialisten. Der DSLV ist politisches Sprachrohr sowie zentraler Ansprechpartner für die Bundesregierung, für die Institutionen von Bundestag und Bundesrat sowie für alle relevanten Bundesministerien und -behörden im Gesetzgebungs- und Gesetzumsetzungsprozess, soweit die Logistik und die Güterbeförderung betroffen sind.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Pretzel
Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ---------------------------------------------------------------------------------- DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. Friedrichstraße 155-156 | Unter den Linden 24 | 10117 Berlin Telefon: +49 30 405022812 E-Mail: MPretzel@dslv.spediteure.de www.dslv.org | twitter.com/DSLV_Berlin -------------------------------------------------------------
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